Wie können Impfschäden durch Spiritualität verhindert werden?

Von Heinz Grill:

Spiritualität müsste heute Allgemeingut werden

Es kann jemand an höhere Wirklichkeiten des Daseins glauben oder er kann sie aufgrund ihrer materiellen Ungreifbarkeit verneinen. Durch geistige Schulung, intensive Auseinandersetzung mit den verschiedensten menschlichen Daseinsbedingungen, durch Meditation und Vertiefung konkret gefasster Phänomene, kann der Einzelne eine reale Empfindung über die Existenz eines nachtodlichen Lebens der Seele gewinnen. Die Seele in einem größeren Zusammenhang, in einer realen Seinsexistenz, wird erst deutlich, wenn sie als solche erforscht und wahrgenommen wird. Ein Bürger, der sich ganz unabhängig von einer Konfession Gedanken auf logische Weise über die seelischen und geistigen Ebenen bildet, kann die Welt, die man normalerweise in den Religionen mit Glauben bezeichnet, zu einem realen und erfahrbaren Wissen entwickeln. Im Westen hat Rudolf Steiner mit der Anthroposophie einen präzisen und umfangreichen Schulungsweg geschaffen, um vom Glauben zu erfahrbaren Wissen über seelisch-geistige Welten zu gelangen.1) Rudolf Steiner: Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten? Rudolf Steiner Verlag, GA 10

Heute dürfte wohl die Zeit dringlich anstehen, dass nicht mehr Kirchensysteme, äußere Autoritäten oder Guru-Kulte die Glaubensfragen des Menschen lenken, sondern dass jeder einzelne Bürger zu realen Auseinandersetzungen aufgefordert ist und er mit Spiritualität zu einer reifen Selbstbestimmung gelangt. In Bezug auf die Corona-Impfung entsteht in der gegenwärtigen Kultur häufig ein großer Gewissenskonflikt mit gesundheitlichen, sozialen, ethischen und letzten Endes geistigen Fragen.

Die Verantwortung über die Impfung tragen Behörden, Gesundheitsministerien, Ärztekammern, Ärzte und zuletzt in nicht entschuldbarem Maße sogar die Einzelbürger. Sollte eine allgemeine Impfpflicht gegen Corona zur Realität werden – obwohl dies aktuell von politischer Seite verneint wird –, so könnte eine große ethische Schuldfrage für den Fall entstehen, dass viele Nebenwirkungen und schwerwiegende Folgeerscheinungen wie Autismus, Nervenkrankheiten und Autoimmunreaktionen die folgende Zukunft zeichnen. Wer würden dann die Schuld tragen? Kann die Schuld auf die Politik, Gesundheitsbehörden oder Ärzte ausgerichtet werden?

Mit einer fundierten geistigen Betrachtung kann diese Schuldfrage nicht im gewöhnlichen Sinne, wie man sie in Gerichtsprozessen oder nach rein materiellen Kriterien festlegt, gelöst werden. Eine solche Betrachtung berücksichtigt die Existenz eines Weiterlebens der Seele nach dem physischen Ableben.2) Vgl. Heinz Grill: Der Weg der Seele durch die sieben Ebenen des Kosmos. In: Die Seelsorge für die Verstorbenen, Lammers-Koll-Verlag, 2005. Wie verhält sich die Verantwortlichkeit des Menschen, wenn er nicht mehr im Leben weilt, wenn seine Seele über die Pforte des physischen Todes hinausgegangen ist? Wie erlebt die Seele auf völlig körperfreier Stufe ihr Beziehungsverhältnis zu den Menschen, die hinterblieben sind? Wie erlebt sie sich selbst in ihrer Verantwortlichkeit? Diese Fragestellung, die eine durch geistige Schulung entwickelte metaphysische Betrachtung erfordert, dürfte aber für die ethische Gewissensbildung zur Schuldfrage bei einer Impfpflicht von wichtigster Bedeutung sein.

Es ist erstaunlich, wenn man eine Seele im Nachtodlichen entdeckt und ihre Stimmungen und Gefühle, die sie nun auf körperfreie Weise erlebt, nach bestem Erkennen zu erfassen versucht. Jedenfalls kann sich jeder, der sich dieser Vorstellung hingibt, dass eine Seele nach dem Tode weiterlebt, aber eben nicht im Körper weiterlebt, sondern in einem freien kosmischen Sphärenfeld ihr Dasein bezieht, vergegenwärtigen, dass sie sich nicht auf irdische Regeln berufen kann. Die irdischen Gesetze gelten für die materielle Welt, wie beispielsweise die Gesetze des Straßenverkehrs. In der seelisch-nachtodlichen Welt gibt es diese nicht und deshalb kann sich die Seele nicht auf Dritte in der Verantwortung beziehen. Sie kann sich nicht mit der Ausrede, sie hätte eine Anordnung oder eine auferlegte Impfpflicht von Dritten erhalten, entschuldigen. Die Taten, die der einzelne Mensch im Irdischen leistet, gleich ob sie ihm angeordnet wurden oder ob er sie selbstbestimmt ausführte, muss er nun in seinem nachtodlichen, freien Seelendasein verantworten. Es führt jede Tat zu Wirkungen und diese Wirkungen werden der Seele nun zu ihrem eigenen Zuhause. Die Verantwortlichkeit betrifft deshalb im Nachtodlichen den ganzen Menschen und die Summe seiner geleisteten Taten.3) Vgl. Rudolf Steiner: Das Leben nach dem Tod, Band 15 aus dem Gesamtwerk, Verlag Freies Geistesleben.

Weder passive Befürwortung noch konfrontative Ablehnung der Corona-Impfung führen zur wirklichen Verantwortlichkeit

Durch eine lebendige und logische Auseinandersetzung mit den tiefsten Gewissensfragen des Menschseins wird der Einzelne tatsächlich zu einer größeren Selbstbestimmung herausgefordert. Das Gewissen will durch die eigene Forschung innerhalb der vielen Widersprüchlichkeiten des Daseins zu einer Reife gelangen. Wenn man sich vergegenwärtigt, was allgemein das Wort Geist bedeutet, so ist es zum einen mit dem Gewissen verbunden und zum Weiteren ist es unausweichlich mit den Fragen der Entwicklung verknüpft. Man kann sogar sagen, dass der Mensch immer in seiner Entwicklung stehen muss, denn wenn er sich nicht mehr aktiv in einem ausreichenden Fortschritt und in einer Entfaltung seines Potenzials befindet, gibt er seine geistige Bürgerschaft auf. Die einfachste Antwort auf die Frage, was der Geist ist, kann deshalb darin bestehen, dass man sagt, es ist die sichtbare innere Forderung in jedem Menschen nach Entwicklung.

Die Verantwortung zur Impfung mit ihren Folgen und Nebenwirkungen stellt sich für Ärzte wie auch für Patienten in umfangreichem Maße. Sie wäre eine Gewissensfrage und des Weiteren müsste sie auch eine Betrachtung über die seelisch-geistigen Hintergründe des Menschseins berücksichtigen. Die gegenwärtige Situation, bei der ein Impfstoff in sehr kurzer Zeit hergestellt wurde und nun keinerlei ausreichende Beobachtungen der Folgen, vor allem der Langzeitfolgen, und auch der Tauglichkeit des neu entwickelten m-RNA Serums stattfinden konnte, kann eine große Misere zunächst auf der körperlichen Ebene eröffnen. Was geht aber in der Seele des Menschen vor, welche Entwicklung sucht er gerade mit der Konfliktsituation des Impfens? Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen auf den physischen Körper und unkalkulierbare Folgewirkungen in indirekter Weise auf die Psyche des Menschen entstehen. Aber entstehen diese Folgen nicht gerade auch deshalb, weil den Menschen die Bedeutung von Gesundheit und Krankheit, die immer in einem größeren Zusammenhang mit der Gesamtentwicklung von Seele und Geist stehen, abhanden gekommen ist?

