Jahresausblick auf 2023 – Teil 9

Der für 2023 vorhergesagte Polsprung und seine Wirkung auf den Menschen

Der Austausch über Möglichkeiten der Zukunft ist ein wichtiger Bestandteil der Sonnenoase.

Der Physiker Dieter Boers spricht von einem bevorstehenden Polsprung, das ist ein Ereignis, bei dem sich die Erdachse verschiebt und das Magnetfeld des natürlichen Erdmantels abschwächt.1) Siehe zum Beispiel das Interview mit Dieter Broers „Polsprung in 2023? Was Du jetzt tun musst!“ auf YouTube Gleichzeitig aber besteht ein unerträgliches, elektromagnetisches Feld durch Satelliten und künstlichen Mobilfunk. Die Verschiebungen, die sich auch in der Erdachse ergeben, spiegeln sich im Menschen wider. Wenn diese Veränderungen als eine Möglichkeit zur größeren Telepathie und Geistigkeit betrachtet werden, muss aus genauerer Forschung heraus dem weitgehendst widersprochen werden. Die Problematik, die auf der Grundlage dieser Verschiebungen im Menschen entsteht, äußert sich darin, dass der einzelne Mensch sehr stark dadurch seine Bewegungsmitte verliert und sowohl kleine Stoffwechselprozesse, als auch bisher unmittelbar und natürlich getätigte Bewegungen in der Sensorik und Motorik in wachsendem Maße einer Störung ausgesetzt sind. Auf dieser Grundlage, die die Einflüsse in der gesamten Erdensphäre geben, bedarf es eines bewussteren und wohl geschulten Umgehens mit dem Leben und all seinen Prozessen. Ein automatisiertes, gewohnheitstreues Bewegungsleben wird sehr leicht zu Unfällen tendieren und häufige Beeinträchtigungen mit sich führen. Der Stoffwechsel in seinen auf- und abbauenden Enzymwirkungen neigt zu allerlei Störungen. Das menschliche Wahrnehmungsvermögen und Empfinden leidet unter diesen Störeinflüssen. Tatsächlich aber kann derjenige, der sich schult, sein Bewusstsein entwickeln und manche Bewegungsmomente freier und gezielter vom Körper vollbringen und somit auf diese Weise erste erweiterte, bis hin sogar zu metaphysischen Ansätzen gewinnen. Die Erscheinungen der Auflösung werden deshalb bis in die Natur- und Erdbedingungen vordringen.2) Siehe das übernächste Kapitel „Das Auflösen pralaya und das erkraftende Prinzip prabhāva

Kurzer Rückblick auf das Jahr 2021

Die Räumlichkeiten in Naone bieten geeignetes Ambiente zum Gespräch.

