Wie gelangt man zu einer geistigen Zukunftsvision?
Es mag sich der Leser fragen, wie eine Prophetie für die Zukunft entwickelt werden kann. Gibt es Personen, die eine besondere Fähigkeit, ein Charisma, zur Zukunftsvorhersage besitzen? Oder entwickelt der Mensch nahezu spontan jene plötzliche Einsichtsfähigkeit in die geistigen Wirklichkeiten, sodass er mit dieser fast wie zufällig erscheinenden Intuitionskraft zukünftige Ereignisse voraussagen kann? Eine andere Art wäre die Berechnung aus den Sternen und ihre geschickte Interpretation. Es existieren jedenfalls verschiedenste methodische Ansätze oder Charismen, die eine Prophetie für die zukünftige Wirklichkeit hervorbringen können.
Diese hier vorgelegte Sicht entsteht aus mehreren unterschiedlichen Ansätzen. Eine der hauptsächlichen Grundlagen besteht in der Ausrichtung zu den geistigen Hierarchien, zu den Engelswelten, die die Schöpferkräfte des Menschseins unmittelbar beeinflussen. Sicher ist diese Disziplin eine sehr anspruchsvolle, denn derjenige, der sich in dieser Art geistigen Schauens übt, muss sich auf vollkommene Weise von den sogenannten Körperwelten und all ihren zugehörigen emotionalen Stimmungen freimachen und die feineren Kräftewirkungen, die metaphysischen Dimensionen empfinden und wahrnehmen lernen. Viele Personen sagen heute auf dem breiten esoterischen Markt, sie arbeiten mit den Engeln und lassen sich von ihnen leiten. Die Irrtümer auf diesem Gebiet sind jedoch groß, denn wenn man jemanden, der auf diese esoterische Weise tätig ist, fragt, wie der Engel aussieht, in welche Richtungen er Gedanken bearbeitet und diese zu realen Gefühlsempfindungen transformiert, können sie keinerlei Argumente liefern. Leider sind viele moderne esoterische Darlegungen, die Bezug zu Engeln nehmen, so als ob ein Kind von einer Märchenwelt und phantastischen Geschichten spricht.
Für eine reale Beurteilung der Zukunft benötigt der Sich-Übende eine volle Ernsthaftigkeit zur Realität und er muss sich mit unterschiedlichen Wahrnehmungsprozessen, die ihm verfügbar sind, auseinandersetzen. Jeder Aktion und Tätigkeit beispielsweise, die das menschliche Bewusstsein hervorbringt oder die die Werkzeuge des Leibes verrichten, liegt eine übergeordnete Idee zugrunde. Diese wird über die geistigen Hierarchien, über die Engel, in unterschiedlichem Maße ausgearbeitet und schließlich bis in die Aktion des menschlichen Daseins hineingeführt. Es stellt sich deshalb für denjenigen, der eine Zukunftsprognose erschauen möchte, die Frage, welche Kräftewirkungen hinter dem menschlichen Aktionismus stehen, was diese beabsichtigen, worin ihre Ziele liegen und wie sie sich in der Welt, sowohl in Umkehrbildern, das heißt in negativen Auswüchsen, als auch gelegentlich einmal in gelungeneren und schöneren Formen zeigen. Die Welt ist der sichtbare Ort, an dem sich die unsichtbaren Prozesse der Entwicklung manifestieren. Häufig erscheinen die geistigen Wirkungen in außerordentlich widersprüchlichen Spiegelbildern. So sagen beispielsweise die Menschen zu bestimmten Verhältnissen des Daseins Ja und fordern sogar diese Verhältnisse bis zur Allgemeingültigkeit und Verbindlichkeit bei Anderen, während sie im tiefsten Inneren ein Nein-Wort in der Seele tragen. Wenn Frau Merkel beispielsweise ausspricht, dass der Virus bald besiegt sein solle und man wieder besseren Zeiten entgegenblicken könne, dann weiß sie zutiefst in ihrem Inneren, dass diese Zeiten nicht auferstehen werden.
Eine andere Art, wahrheitsgetreue Aussagen über das menschliche Dasein zu gewinnen, ist es, dass verschiedenste Phänomene im Menschen so real und intensiv wie möglich beobachtet werden, bis sie sich mit ihrem metaphysischen Gehalt und ihrer inneren Bedeutung aussprechen. Ein gewisses Sehen der sogenannten Aura, der Kräftewirkungen, die um das menschliche Antlitz und um den Körper ausstrahlen, entwickelt sich durch diese konzentrierte Disziplin. Zunächst beobachtet der sich auf diese Weise Übende einen Menschen oder eine Menschengruppe, durchdringt seine Beobachtung mit verschiedenen Fragen und erlebt schließlich, wie das äußerliche immer ein unsichtbares, tieferes, kausales Bild in sich trägt. Der Übende erlebt das beobachtbare Gegenüber nicht nur körperlich, sondern er erlebt seine Aura, oder anders ausgedrückt, seine astralen, ätherischen und feineren Kräftespiele. Hinter der äußeren Physis leben immer Gedanken und tiefere Gefühle. Die Kunst ist es nicht nur, die Aura zu sehen, sondern diese in Zusammenhang mit den verschiedensten Einflüssen der Zeit und der Umgebung richtig zu interpretieren.