Viele Menschen erhoffen sich durch den Impfstoff eine baldige Immunisierung und eine Befreiung aus den Restriktionen des Lockdowns. Andere wiederum kämpfen entschieden gegen die vorgeschriebenen Maßnahmen und überhand nehmenden Zwangsbestimmungen der Zeit. Es wird mit einiger Überlegung deutlich: Dem Menschen fehlt die Orientierung für seine wirkliche Entwicklung, das heißt es fehlt ihm die geistige Vision, die ein wirtschaftliches, politisches und soziales Zukunftsbild für die kommenden Jahre geben könnte.

Wie lässt sich durch eine spirituelle Auseinandersetzung, die weder konfessionsgebunden noch an vorgefertigte Glaubenssätze angelehnt ist, eine wirkliche fundierte und tragende Entwicklung denken und dadurch eine Schädigung der Gesundheit verhindern? Um diese Frage in ausreichender Tiefe zu beantworten, muss eine Auseinandersetzung mit dem Krankheitsbild von Covid-19 in Zusammenhang mit der Entwicklungsfrage der Gegenwart erfolgen. Was repräsentiert die Coronaviruserkrankung, worin liegt ihre Bedeutung, ihre wirkliche Ursache? Ist nicht jede Epidemie oder jedes Erscheinungsbild einer Krankheit an die Kultur und an die Zeit geheftet? Kann eine Erkrankung tatsächlich lediglich durch ihr physisches Erscheinungsbild eine ausreichende Erklärung erhalten? Nein, sie will dem Menschen etwas sagen, etwas vergegenwärtigen, sie will zu einer Bewusstheit, vielleicht zu einer ungewöhnlichen Bewusstheit aufrufen.

Die Coronakrankheit ist ein Ausdruck für einen Integritätsverlust der Menschheit

Die verschiedenen Meinungen, wie beispielsweise, dass die Coronakrankheit eine harmlose und gewöhnliche Grippeinfektion sei und sie im Gegensatz zu den postulierten Stellungen der Medien und Behörden steht, welche in Schlagzeilen von schwersten Verläufen und zahlreichen Todesopfern sprechen, ist für die spirituelle Einschätzung der gesamten Situation von untergeordneter Bedeutung. Es ist lediglich die Tatsache bedeutungsvoll, dass es eine Coronakrankheit nach allen vorliegenden Untersuchungen gibt und darüber hinaus, dass gerade dieses Krankheitsbild die ganze Welt zu Lockdowns und einer wachsenden Krisensituation führt. Es zeigt in der Gesamtsumme nichts anderes und nichts deutlicher, als dass die Menschheit wirklich in einer Notsituation steht. Welche Not besteht aber im tiefsten Kern des Menschseins wirklich?

Im Laufe der letzten Jahre und Jahrzehnte verlor der Mensch im wachsenden Maße seine gesunde emotionale und kognitive Integrität. Die Wortbedeutung von Integrität als eine ethische und moralische Forderung bezeichnet eine größtmögliche Übereinstimmung der eigenen Ideale und der persönlichen errungenen Werte mit der nach außen gerichteten und sichtbaren Lebenspraxis. Mit anderen Worten kann dieser gleiche Begriff mit einer soliden Übereinstimmung des seelisch-geistigen Potenzials des Menschen mit seinem Körper und seinen sozialen, wirtschaftlichen und religiösen Lebensäußerungen gesehen werden. Handelt der Einzelne tatsächlich noch im Urvertrauen nach den besten Idealen und Werten und lässt er sich nicht von den zeitbedingten Korruptionen verlocken, handelt er authentisch nach Wahrheit und sozialer Liebe, anstelle nach Gewinntracht und äußerer Anerkennung? Sicherlich ist diese Frage oftmals mit Nein zu beantworten, denn das solide Gleichgewicht der Seele zum Körper oder der Persönlichkeit zur äußeren Welt ist bei vielen Menschen wie gebrochen. Der Verlust der Integrität bezeichnet deshalb nicht nur eine fast unheilbare Fraktur zwischen Idealen und tatsächlichen Lebensbedingungen, sondern es offenbart sich ein missliches Verhältnis des Seelenlebens zum eigenen Körper und somit können Ängste und Verzweiflungen umso mehr das Leben bestimmen.

Innerhalb dieses Integritätsverlustes kann jederzeit ein virulentes Krankheitsbild wie die Coronakrankheit eintreten oder, anders ausgedrückt, es kann eine regelrechte Hysterie und von Medien geschürte Epidemie in die Szene rücken, da sich unendlich viele Menschen nicht mehr im Bewusstsein aufzurichten vermögen und sie das natürliche Gefühl für Richtiges und Falsches, für Progressives und Restriktives, für Sympathie und Antipathie, für Werte und Laster verloren haben. Ob nun das Krankheitsbild tatsächlich so derartig schwerwiegend ist oder ob die Angstszenerie, verbunden mit unüberlegten politischen Szenarien und einem medizinisch-therapeutischem Überreagieren die Situation prägt, ist für die weitere spirituelle Betrachtung, wie gesagt, nicht so wichtig, denn die Tatsache, dass eine erhebliche Krise vorherrscht und der Mensch noch nicht weiß, wie er sie bewältigen soll, erscheint als wesentliche Zeitoffenbarung. Die Entwicklung des selbstaktiven Bewusstseins als dringendste Forderung zur Wiederherstellung der Integrität kann jedenfalls einen Schlüssel zu einer Antwort liefern.

Das selbstaktive Bewusstsein bildet den Schlüssel zur Wiederherstellung der Integrität

Die Coronakrankheit als Virusinfektion ist nach einer fundierten geistigen Einschätzung ein Ausdruck für ein Überwiegen von Suggestionen und einem Fehlen einer ausreichend fundierten logischen Denktätigkeit. Polar stehen sich die Suggestion, als Beeinflussungsmittel der Psyche, und die eigenständigen und reif entwickelten Denkprozesse des Menschen gegenüber. Man stelle sich einmal vor, dass ein Arzt seinen Patienten nicht nur mit einer schnellen, nach symptomatischen Kriterien gewählten Medikation behandelt, sondern diesen in seiner Psyche und Physis genau betrachtet, seine Gestiken, Ausdrucksformen und Verhaltensweisen studiert und aus diesen Betrachtungen zu einer holistischen Wahrnehmung der gesundheitsfördernden Möglichkeiten gelangt. Dieser Arzt lernt aber nicht nur die Gesundheit kennen, sondern studiert auch die Umstände, die durch missliches Verhalten oder Überfremdungen kranke Verhältnisse entstehen lassen. Er fördert mit dieser forschenden Bewusstseinsarbeit nicht nur die Integrität des Patienten, sondern auch seine eigene.