Signifikant für dieses Jahr war die Umkehrung jeglicher Vernunft. Wahrheiten wurden zur Lüge erklärt und Lüge zu Wahrheiten erhoben. Gleichzeitig gab es eine sehr starke Tendenz im Sinne der Spiritualität, dass Bindungen, Abhängigkeiten beim Menschen wie eine Art edle Pflicht getarnt werden und alle jene Aktivitäten, die den geistigen Bemühungen des Menschen entspringen, der ganzen Freiwilligkeit und somit Unverbindlichkeit überlassen wurden. Richtig ist es aber, dass Spiritualität oder, anders ausgedrückt, Wahrheit und die Gesetze der geistigen Welt eine Verpflichtung für den Menschen darstellen und die Bindungen, Abhängigkeiten und Kompensationen überwunden werden müssen. So ist folgender Satz in seiner Absurdheit über die letzten Jahre wahr geworden: „Bindung und Abhängigkeit sind Pflichten, dafür bleibt alle geistige Wahrnehmung frei.“ Richtig ist jedoch der Satz: „Im Geiste ist der Mensch nicht der Freiheit, sondern der Pflicht unterstellt und gegenüber dem irdischen Leben soll er nach dem Maße, wie es ihm möglich ist, seine Laster und Abhängigkeiten überwinden.“3) Das Geistesleben unterliegt nach Rudolf Steiner der Freiheit, das Wirtschaftsleben der Brüderlichkeit und das juristische Bewusstsein der Mitte des Menschen und stellt eine Art Gleichheit oder gleichgesonnene Gerechtigkeit dar. Die Freiheit des Geisteslebens ist deshalb wichtig, da diese durch die Kirche und eventuell auch andere Zwangssysteme eingeschränkt wurde. Der Mensch braucht jedenfalls immer die freie Wahl in Religion, Konfession und Hinwendung an Riten. Grundsätzlich ist diese Wahlfreiheit auf die irdische Ebene zu beziehen. Im Irdischen ist der Mensch frei und muss Gebrauch von seiner Freiheit machen. Im Geiste ist er jedoch alles andere als frei. Auf dieser Ebene ist er durch den Geist selbst verpflichtet. So wie ein Arzt zur Ersten-Hilfe-Leistung immer verpflichtet ist, so ist der Mensch zu einer Wahrheit, zur Kenntnis der Wahrheit und auch zur Umsetzung der Erkenntnisse, die er gewonnen hat, verpflichtet. Wenn jemand deshalb eine spirituelle Wahrheit errungen hat, sie im Bewusstsein wie eine feine Blüte der Empfindung trägt, ist er zu einer weiteren Handlung und Verantwortung aufgefordert. Dies ist er von innen durch den bestehenden Geist. Heute spricht man oft von einer Geistesfreiheit und meint jedoch damit eine Art Willkür im Umgang mit Wahrheiten. Diese fatalen Verkehrungen führen mit der Zeit zu jenen Persönlichkeitsstrukturen, die man als asoziale Reservepersönlichkeiten bezeichnen kann. Die besten Perlen werden vom Geiste genommen und die Verpflichtung eines realen Umgangs und einer Umsetzung, die dem Geist gemäß wäre, unterliegt der persönlichen Willkür. Deshalb gilt zwar der Satz für die irdische Welt, dass das Geistesleben frei ist, im Innen der Seele ist der Mensch jedoch aller Wahrheit verpflichtet.

Das Auflösen pralaya und das erkraftende Prinzip prabhāva von 2022 und in der Folge für 2023

Der Innenausbau der Holzhäuser in Lundo schreitet weiter voran.

Das vergangene Jahr brachte hohe und höchste Auflösungsvorgänge, die in wirtschaftlichen, politischen und auch medizinischen Systemen wohl deutlich sichtbar sind. Am deutlichsten aber sind die Vorgänge des pralaya, des Zerrinnens von Stabilität und Werten, im Menschen und in seiner bisherigen Lebensgewohnheit erfahrbar. Wo ist des Menschen Mitte? Wo liegt seine Zukunft? Wie erlebt er den Blick zurück auf die Vergangenheit? Die körperlichen wie auch die mentalen Bedingungen haben sich extrem geändert. Die Kraft, die man in Sanskrit mit pralaya, dem Vergehen, bezeichnet, geht immer dem darauffolgenden prabhāva voran, und dies bedeutet einen neuen Aufbau von Beziehungs- und Kulturwerten. Das Auflösen gewinnt aber noch weitere Höhepunkte in dem kommenden Jahr, denn es werden unglaublich viele Menschen vollkommen ihre Orientierung verlieren und nicht wissen, wie sie den Umständen der Arbeitswelt und den so vielseitig zerstreuenden Beziehungen begegnen können. Pralaya, die Auflösung, trifft auf alle Menschen zu und fordert weniger kompensatorische, geschickte Verhältnisse im Umgang, sondern tatsächliche Denkansätze, die auf vernünftige und beziehungsfreudige Weise in die Zukunft hinausgleiten.

Erste Backergebnisse aus dem großen Holzofen der neu eingerichteten Backstube.

