Kann eine gute Meditation Gefahren verhindern?

Eine Meditation strebt in ihrer Art der Bewegungsrichtung auf ein konkretes Objekt zu oder richtet sich direkt auf einen Gedanken aus. Es gibt immer einen Meditierenden und ein Objekt der Meditation. Ein zu frühes Verschmelzen oder sogar ein von allem Anfang an bestehendes, einheitliches Bewusstsein ohne Aufgliederung und Differenziertheit, lässt keine erbauende und progressive Tätigkeit aus dem Menschsein gewähren.

Das irdische Leben jedes einzelnen Menschen benötigt den sogenannten Widerstand oder, anders ausgedrückt, es verlangt die verschiedensten Anforderungen, Mühen und Phasen des Durchhaltens. Wäre die Widersprüchlichkeit, die im Allgemeinen durch die existentiellen und körperlichen Bedingungen gegeben ist, nicht vorhanden, so könnte sich kein wachsendes sogenanntes Selbst und damit kein eigenes individuelles Selbstgefühl entwickeln. In der Meditation ist deshalb eine zu frühe Vereinigung mit dem Objekt der Betrachtung im Sinne einer Art advaita-Philosophie, einer nicht-dualen Wirklichkeit, in jedem Falle zu meiden.1) Advaita: Monismus, die Lehre der Einheit. Das Sein ist ein Allsein, in der es die Wirklichkeit der Dualität nicht gibt. Das vollkommene Einswerden mit allem. Ein Aufgeben der trennenden Prinzipien. Die Gefahr dieser Lehre ist, wenn sie ohne geistige ausreichende Schulung und ohne Entwicklung eines geistigen Schauens zu den Seinsprinzipien der höheren Welten genommen wird, dass der Aspirant lediglich in gefühlsmäßiger Einheit ohne wirkliche wahrnehmende und ausreichend reale Verbindung eine subjektive Illusion erzeugt. Er verwechselt allzu leicht emotionale Einheit mit einer Wirklichkeit des Geistes. Der Meditierende muss über längere Zeit ein Meditationsobjekt betrachten und dieses mit Fragen erforschen. Er beginnt in der Dualität, erlebt sich in dieser und prägt auf langsame, jedoch sichere Weise eine wachsende Beziehung zu seinem Meditationsobjekt aus. Aus dieser gelungenen Beziehungsaufnahme und schließlich aus den Erkenntnissen, die sich daraus aussprechen, entwickelt sich eine wahre Verbindung, die langsam in die Form des advaita, des Ungetrennt-Seins, der sogenannten Nicht-Dualität tendiert.

Es gibt in dem Buch „Kurs in Wundern“ – das ist ein durch mediale Übermittelung entstandenes Werk – die Ausführung eines sehr eigenartigen Meditationssatzes. Nach der Anweisung dieses Buches soll man diesen Satz mit geschlossenen Augen denken. Der Satz lautet:

Gott hat diesen Krieg nicht erschaffen, und somit ist er nicht wirklich.

Ein Kurs in Wundern Kap. 14 Satz 4

Der Gebrauch des Begriffes Gott und seine eigenartige Verwicklung in eine Aussage, die in ihrer Logik nur sehr schwer nachvollziehbar ist, mutet ins Absurde an. Gleichzeitig lässt sich nicht übersehen, dass derjenige, der sich auf einen Meditationssatz wie diesen bezieht, sich selbst ebenfalls in eine unwirkliche Welt begibt und zugleich einen Glauben täuschender Art entwickelt, denn er suggeriert sich auf die Seite des Guten, ohne eine Beziehung zu den Umständen zu entwickeln. Der Kurs in Wundern suggeriert ein Weltbild, das auf Trennung von Realität im herkömmlichen Sinn und einem Gottes-Geistesbegriff besteht. Er blickt, wie die Aussage selbst irreführenderweise aufzeigt, weder auf den Krieg in seiner äußeren Form, noch setzt er sich mit einer zusammenhängenden Logik und mit Begriffen, wie beispielsweise dem Gottesbegriff, auseinander. Das Channeling führt nicht zur Kenntnis der geistigen Welt, sondern zu einem illusionären Gebrauch von sogenannten Durchgaben, die jedoch in Wirklichkeit subjektiv organischen Ursprunges sind. Aus diesen Gründen müssten Meditationsinhalte sorgfältig zur Auswahl genommen werden und niemals aus medialen Übermittelung, ohne Beziehung zu den wirklichen Geschehnissen. Ein Meditationssatz, wie der oben genannte, fördert infolge seiner irrationalen Logik und Bezugslosigkeit die Gefahr von Selbstunterwerfung und einem Entgleisen der Psyche in eine Welt voller Einbildung. Jene Menschen, die sich solchen Gedanken hingeben, fördern ohne bewusste Absicht eine große Polarisierung zum Materialismus in der Welt. Gewissermaßen fehlt im Channeling das unterscheidende und kreative Selbst, das für Friedensarbeit und eine klare Kulturform notwendig wäre. Durch das Fehlen des Selbst und der Selbstverantwortung entwickeln sich weitaus größere Gefahren für die gesamte Weltpolitik, als wenn nur verschiedene Positionen gegeneinander streiten.