In der materialistischen Zeit, in der wohl mittlerweile alle Lebensbedingungen eingebunden sind, fehlen weitgehendst diese Bemühungen und somit fehlen dem Menschen heute die notwendigsten Bewusstseinsanforderungen oder, anders ausgedrückt, es fehlen dem Menschen die Möglichkeiten zur praktischen Entwicklung seines Potenzials. Anstelle von gesunden Denkprozessen, die in der Folge eine natürliche Empfindungsgrundlage geben, müssen sich die Menschen heute mit unendlich vielen Informationen überladen, ohne diese in der Schnelllebigkeit der Zeit vertiefen zu können. Sie können die vielen intellektualistischen und suggestiven Einflüsse nicht mehr verarbeiten. Das Milieu des modernen Menschseins ist wie ein krankes Wasser ohne Lebendigkeit, in dem ähnlich wie in einem Teich die Fische krank werden. Aber die Krankheit der Fische wäre nicht gegeben, wenn sie in einem guten Wasser schwimmen könnten. Ähnlich erscheinen Virusinfektionen, oder wenn man sie nur in Analogie hierzu denkt, die Suggestionsüberflutungen und daraus resultierenden Angstkrankheiten, die jedoch in ihrer Gesamtwirkung nicht zu unterschätzen sind. Die Coronaepidemie kann sowohl mit ihrer gesamten übersteigerten Alarmiertheit als auch in ihrem eigenen tatsächlichen Krankheitsbild nur deshalb eintreten, da die Bewusstseinskräfte des Menschen geschwächt sind.

Der Mensch ist weiteren Suggestionen und Überfremdungen vonseiten der Politik und der kollektiven Medienvereinnahmungen ausgeliefert und weiß nicht mehr – und das ist das wesentliche, dass er es tatsächlich nicht mehr weiß –, wie er seinen inneren Kern oder sein gesundes Leib-Seele-Verhältnis oder seine Integrität wiederherstellen kann. Seine Seele steht wie fremd dem Leib gegenüber und die Entwicklungsmöglichkeit des Geistes erscheint wie jenseits dieser Wirklichkeit.

Passivität und unbewusste Akzeptanz der Impfung führt mit Sicherheit zu Schäden

Es ist sehr leicht feststellbar, dass die Impfung eine irdische Angelegenheit ist und diese in der Regel aus reinen körperlichen Notwendigkeiten gedacht wird. In der nachtodlichen, geistigen Welt wird sicherlich der Mensch nicht danach beurteilt, ob er geimpft oder nicht geimpft ist. Dennoch aber erscheint es für die seelische und geistige Gesundheit des Menschen sehr wichtig, wie er sich der Maßnahme der Impfung, ganz besonders der Forderung nach einer Zwangsimpfung, gegenüberstellt. Die Beziehungen, die der Mensch im irdischen Leben wählt, bleiben in der nachtodlichen Wirklichkeit erhalten. Sollte sich der Bürger auflehnen und mit aller Kraft gegen eine Diktatur des Impfens stellen oder sollte er sie in passiver Hoffnung annehmen?

Zur Vermeidung von Impfschäden muss sich der Einzelne, der sich zu dieser Maßnahme bekennt, wie bereits erwähnt, tatsächlich ausreichend mit dem Krankheitsbild beschäftigen. Die Problematik, dass die Medien Angst erzeugen und der Bürger sich nicht aus wirklicher Überzeugung, sondern lediglich aus der Angst vor etwas unkalkulierbarem Schlimmen impfen lässt, ist sehr groß. Gewissermaßen nimmt er mit der Impfung in dieser passiven Form die Zeiterscheinung der Angst tiefer in sich hinein und es erscheint außerordentlich fragwürdig, ob auf dieser rein materiellen Grundlage eine ausreichende Immunkompetenz und ein wirklicher Schutz eintreten kann.

Die Entwicklung eines eigenständig dynamischen Bewusstseins kann Impfschäden vermeiden

Sowie man heute relativ sicher sagen kann, dass gute Bewegungsformen in Sport, Eurythmie, Gymnastik, Yoga und in tätiger Arbeit die Wirbelsäule vor Degenerationen schützen können, so müsste man in gleichem Maße zu der Erkenntnis gelangen, dass eine gute Bewusstseinstätigkeit in logischer Aktivierung das Nervensystem stärkt, neue Synapsen kreiert und dem Menschen auf indirekte aber doch solide Weise eine bessere Immunkompetenz verleiht. Nun ist es aber wichtig, dass man Intellektualismus nicht mit wirklicher tätiger Bewusstseinsarbeit verwechselt. Nicht ein schnelles, sprunghaftes Denken, sondern eine wirkliche beziehungsvolle und tiefgründige Gedankenbildearbeit zu den Phänomenen der Zeit wird gefordert. Diese Fähigkeiten hatten die großen Philosophen wie Hegel oder Fichte oder die Dichter wie Schiller und Goethe in vorbildlicher Weise. Gewissermaßen will gerade der deutsche Bürger an dieses Erbe anknüpfen und eine gute forschende Denktätigkeit zur Selbstständigkeit seiner Person und zur ästhetischen Kulturerkraftung entfalten. Denken in diesem Sinne würde eine Reife und eine schöne Unversehrtheit des Persönlichen herbeiführen.

Indem sich nun der Einzelne in aller Klarheit vergegenwärtigt, dass eine Impfung eine rein körperliche Maßnahme ist und er deshalb nicht mit vielerlei Ängsten dieser begegnet, könnte er bereits einen besseren Schutz gegen Folgewirkungen und Schäden entwickeln. Die vielen Ängste, die eine Impfung begleiten oder auch die reine Gehorsamspflicht in der Hoffnung, es wird alles gut gehen, erzeugen mit relativ großer Wahrscheinlichkeit Komplikationen. Der Körper wird durch die Impfung in einen besonderen Zustand versetzt, jedoch kann der Einzelne sich vergegenwärtigen, dass er in seinem Bewusstsein frei von allen diesen Reaktionen bleiben möchte. Es wäre ein geistiger Gewinn, wenn sich der Einzelne einer bewussten Körperverletzung, der er nicht entrinnen kann, stellt und sich vergegenwärtigt, wie derjenige, der Zwänge anordnet, leider sich selbst erniedrigt. Nicht der Geimpfte müsste seine Gesundheit aufs Spiel setzen, sondern der, der eine Handlung unter autoritativem Zwang ausführt, schwächt sich und verliert seine sich aufrichtende Bewusstseinskraft.

Aber lediglich die Unterscheidung von einer körperlichen Maßnahme im Verhältnis zu einem freien seelisch und geistigen Wahrnehmen der Umstände genügt noch nicht, damit eine wirkliche Sicherheit gegen unmittelbare Folgen oder Spätfolgen entstehen kann. Der Einzelne muss sich noch weitere Bewusstseinsschritte über die zukünftige Entwicklung seiner Seele und seines Geistes aneignen.