Der Einzelne kann sich mit seiner Arbeits- und Zukunftsplanung nicht mehr auf seine bisherigen Erfahrungen verlassen, sondern er muss, wie das im letzten Jahresausblick geschildert wurde, konkrete Gedankenbilder und Vorstellungen erschaffen, die schließlich zur Lebensgewohnheit und bleibenden Zielorientierung führen, damit eine solide und einigermaßen stabile, psychische und physische Basis entsteht. Die Auflösungsvorgänge betreffen den ganzen Menschen in seinem gesamten Beziehungsverhalten und sie richten sich weitgehend auf die gewohnten Arbeitsbedingungen. Schließlich bedarf es sogar einer wirklich soliden spirituellen Entwicklung, die nicht aus Traditionen, schnell übernommenen Yogakonzepten, anthroposophischen Leitsätzen erfolgen kann oder gar in Ausflüchten in Gruppen mit Gleichgesinnten und ihren emotionalen Verhaltensweisen. Die geistige Grundlage muss der Mensch vollkommen neu und solide gründen, trotz vielseitiger bisheriger Erfahrungen, beispielsweise wenn er bereits Nahtoderlebnisse oder besondere Entzückungszustände mit einer spirituellen Begegnung erlebt hat. Die Auflösungsprozesse betreffen deshalb alle gemachten Erfahrungen, denn diese sind nicht mehr als Kraftpotential verfügbar und somit ist der Mensch gewissermaßen aufgefordert, aus einem Zustand der fehlenden Reserve und des Nichts eine Wirklichkeit, die zur psychischen Kraft wird, zu errichten. Er ist heimatlos, wie wenn sein Haus durch reißende Bäche hinweggeschwemmt wurde, und er muss nun sowohl den Boden für ein neues Haus als auch die Struktur, die er diesem geben möchte, auswählen. Diese Aktivität ist eine Selbstaktivität, die, wenn sie mit der nötigen Einsicht und klaren Bewusstheit getätigt wird, zu einer erfolgreichen Perspektive führt. Der Mensch kann sich jedenfalls auf Systeme, die ihn retten, nicht verlassen.

Anmerkungen

Anmerkungen
1 Siehe zum Beispiel das Interview mit Dieter Broers „Polsprung in 2023? Was Du jetzt tun musst!“ auf YouTube
2 Siehe das übernächste Kapitel „Das Auflösen pralaya und das erkraftende Prinzip prabhāva
3 Das Geistesleben unterliegt nach Rudolf Steiner der Freiheit, das Wirtschaftsleben der Brüderlichkeit und das juristische Bewusstsein der Mitte des Menschen und stellt eine Art Gleichheit oder gleichgesonnene Gerechtigkeit dar. Die Freiheit des Geisteslebens ist deshalb wichtig, da diese durch die Kirche und eventuell auch andere Zwangssysteme eingeschränkt wurde. Der Mensch braucht jedenfalls immer die freie Wahl in Religion, Konfession und Hinwendung an Riten. Grundsätzlich ist diese Wahlfreiheit auf die irdische Ebene zu beziehen. Im Irdischen ist der Mensch frei und muss Gebrauch von seiner Freiheit machen. Im Geiste ist er jedoch alles andere als frei. Auf dieser Ebene ist er durch den Geist selbst verpflichtet. So wie ein Arzt zur Ersten-Hilfe-Leistung immer verpflichtet ist, so ist der Mensch zu einer Wahrheit, zur Kenntnis der Wahrheit und auch zur Umsetzung der Erkenntnisse, die er gewonnen hat, verpflichtet. Wenn jemand deshalb eine spirituelle Wahrheit errungen hat, sie im Bewusstsein wie eine feine Blüte der Empfindung trägt, ist er zu einer weiteren Handlung und Verantwortung aufgefordert. Dies ist er von innen durch den bestehenden Geist. Heute spricht man oft von einer Geistesfreiheit und meint jedoch damit eine Art Willkür im Umgang mit Wahrheiten. Diese fatalen Verkehrungen führen mit der Zeit zu jenen Persönlichkeitsstrukturen, die man als asoziale Reservepersönlichkeiten bezeichnen kann. Die besten Perlen werden vom Geiste genommen und die Verpflichtung eines realen Umgangs und einer Umsetzung, die dem Geist gemäß wäre, unterliegt der persönlichen Willkür. Deshalb gilt zwar der Satz für die irdische Welt, dass das Geistesleben frei ist, im Innen der Seele ist der Mensch jedoch aller Wahrheit verpflichtet.