Eine relativ moderne Art für Zukunftsprognosen liegt in der Berechnung von Sternen oder kosmologischen Verhältnissen. Das Jahr 2021 wird relativ häufig als sehr hoffnungsvolles betrachtet, da es eine Sternenkonstellation gibt, die auf den ersten Blick sehr günstig zu sein scheint. Die Problematik der Astrologie liegt jedoch darin, dass die Verhältnisse zwischen dem menschlich frei verfügbaren und möglichen Willen mit der Determinationskraft von Sternen sehr gut erfasst und gegenseitig abgewägt werden muss. Eine günstige Prophezeiung des Horoskops kann eintreten oder sie kann auch geradewegs ihr Gegenteil demonstrieren. Der menschliche Wille in seiner Freiheit dürfte immer wichtiger zu werten sein, als vorgegebene planetarische Konstellationen mit Quadraturen, Trikonen, Konjunktionen und weiteren wichtigen Rechenfaktoren. Sehr schwierig wird darüber hinaus die Deutung eines Horoskops, da man nicht nur die individuell abgestimmte Konstellation berücksichtigen darf, sondern die Verhältnisse der ganzen Menschheit einbeziehen muss. Ein einzelnes Individuum beeinflusst das Kollektive, sowie umgekehrt das Kollektive das einzelne Individuum determiniert. Die Interpretation einer Sternenkonstellation bedarf deshalb nicht nur einem Nachlesen in Lehrbüchern, sondern einem sorgfältigen Studium der anthropologischen Verhältnisse und darüber hinaus einer Einsichtsfähigkeit in die geistigen Welten. Erst dann, wenn eine bestimmte Quadratur oder Konjunktion, die am Planetenhimmel steht, bis hinein in ihre metaphysische Dimension, das heißt in ihre astrale oder wesenhafte Wirklichkeit vertieft wurde, kann auf ausreichende Weise die Zukunft weisheitsvoll dargelegt werden. Dennoch bleiben die Willensverhältnisse des Menschen noch immer unergründlich. Wie schwierig ebenfalls diese Disziplin ist, zeigen die vielen dargelegten Horoskope, die immer wieder neue und verheißungsvolle Visionen eröffnen und wenn man dann die Wirklichkeit verfolgt, nehmen die materialistischen Diskurse ihren fatalen und unausweichlichen Verlauf. Die Weissagungen benötigen immer ein tieferes geistiges Einfühlungsvermögen in das menschliche Potenzial und seinen Zusammenhang zum Kosmos.
Die Zukunftsvisionen sollte jeder nach bestem und möglichen Gewissen selbst erfassen. Die Weihnachts- und Rauhtage sind hierfür nicht nur eine Zeit, in der sich der Einzelne gute Zielperspektiven aneignet, sondern in der er sich sogar um eine erste Hellsichtigkeit bemüht und die Wahrnehmungsprozesse bis hinein in die Tiefe für sich und für die Zukunft entwickelt. Er könnte mit dieser Disziplin seinen Willen für ein besseres Gelingen des nächsten Jahres, sowohl für sich selbst als auch für die Menschheit, tätigen. Die Entwicklung einer konkreten Hellsichtigkeit wäre ein realer Liebesdienst an der irdischen Welt und eine Seelsorgeleistung für die Verstorbenen. Sie wäre die beste Art, um der Zeitmaschine des Materialismus entgegenzutreten.
Die derzeitig sichtbare Tiergestalt
Bevor deshalb eine genauere Analyse für die zu erwartende Zukunft dargelegt wird, sollte eine eigenständige Forschungsarbeit beginnen. Es ist nämlich kaum übersehbar, dass eine größere Blockade mit den vergangenen Ereignissen über der Menschheit steht. Sie steht förmlich, wenn man ein metaphysisches Schauen hierzu entwickelt und das Erlebte in Bilder kleidet, etwa so wie eine dunkle Figur, gleich einer mit Fangarmen umkleideten Tiergestalt, über der Menschheit. Aber dieses Bild ist metaphysisch und nicht physisch und wenn man eine leise Ahnung von diesem Bild gewinnt, so können die weiteren Forschungen zur Interpretation der Bedeutung dieser Gestalt erfolgen.
In der nächsten dritten Ausführung soll dargelegt werden, wie sich Erfolg und Misserfolg aus diesen zu erkennenden geistigen Zeichen offenbaren.