Unabhängig davon, ob nun der Einzelne Gegner oder Befürworter der Impfung ist, stellt sich noch einmal die Frage nach Wiederherstellung einer gesunden und notwendigen Integrität. Diese ist eine Entwicklungsfrage. Wie gestaltet sich ein solideres und geordnetes Leib-Seelen-Gleichgewicht und wie kann der Einzelne seine Ideale, die er als Werte für dieses Leben erachtet, ohne Selbstverleugnung und Selbsterniedrigung leben? Die Antwort auf diese Frage wird sicherlich vielseitige Variationen zulassen. In jedem Falle müssen die Ideale, die der Einzelne verwirklichen möchte, zuerst einmal gedacht werden. Sie müssen gewissermaßen aus der möglichen Ideenwelt zu einer realen Vorstellung gelangen. Anstatt die Wirtschaftssituation im Betrieb notdürftig zu retten, müssten regelrecht Gedanken zur Entwicklung erblühen, wie ein ideales Zusammenwirken für eine beste Firma und Teamarbeit aussehen können. Nicht dem Negativen dürfte man hinterhergehen, gleichsam wie der Einzelne in einer Militärkolonne dem Anführer folgt, der die Mannschaft ins Verhängnis führt. Man müsste zur selbstständigen Denktätigkeit ausbrechen und die besten Verhältnisse für die menschliche Kultur und für das Zusammenwirken untereinander denken. Dieses Vorstellungsvermögen wäre die Schaffenskraft, die, wie George Bernard Shaw sagt, am Anfang allen Werdens liegt und sie würde dem Menschen den Kern seiner Seele geben. Sie wäre die Mitte, die Kraft, die Immunkompetenz und würde wachsende Integrität bewirken.

Die heutige Zeit und Kultur benötigt diese Art lebendige Bewusstseinsregsamkeit, die nicht von Emotionen oder Assoziationen beeinflusst wird, sondern die sich aus der Beziehung zu einem interessanten Thema auf lebendige und inhaltsreiche Weise entwickelt. Man könnte meinen, dass eine Denktätigkeit sehr kalt, nüchtern und, wie man sagt, intellektualistisch sei. Wenn sich aber der Aspirant, der sich einer lebendig schaffenden Denkschulung hingibt, zuerst über das Objekt, das er verstehen oder erforschen möchte, eine ausreichende und profunde Anschauung bildet, tritt er in Beziehung und erlebt sich selbst im Spiegel des Objektes. Man könnte diese Art Denktätigkeit ebenfalls als eine Form der Konzentration bezeichnen, die eine Loslösung aus subjektiven Neigungen erstrebt und objektiv, inhaltsreich in dem zu erforschenden und betrachtenden Thema, Objekt oder Zielpunkt aufgeht. Mit diesen Bemühungen zu lebendigen Vorstellungen würden lichte Momente, die regelrecht befreiend auf die Körperlichkeit wirken, entflammen.4) Diese Fähigkeit der schöpferischen Vorstellungstätigkeit könnte man dem fünften Chakra zuordnen, s. Die Seelendimension des Yoga, S.188 f. ) Sie stärken in besonderem Maße das Immunsystem und entheben den Menschen aus mancherlei Schwermut, Grübelei und Subjektivität.

Rudolf Steiner sagte bei der Pockenschutzimpfung, dass sie ohne jegliche Belastung leicht zu überstehen sei, wenn man nur lebendige Anthroposophie betreibe.5) Rudolf Steiner über die Pockenimpfung: „Sehen Sie, wenn man jemand impft, und man hat den Betreffenden als Anthroposophen und erzieht ihn anthroposophisch, so schadet es nichts. Es schadet nur denjenigen, die mit vorzugsweise materialistischen Gedanken heranwachsen. Da wird das Impfen zu einer Art ahrimanischer Kraft; der Mensch kann sich nicht mehr erheben aus einem gewissen materialistischen Fühlen. (…) Bei der Pockenimpfung handelt es sich sehr stark um etwas Psychisches. Es ist durchaus nicht ausgeschlossen, daß da der Glaube, daß die Impfung hilft, eine unberechenbar große Rolle spielt. Wenn man diesen Glauben durch etwas anderes ersetzen würde, wenn man naturgemäß erziehen würde die Menschen, so daß sie beeindruckbar wären durch etwas anderes als dadurch, daß man sie impft, etwa dadurch, daß man die Menschen wiederum an den Geist näher heranbrächte, so wäre es durchaus möglich, daß man gegen das unbewußte Hereindringen: hier ist Pockenepidemie! – durch vollständiges Bewußtsein davon: hier ist ein Geistiges, wenn auch ein unberechtigtes Geistiges, gegen das ich mich aufrechthalten muß! – ebenso gut wirken würde, wie man überhaupt den Menschen stark machen müßte gegen solche Einflüsse. (…) Ich habe das immer, wenn ich mit Ärzten befreundet war, als etwas zu Bekämpfendes angesehen, zum Beispiel bei Dr. Asch, der absolut nicht geimpft hat. Ich habe das immer bekämpft. Denn wenn er nicht impft, so impft eben ein anderer. Es ist ein völliges Unding, so im einzelnen fanatisch vorzugehen.“ (Lit.:GA 314, S. 287 https://anthrowiki.at/Impfung) Was ist aber lebendige Anthroposophie? Die Pockenepidemie benannte er ursächlich als Ausdruck für eine Lieblosigkeit, die in der Menschheit zu weit fortgeschritten sei. Was fehlt heute dem Menschen? Ist er nicht genauso in einer Form der Lieblosigkeit oder sogar noch mehr in einer Kraftlosigkeit, sodass er sein gewünschtes Liebesbegehren gar nicht mehr leben kann? In den Phasen der Erschöpfung und des Darniederliegens, in den Zeiten der Verzweiflung und Perspektivlosigkeit, fällt es den meisten Menschen schwer, aktiv andere zu lieben und gute Taten zu leisten. Es müssen zunächst einmal elementare Schritte erfolgen.

Die bewusstseinsbildende Tätigkeit mit beziehungsvollem Interesse zu Themen bildet einen ersten Ansatz zur Überwindung mancher Erschöpfungszustände. Nicht Ruhe benötigt der Mensch heute, sondern eine sinnvolle geistige und anregende Dynamik und dies in rhythmischem, kontinuierlichen Aufbau. Das selbsteigene Denken zu einem Objekt, einem Phänomen, zu einer Idee, die schließlich zu einem Ideal weitergeformt wird, führt zur Selbstbestimmung und zur Urteilsfähigkeit und obgleich sie am Anfang mühsam erscheinen, bewirken sie bald einen Zufluss von neuen Lebensenergien.6) Mit Denken ist keinesfalls dasjenige gemeint, was der Globalist Klaus Schwab in seiner Zukunftsvision unter Gedanken versteht, es ist sogar das Gegenbild von Denken, was von ihm dargestellt wird. Er beschreibt in seinem Buch Covid-19: The Great Reset eine sogenannte vierte industrielle Revolution, die „zu einer Verschmelzung unserer physischen, digitalen und biologischen Identität führen würde“, einer Verschmelzung von Mensch mit Maschine, dem sogenannten Transhumanismus. Klaus Schwab will implantierbare Mikrochips, die die Gedanken von Menschen lesen können und mit deren Hilfe der Mensch viel schneller und effektiver denken soll. Implantierte Geräten „werden wahrscheinlich auch dazu beitragen, Gedanken zu kommunizieren, die normalerweise verbal über ein eingebautes Smartphone ausgedrückt werden, und möglicherweise unausgesprochene Gedanken oder Stimmungen durch Lesen von Gehirnwellen und anderen Signalen.“ Es ist erstaunlich, wie die Entwicklung des Einzelnen auf die Umgebung ausstrahlen kann.