5 Replies to “Jahresausblick auf 2023 – Teil 9”

  1. Das Denken des Menschen ist nicht automatisch frei. Es ist ein großer Unterschied welche Gedanken ich denke. Der gewöhnliche automatisierte Denkvorgang ist determiniert aus den bisherigen Lebenserfahrungen, den Gewohnheiten, den aufgenommenen Suggestionen und kulturellen Einflüssen. Mit diesen Prägungen bleibe ich mit meinem Denken und der darauf folgenden Handlung im Strom der Gene und des Schicksals. Gelingt es mir jedoch einen freien, das heißt nicht von den bisherigen Einflüssen geprägten, universalen Gedanken zu denken und diesen auch bis in die Umsetzung zu führen, bewege ich mich aus dem Strom der Gewohnheiten und des Schicksals heraus. Der Beginn der Freiheit liegt in der universalen Qualität des gewählten Gedankens.

  2. Wir sind in unserem Denken und Handeln vollkommen frei und besitzen absolute Wahlfreiheit. Im Erleiden des Schicksals sind wir jedoch gebunden. Auf diese Weise ist seine Verantwortlichkeit damit schon zwingend erwiesen. Dadurch, dass wir auf alle Fälle die Folgen der selbst geschaffenen Ursachen auf uns nehmen müssen, ist unsere Willensfreiheit eingeschränkt bzw. nur relativ vollkommen, nicht aber die Wahlfreiheit – diese ist absolut. Der Mensch wird von dem Hammer geschmiedet, den er zuvor selbst als Schmied geschwungen hat. Die Freiheit von gestern wird zum Schicksal von heute. Das Schicksal und die Freiheit von heute werden zum Schicksal von morgen. Die Verantwortung für das Schicksal liegt immer in der eigenen Vergangenheit. Wir sind daher frei und unfrei zugleich: frei in neuen Ursachen der Zukunft gegenüber, unfrei der Auswirkung der bereits in der Vergangenheit ausgelösten Ursachen, die unabwendbar in Form von Wirkung auf uns zurückkommen. Das Gleiche gilt für alle Versäumnisse.

  3. Zum Kommentar vom 7. Januar 2023 um 5:03 Uhr sei noch folgendes hinzugefügt: Ein Pflichtgefühl, dass sich gleichzeitig aus der geistigen und physischen Welt ergäbe, würde aus der Mitte des Menschen kommen, denn der Mensch vermag beide Welten in sich zu vereinen. Einen Aufruf zum Ringen um die eigene Mitte, so verstehe ich die Ausführungen dieses Jahresrückblicks.

  4. Die Hinwendung und Verpflichtung des Menschen zum Geiste ist und bleibt eine freie Tat im Irdischen! Es ist nachvollziehbar, dass sich daraus Wahrheiten durch strenge Gesetzmäßigkeiten ergeben, denen der Mensch dann unterstellt wird. Wenn aber ein Pflichtgefühl aus geistigen Wahrheiten hervorgeht, die im Irdischen errungen wurden, entspringt dann dieses Pflichtgefühl nicht letztendlich aus dem Irdischen?
    Es scheint mir ein Irrtum bei den Menschen weit verbreitet, nämlich dass die Gedanken frei sind; aber sie sind es in Wirklichkeit nicht. Sie folgen strengen Regeln und Gesetzmäßigkeiten und unterstehen der Wahrheit. Reduzierte man das Geistesleben auf die Gedanken, was allgemein üblich geworden ist, wäre es so gesehen auch im Sinne der sozialen Dreigliederung unfrei.

  5. Guten Tag Herr Grill,

    habe alle 9 Beiträge gelesen.
    Sehr Interessant. Werde das kommende Jahr mit ihren Aufsätzen beobachten.
    Gerne würde ich sie einmal persönlich kennenlernen.
    Brauch ich dazu eine Terminabsprache?
    Habe viele Fragen zu ihrer Arbeit!
    Mit den besten Grüßen aus Karlsruhe
    Karl-Heinz Schauerte

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