Wenn der Übende auf die Krise in der Ukraine blickt und sich nicht zu schnell von einseitigen Medieninformationen zur Meinungsbildung verleiten lässt, kann er eigentlich gar nicht anders empfinden, als den Präsidenten Selenskyj mit höchstem Unbehagen zu erleben. Die Aura von Selenskyj ist im Laufe der Politik schlechter geworden, sie ist dunkel und dennoch gesellt sich ein sehr aggressives Element mit einer eigenartigen Triebkraft, fast wie unruhig, grell leuchtend hinzu. Es ist anzunehmen – und ganz besonders, wenn man diese Aura von ihm beachtet –, dass völlig irrationale Schläge für die kommende Zeit durch seine Entscheidung, beziehungsweise durch seine Verfügbarkeit, fremde Machtinteressen zu vertreten, erfolgen. Die Gefahr von großen Schäden ist tatsächlich jetzt mehr gegeben als zu anderen Zeiten.

Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der ukrainische Präsident Volodymyr Selenskyj schütteln sich am 8.4.2022 bei ihrem Treffen in Kiew die Hände.
(Bild: © Ukraine Presidency/ZUMA Press Wire Service)

Die Gestik von Ursula von der Leyen zu Selenskyj mutet sehr unangenehm an. Wer die übertriebene Handreichung der beiden einmal etwas länger und tiefsinniger auf sich wirken lässt, wird wohl unweigerlich bemerken, dass sich beide, obwohl sehr fremd gegenüberstehend, um des Mittels zum Zweck verbinden. Die Mutter- und Sohnesrolle, vor allem wenn sie einen unangemessenen und bindenden Charakter besitzt, trägt jedoch in sich ein fast unheimliches Potenzial zur Feindschaft und wenn die äußere Verbindung scheinbar eine höfliche Geste bekundet, will sie in Wirklichkeit Kampf, Spaltung und Aggression transportieren. Eine Gestik, wie sie in dieser politischen Szene stattfindet, kann schwere Folgen für die Zukunft bedeuten.

Ein Präsident wie Selenskyj kann nur existieren, wenn das Volk bereits traumatisiert ist und wenig Selbststandpunkt, Individualisierung und Unabhängigkeit besitzt.

Als Meditationsinhalt kann sich der Einzelne den unabhängigen Menschen in Bild und Erscheinung, im Charakter und in seiner eigenständigen Urteilsbildung vorstellen. In der Ukraine dürfte der Weg wohl sehr weit sein, bis der Staat angemessen von seiner bisherigen Geschichte und Grundstimmung zur unabhängigen Selbstbestimmung gelangen kann.

Der Meditationssatz eignet sich zur Konzentration und schließlich zur Forschungsarbeit:

Unabhängigkeit beginnt weder im politischen Eifer, noch im Suchen nach materiellen oder ideologischen Vorteilen, sie entwickelt sich im wachsenden Maße durch ein Streben nach kulturellen Werten und geistig wahren Gedanken. Sie ist ein Ergebnis einer mutigen geistigen Entwicklungsarbeit.

Indem sich der Einzelne diese wenigen Sätze vergegenwärtigt und sie über einige Zeit in ihrer Logik verstehend durchdringt, erschafft er im Allgemeinen ein geistiges Potenzial, das in die Weltenschöpfung hineingeht und das die dort waltenden Schöpferkräfte, die sogenannten Engel, zur weiteren Entwicklung verströmen.

Anmerkungen

Anmerkungen
1 Advaita: Monismus, die Lehre der Einheit. Das Sein ist ein Allsein, in der es die Wirklichkeit der Dualität nicht gibt. Das vollkommene Einswerden mit allem. Ein Aufgeben der trennenden Prinzipien. Die Gefahr dieser Lehre ist, wenn sie ohne geistige ausreichende Schulung und ohne Entwicklung eines geistigen Schauens zu den Seinsprinzipien der höheren Welten genommen wird, dass der Aspirant lediglich in gefühlsmäßiger Einheit ohne wirkliche wahrnehmende und ausreichend reale Verbindung eine subjektive Illusion erzeugt. Er verwechselt allzu leicht emotionale Einheit mit einer Wirklichkeit des Geistes.

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