Wenn man von der Tatsache ausgeht, dass der Mensch im Inneren eine Sehnsucht nach Entwicklung trägt und diese aber ebenfalls im höheren Sinne in der geistigen Welt wie eine Erwartung bangt und hofft, lernt man wohl unweigerlich die Forderung nach dieser eigenständigen und reifen Bewusstseinstätigkeit kennen. Wenn das Staatssystem dem Menschen keine Würde geben kann und die offiziellen Religionen die Sinnfragen nicht mehr zu beantworten vermögen, muss sich der einzelne Bürger in die mutige Selbstständigkeit der denkenden Gestaltkraft begeben und seine Würde durch eine solide Bewusstseinsaktivität entwickeln und die Schönheit der Auseinandersetzung mit seelisch-geistigen Inhalten kennenlernen. Die Erkraftung jedenfalls liegt nicht in äußeren Lösungen oder politischen Revolutionen, sondern sie liegt in den Möglichkeiten des einzelnen Bürgers selbst, der sich aber tatsächlich im Sinne von bewusstseinsdynamischen Aktivitäten mit dem Geist oder anders ausgedrückt mit den Entwicklungsanforderungen der Zeit verbindet. Von dem einzelnen Menschen ausgehend wird deshalb der Staat erst zum Staat. Diese Form der Entwicklung wartet wie ein noch nicht wahrgenommener Stern im Kosmos.

Bitte beachten Sie auch das Interview zur Corona-Impfung aus geistiger Sicht

Anmerkungen

Anmerkungen
1 Rudolf Steiner: Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten? Rudolf Steiner Verlag, GA 10
2 Vgl. Heinz Grill: Der Weg der Seele durch die sieben Ebenen des Kosmos. In: Die Seelsorge für die Verstorbenen, Lammers-Koll-Verlag, 2005.
3 Vgl. Rudolf Steiner: Das Leben nach dem Tod, Band 15 aus dem Gesamtwerk, Verlag Freies Geistesleben.
4 Diese Fähigkeit der schöpferischen Vorstellungstätigkeit könnte man dem fünften Chakra zuordnen, s. Die Seelendimension des Yoga, S.188 f. )
5 Rudolf Steiner über die Pockenimpfung: „Sehen Sie, wenn man jemand impft, und man hat den Betreffenden als Anthroposophen und erzieht ihn anthroposophisch, so schadet es nichts. Es schadet nur denjenigen, die mit vorzugsweise materialistischen Gedanken heranwachsen. Da wird das Impfen zu einer Art ahrimanischer Kraft; der Mensch kann sich nicht mehr erheben aus einem gewissen materialistischen Fühlen. (…) Bei der Pockenimpfung handelt es sich sehr stark um etwas Psychisches. Es ist durchaus nicht ausgeschlossen, daß da der Glaube, daß die Impfung hilft, eine unberechenbar große Rolle spielt. Wenn man diesen Glauben durch etwas anderes ersetzen würde, wenn man naturgemäß erziehen würde die Menschen, so daß sie beeindruckbar wären durch etwas anderes als dadurch, daß man sie impft, etwa dadurch, daß man die Menschen wiederum an den Geist näher heranbrächte, so wäre es durchaus möglich, daß man gegen das unbewußte Hereindringen: hier ist Pockenepidemie! – durch vollständiges Bewußtsein davon: hier ist ein Geistiges, wenn auch ein unberechtigtes Geistiges, gegen das ich mich aufrechthalten muß! – ebenso gut wirken würde, wie man überhaupt den Menschen stark machen müßte gegen solche Einflüsse. (…) Ich habe das immer, wenn ich mit Ärzten befreundet war, als etwas zu Bekämpfendes angesehen, zum Beispiel bei Dr. Asch, der absolut nicht geimpft hat. Ich habe das immer bekämpft. Denn wenn er nicht impft, so impft eben ein anderer. Es ist ein völliges Unding, so im einzelnen fanatisch vorzugehen.“ (Lit.:GA 314, S. 287 https://anthrowiki.at/Impfung
6 Mit Denken ist keinesfalls dasjenige gemeint, was der Globalist Klaus Schwab in seiner Zukunftsvision unter Gedanken versteht, es ist sogar das Gegenbild von Denken, was von ihm dargestellt wird. Er beschreibt in seinem Buch Covid-19: The Great Reset eine sogenannte vierte industrielle Revolution, die „zu einer Verschmelzung unserer physischen, digitalen und biologischen Identität führen würde“, einer Verschmelzung von Mensch mit Maschine, dem sogenannten Transhumanismus. Klaus Schwab will implantierbare Mikrochips, die die Gedanken von Menschen lesen können und mit deren Hilfe der Mensch viel schneller und effektiver denken soll. Implantierte Geräten „werden wahrscheinlich auch dazu beitragen, Gedanken zu kommunizieren, die normalerweise verbal über ein eingebautes Smartphone ausgedrückt werden, und möglicherweise unausgesprochene Gedanken oder Stimmungen durch Lesen von Gehirnwellen und anderen Signalen.“

8 Replies to “Wie können Impfschäden durch Spiritualität verhindert werden?”

  1. Als ich diesen wertvollen Artikel von Heinz Grill las entstand bei mir die Frage: Wie entsteht eine wachsende Integrität beim Menschen? Was kann der Einzelne ganz praktisch tun, um wieder „integer“, damit meine ich unbeeinflusst gegenüber Fremdbestimmungen, zu seinen eigenen persönlichen Wertevorstellungen und Lebensführung zu kommen.

    Unter Integrität verstehen wir im Allgemeinen, dass der Mensch die Werte und Ideale, die er anstrebt, durch seine persönliche Haltung äußert und in seinen Handlungen vollzieht. Es zeigt sich, dass die Frage nach der Integrität auch gleichzeitig eine Frage der eigenen Wertevorstellungen zum Leben ist. Integrität ist nicht automatisch vorhanden, sondern sie erfordert beständig eine selbstständige Bewusstseinsaktivität zu möglichen Idealen und zu den Umständen und Ereignissen der Zeit. Sie entsteht durch die Bemühung des Einzelnen um eine charaktervolle Weiterentwicklung und um Authentizität, indem er seine Werte auch im alltäglichen Leben äußert und dafür einsteht. So kann aus den vielen individuellen Bemühungen in der Summe eine vielfältige Wertekultur in der Gesellschaft entstehen. Jeder von uns kann gezielt und selbstentschieden die Kultur mitprägen und mitverantworten. Diese persönliche und bewusst gewählte Haltung stärkt die Persönlichkeitsbildung, gestaltet und bereichert das Umfeld und führt zu einer Gesundheit, die man durchaus als ganzheitlich ansehen kann. Es ist sicherlich gut nachvollziehbar, dass diese aufrichtige und individuell geformte Standposition im Leben – bewusst, aber auch unbewusst – ein Ideal für uns alle sein kann.

    Doch wie schaut es im alltäglichen Leben damit aus? Es wäre ja z.B. möglich, sich einmal folgende oder ähnliche Fragen zu stellen: Vertrete und lebe ich meine Werte? Wo stehe ich integer (unbescholten, rein) im Leben und wo bin ich mir selbst nicht treu geblieben und folge fremden Wertevorstellungen nach? Habe ich eigene Wertevorstellung? Welche Werte sind für unsere Zeit und Kultur notwendig?

    Vielfach ist es tatsächlich noch so, dass eine mehr passive Haltung gegenüber der eigenen Entwicklung, der Mitgestaltung und Weiterentwicklung der Kultur vorherrscht. Diese Haltung ist sicherlich auch noch eine Nachwirkung aus früheren, veralteten Gesellschaftsformen, die den einzelnen Menschen mit hierarchischen Systemen führten. Die Annahme, „ich bleibe lieber passiv und brav, dann kann ich nichts verkehrt machen“, ist eine Illusion. Mit der anscheinend geduldigen und leichteren Haltung des Abwartens oder einer unbewussten Folgsamkeit kann man sich nicht einer Verantwortung entziehen. Wenn man selbst keine eigenen Werte in die Kultur einbringt, stärkt man automatisch etwas Fremdes, von anderen Menschen Gestaltetes und trägt dann die Verantwortung dafür mit.

    Für die eigene Wertefindung ist es notwendig, auch die gesellschaftlichen Verhältnisse wahrzunehmen.

    Die Wertevorstellungen richten sich auch nach den Notwendigkeiten aus, die in der Gesellschaft gebraucht werden. Würden wir nur für uns etwas verbessern wollen, wäre das eine Art „Inseldasein“ und es würde auch dauerhaft nicht funktionieren, da wir immer mitbetroffen sind von der Zeit und der Kultur, in der wir leben.

    Es gab z.B. im 19. Jahrhundert das große Problem, dass wegen der Industrialisierung viel zu viele Menschen in die Städte zogen und in Fabriken Arbeit suchten. Wohnungsnot, Armut, Hungersnot, keine Hygiene und ein rechtloses Ausgesetzt-Sein gegenüber dem Arbeitgeber waren die Folgen. Es kamen daraufhin von mutigen Menschen die notwendigen Initiativen: Es wurden Armenküchen eingerichtet, es wurden Gewerkschaften gegründet, die damals tatsächlich für die Rechte und Würde der Arbeiter eintraten; es wurde für die Arbeiterkinder ein Schulsystem eingerichtet, es entstanden mit den Arbeitersiedlungen Angebote von bezahlbaren Wohnungen, u.s.w. . Die soziale Not hat die entsprechenden Wertevorstellungen ausgelöst und ein Kämpfen um die Verwirklichung dieser Werte notwendig gemacht. Daran sind viele Menschen in ihrer Persönlichkeit und in ihren Wertevorstellungen gewachsen und die Kultur wurde mit sozialen Werten bereichert und weiterentwickelt. Vielen Menschen damals wurde geholfen und soziale Standards für die Zukunft wurden eingeführt. Damit will ich aufzeigen, dass die persönliche Entwicklung auch immer mit den sozialen Entwicklungen der Gesellschaft einhergeht.

    Wichtig ist es, sich aus den Gewohnheiten und einem passiven Eingebunden-Sein herauszulösen. Wir werden ab diesem Moment schon selbstaktiver. Nun sind die Probleme in unserer Zeit natürlich auch andere als im 19. Jahrhundert. Groß ist z.B. die Macht der Suggestion und Manipulation geworden, die mit Hilfe der Medien unglaublichen Schaden anrichten. Zu schnell übernehmen wir oftmals vorgefertigte Meinungen, da in der Flut der täglichen Informationen die wirklichen Hintergründe für uns oft verborgen bleiben. Es ist regelrecht eine Medien-Disziplinierung notwendig, was heißt, dass man eine Sache für eine längere Zeit aus verschiedenen Informationsquellen verfolgt und sich dadurch zu einer differenzierteren Anschauung durcharbeitet. Wir können danach individueller reagieren und unsere Vorstellungen und Entwicklungswünsche für eine Sache differenzierter und auch freier von den Außeneinflüssen formulieren.

    Das eigene Bewusstsein zu den Zeitphänomenen schützt vor Manipulation und Krankheit. Es führt zu individuellen Wertevorstellungen.

    Um ein aktuelles Beispiel vom Februar 2021 zu nehmen: Wir erkennen z.B., dass jetzt in der sogenannten Coronakrise von den großen Medien sehr viele suggestiv aufgeladene Angstbotschaften im Zusammenhang mit dem Covid-19-Virus publiziert werden. Wir wissen, dass Angst stark schwächend auf den Menschen wirkt und damit die Möglichkeit zu einer Infektion vergrößert. Wir müssen feststellen, dass es kaum einen Sinn macht, sich mit den Medien anzulegen. Wir können nun überlegen: Was wäre für mich und meine Beziehungsfelder notwendig, dass alle angstfreier mit dieser Situation umgehen können? Welches Bewusstsein gilt es aufzubauen, um den Manipulationen etwas entgegenzusetzen?
    Aus dem Erkennen des Verkehrten oder Bösen erwachen für uns Werte und Ziele, die in einer Beziehung zu den aktuellen Bedürfnissen der Gemeinschaft stehen. Das Bewusstwerden der Zeitphänomene schützt zudem auch vor Erkrankung. Indem wir uns sozusagen wach und beobachtend gegenüberstellen und uns mit dem Phänomen differenziert auseinandersetzen, erbaut sich eine Selbstkraft, die das Immunsystem stärkt. Wenn wir uns jedoch verkriechen, wegschauen oder hoffen, dass bald alles wieder „gut“ und „wie früher“ wird, verlieren wir an Kraft und das Immunsystem wird geschwächt.

    Ziele und Ideale dynamisieren und führen unsere Willenskraft.

    Wertevorstellungen gezielt aufzustellen und diese dann auch mit der Zeit in das eigene Leben zu integrieren, ist für viele eine ungewohnte Aufgabe. Der Wille des Menschen ist eine tiefe Kraft und sollte frei gegenüber äußeren Zwängen, Gewohnheiten und Bindungen sein. Das, was der Mensch will, wird er auch erreichen. Vielfach wirkt der Wille eher unbewusst in das Leben hinein. Wir reagieren „ganz automatisch“ mit Sympathie und Antipathie, so wie wir durch die Erziehung, die frühen Kindheitsereignisse und das Umfeld geprägt wurden. Das Aufrichten zu eigenen Idealen und Zielen im Erwachsenenalter aber kann ganz frei von diesen bisherigen Einflüssen geschehen. Damit führen wir unsere Willenskräfte bewusster und es kann – unabhängiger von den Erbeinflüssen – etwas Neues entstehen. Das sind freudige und aussichtsreiche Perspektiven für uns alle! Allerdings – und das ist bestimmt verständlich – brauchen wir die Bereitschaft, uns vielfältig mit den Zielen auseinanderzusetzen.

    Was bedeutet eine intensive Auseinandersetzung mit Wertebegriffen und der Vorstellungsbildung?

    Die Werte, die einem wichtig sind und notwendig erscheinen, sollten nach ihrer tieferen Bedeutung erforscht werden. Sie sollten nicht theoretisch bleiben – denn dann sind sie nur Worthülsen und damit wertlos. Es ist zu beobachten, dass bei fast allen Menschen große Ideale wie z.B. „Frieden“ oder „Liebe“ ein natürlicher Wunsch sind. Die Menschen wollen Frieden erleben und Brüderlichkeit leben. Aber es bleibt meistens bei den Wünschen. Für eine Realisierung ist aber ein Wünschen alleine nicht genug. Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich, dass eine wiederholte und intensive Auseinandersetzung notwendig ist. Wir können verschiedene spirituelle Aussagen und philosophische Studienergebnisse mit einbeziehen. Oftmals erwacht erst nach einiger Zeit der Beschäftigung ein freudiges, ja sogar feuriges Interesse und das Thema begleitet einen zunehmend auch im Alltag. Schritt für Schritt kommen wir (auf der mentalen Ebene) der tieferen Bedeutung näher. Es erwachen immer mehr reale Empfindungen zu diesem Wert und mit der Zeit auch die Fähigkeit, ihn im alltäglichen Leben darzustellen. Kommunizieren wir unsere Werte mit Freunden, so entstehen weitere Fragen und die Begegnungen werden dadurch wieder interessanter. Außerdem sollten wir uns für die Realisierung der Werte wiederholt praktisch bildhafte Vorstellungen erbauen. Wie und wo soll sich das Ideal im alltäglichen Leben ausformen? Es ist der schöpferische und äußerst dynamische Werdeprozess, der uns neue Kräfte und Fähigkeiten schenkt.

    Durch eigenaktive Bewusstseinsprozesse mit eigenständig gewählten Werten erleben wir uns aktiv im Leben stehend und sind dadurch nicht allein dem äußeren Zeitgeschehen ausgesetzt. Es entstehen integrative Lebensbewegungen, die uns moralisch aufrichten, im sozialen Raum authentisch erscheinen lassen und unsere Gesundheit stärken.

    Heinz Grill schreibt in seinem Artikel „Wer lenkt die Welt“ dazu:

    „… Es ist der freie Wille eines jeden einzelnen Individuums, ob es auf höhere Ziele und moralische Werte zugeht oder ob es den niedrigen Trieben frönt und sich in Unbewusstheit und Machtgelüste fallen lässt. …“

  2. Hallo,
    Ich denke das die Impfungen dazu da sind um unser Immunsystem so zu verändern,das es in der Zukunft ganz leicht sein wird den Menschen zu einer Maschine umzufunktionieren.
    Er wird die fremden Teile nicht mehr abstossen.
    In der heutigen Implantationsmedizin ist die Abstoßungsreaktion ja immer noch das Problem.
    Somit könnte man sagen das die Impfungen ein Teil des Transhumanismusprojekt ist.

  3. Hier wird sehr viel interessantes und Wissenswertes geschrieben. Aus meiner Sicht erreicht es nur einen kleinen Kreis. Man wird schnell überfordert beim Lesen und das ist sehr schade.

    Der Mensch in der Entwicklung zur Liebe braucht einen einfachen Zugang, sonst bleibt er auch hier wieder auf der Strecke.

  4. Die fehlende Hinwendung zur grundlegenden Wahrheit ist meiner Ansicht nach der Grund der geistigen Erblindung. Die geistige Erblindung geht mit dem Verlust der eigenen Mitte einher, in der Ich den lebendigen Geistfunken sehe, dem sich der Mensch, bezüglich des nächsten Entwicklungsschrittes, mit seinem Verstand hinwenden muß, damit das Verstandeswerkzeug nicht nur aus dem Unterbewußtsein, dem damit verbundenen Überlebensinstinkt motiviert wird, sondern von der nächst höheren Ebene, was zu wahrem konstruktivem sozialen Denken und Denken aus der Liebe heraus führt; frei von Egoismus und im Sinne der Gemeinschaft. (Dieser Geistfunke wächst durch die geistige Hinwendung und wird das Gefäß, die Seele mehr und mehr mit dem Geist der Wahrheit erleuchten)
    Dieser Verlust der Mitte wird zum Verlust des Selbstvertauens und dem wahrem Selbstbewußtseins, weshalb die Menschen sich Selbst zu wenig befragen und ihrer eigenen kausalen Logik nicht mehr vertrauen, wenn verschiedene Informationen eintreffen. Es entsteht durch die Überinformation eine Verwirrung die zu keinem Schluß kommt, weil man den Schluß, den man selbst im Innern schließen sollte, ständig im Außen sucht; aufgrund der mangelnden Verbindung zwischen Verstand und Geistfunken im Herzen, welcher ja das eigene wahre Selbst ist.

    Ich sehe weitere Ursachen der fehlenden Entwicklungsschritte zum Einen in den Mechanismen des Überlebenstriebes, der evolutionär bedingt als erste Verbindung mit dem Verstand geknüpft wurde; denn dieser Überlebenstrieb ist der Motor zum Leben und zur Entwicklung auf dem materiellen Plan. Dieser Überlebenstrieb ist die Ursache des Egoismus und wurzelt im Grundmechanismus des Astralkörpers, in Form von Antipathie und Sympathie und geht mit Angst und Begehren, mit freund- und feindlicher Auffassung und Reaktionen einher. Wenn der Verstand durch Angst ergriffen ist, so steht er durch die Intensität der Emotionen in einem gewissen Bann, der einerseits ein lösungsorientiertes Denken einleitet um wieder zur Entspannung zu kommen.(Flucht, Angriff oder Verteidigung) Andererseits bewirkt dieser Bann, und das besonders wenn die Menschen in einer Dauersituation befinden, in denen die Angst bestehen bleibt, daß sich der Mensch, gedanklich nur schwerlich in einen überschauenden neutralen Modus, bzw. zu seiner Mitte hin sich erheben kann. Und dies bewirkt, daß der Mensch sich gedanklich mehr oder weniger nur in seinen ankonditionierten Bahnen und dem Denken aus der Angst, nicht überleben zu können, bewegt und somit, bezüglich einer geistigen Weiterentwicklung zur Stagnation neigt.

    Dieses Wissen über die psychologischen Mechanismen des Menschen wird meiner Ansicht nach von den Mächtigen der Welt mißbraucht, denn man verfolgt durch die Medien von Anfang an eine Panikmache, die dazu führen soll, daß sich die verängstlichen Menschen alle freiwillig Impfen lassen; ja danach verlangen. Schließlich hätte man die Menschen beruhigen können, indem man auf Abwehr stärkende Mittel, Vitamin C etc. verwiesen hätte; denn eine intakte Abwehr ist das beste Mittel um gesund zu bleiben. Diese okkulten Kreise arbeiten seit über 200 Jahren an ihren verderblichen Zielen* und sind meiner Ansicht nach auch Verursacher der franz. Revolution, der russischen Revolution, dem 1. u. 2. Weltkrieg, wodurch Weichen gestellt wurden und womit man die Menschheit kulturell und geistig, größtenteils in die Steinzeit zurück gebombt hat, sodaß die Menschen, vor Allem in Mitteleuropa, durch das Leid und die Not, zwangsläufig auf den Überlebensmodus gezwungen hat, der Eben den Egoismus und das Begehrensprinzip auf extreme Weise angefacht hat, sodaß das idealistische Denken aus der Mitte wenig Chancen hatte sich zu entwickeln, obwohl darin ja ein Trend bestand; zumindest in Deutschland, dem Land der Dichter und Denker; wo auch eine Verehrung der Natur lebte. Somit haben diese greuelhaften Inszenierungen den angelegten Entwicklungs-Trend in Deutschland und Mitteleuropa weitgehend ausgeschaltet, womit verhindert wurde, daß sich dieses neue spirituelle Denken auf der Erde ungehindert ausbreitet. Staatssysteme hätten durch das Denken aus der Mitte, bzw. aus dem Geiste erwachsen können; statt am überholten Ego-Modus, im Sinne der Gier, Konkurenz und Macht fest zu halten. Sieht man, daß diese Prinzipien dem Überlebenstrieb entspringen und die geistigen Richtlinien des Wirtschaftssystems darstellen, so wird auch deutlich, daß die Hauptverursacher dieses fehlenden Entwicklungsschritt, die im Hintergrund agierenden Mächtigen sind.

    Nun ist es aber auch so, daß der einzelne Mensch in allen Lebenslagen das Beste aus seiner Situation machen soll, wo Ich seine eigene Verantwortung sehe. Je schwieriger Diese ist, desto höher ist die „Prüfungsanforderung“. Das können Wir uns im Bezug zu den Kriegen vorstellen, wie auch heute nachvollziehbar wird, daß Wir trotz aller Einsamkeit und Anfeindungen gegen die Wahrheit, im Glauben an das wahre Leben aus dem Geiste standhalten müssen, wenn Wir Unserer Überzeugung und Unserem nächsten Entwicklungsschritt gerecht bleiben wollen. Da sehe Ich eben auch, daß das Zuviel an innerer Aufreibung dazu führt, daß man schwer zur Mitte findet und folglich auch durch die Verhaftung an die damit einhergehenden Emotionen auch Gefahr läuft, die Möglichkeit des Denkens aus der Mitte zu verpassen, die alleine die Möglichkeit zu konstruktivem Denken bezüglich einer idealen Lebensform, idealer Wirtschaft, Kultur und Geistesleben, ermöglicht. Deshalb wäre es auch gut, wenn sich Leute kommunikativ verbinden um die ihnen naheliegenden Bereiche im Sinne des Ideals zu Denken und schriftlich festzuhalten; im Sinne eines ersten Manifestationsschrittes.

    Den anstehenden Entwicklungsschritt im Denken, sehe Ich im „Ego-freien“ Denken, welches sich aus dem Überlebensinstinkt, bzw. aus dem Astralleib herausgehoben hat, auf die neutrale überschauende Ebene des Herzens. Dort besteht keine zwangsläufige Bindung des Denkens zu Sympathie und Antipathie und zum Unterbewußtsein, in welchem alle vergangenen Erfahrungen und Wissen bestehen, sondern ein lebendiges Denken aus dem Hier und Jetzt, welches frei von unseren Konditionierungen ist und welches tatsächliche neue Erkenntnisse eröffnen kann.

    *Rudolf Steiner gab im inneren Kreis einmal bekannt, daß die Welt von okkulten Mächten hinter den Kulissen gesteuert wird, was Meine früheren Eindrücke und späteren erhaltenen Informationen, dann noch aufs Neue und von hoher geistigen Autorität bestätigte.

  5. Das logische Denken schützt vielleicht nicht vor dem Fallbeil, aber vor den Suggestionen und damit vor dem Selbstverlusst und der Leser mag selbst überlegen was das Schlimmere ist.
    Außerdem wurde bereits auch schon mehrmals darauf hingewiesen, dass ein gesundes Leib-Seele-Verhältnis eine stabile Psyche wie auch gesunde Physis hervorbringt.
    Wie Heinz Grill schreibt:
    „Innerhalb dieses Integritätsverlustes kann jederzeit ein virulentes Krankheitsbild wie die Coronakrankheit eintreten oder, anders ausgedrückt, es kann eine regelrechte Hysterie und von Medien geschürte Epidemie in die Szene rücken, da sich unendlich viele Menschen nicht mehr im Bewusstsein aufzurichten vermögen und sie das natürliche Gefühl für Richtiges und Falsches, für Progressives und Restriktives, für Sympathie und Antipathie, für Werte und Laster verloren haben.“

  6. Das Manipulieren lebender, menschlicher Zellen durch eine RNA-Impfung kann nicht durch anthroposophische Schulung vermieden werden, ebenso wenig wie Anthroposophie vor dem Fallbeil schützt. Steiner hatte sich später zum Warner der kommenden Impfungen gemacht, die den Menschen die Anlage zur Spiritualität austreiben soll.

  7. Der interessante Beitrag von Herrn Wolf richtet den Blick auf die erschütternden Ereignisse wie den 1. und 2. Weltkrieg.

    Er beschreibt, dass auch hier die Menschen über eine längere Zeit die notwendigen Entwicklungsschritte versäumten. Es kommt daraufhin zu Schicksalsereignissen, die das Leben der Menschen in Umstände lenkt wo der Einzelne Opfer leisten muss. Jeder lernt erzwungenermaßen durch die erschütternden Ereignisse neue Qualitäten des Lebens kennen.

    Leider aber – so stellt sich das für mich dar – wurden diese Qualitäten nicht aufrechterhalten und zur Gründung einer neuen Kultur genutzt. Die Erlebnisse wie Kriege und Epidemien sind Schockereignisse die den Einzelnen zu einem Grenzüberschreiten herausfordern, aber sobald es möglich ist und die Umstände sich verbessert haben, suchen viele Menschen wieder nach den alten und überfälligen Strukturen. Ich denke, dass den Menschen damals die innere Substanz zu einem soliden Aufbau von neuen Werten fehlte.

    Die Ideen und spirituellen Gedanken dafür waren aber gegeben. Rudolf Steiner hat z. B. zu fast jedem Lebensbereich umfassende Aussagen hinterlassen. Sie wurden anscheinend zu wenig aufbereitet, zu wenig individualisiert und so standen sie für eine tragfähige Neugründung der Kultur nicht zur Verfügung.

    Denn so hätte sich, würde man meinen, nach den beiden Weltkriegen, wo fast alles zerstört war und die Menschen vieles an materiellen Sicherheiten loslassen mussten, die Entwicklung der Kultur ganz neu ausrichten können – aber das blieb aus. Der Neubeginn wurde versäumt. Die alten Lenker waren sehr schnell wieder auf der Bühne und die Masse folgte wieder brav und unbewusst nach. In Deutschland übernahm – ein Rechtsvakuum ausnützend – die katholische Kirche die politische Führung, die sie bis heute auf versteckte Weise hat. Die Menschen gingen noch weiter in das Materielle hinein und mit dem Wirtschaftswunder (in Deutschland) begann der Konsum ungeahnte Formen anzunehmen. Jahrzehntelang wurden die Manipulationen von Seiten der Wirtschaft, des Staates und der Kirchen – obwohl viele Lügen, jahrelanger Missbrauch und versteckte Manipulationen an die Öffentlichkeit gekommen sind – fast stillschweigend hingenommen.

    Jetzt erleben wir wie in den Zeiten der Weltkriege zerstörende Kräfte. Es bestehen vielfache Auflösungsprozesse die durch die Machtansprüche von wenigen Menschen mit Lügen und Manipulationen herbeigeführt sind. Viele traditionelle Strukturen fallen weg und stehen nicht mehr zur Verfügung. Die Möglichkeit zur Neugründung ist damit gegeben. Viele Menschen aber warten darauf, dass sich alles „wie ein böser Traum“ auflöst und man seinen alten Gewohnheiten wieder nachgehen kann. Das wird natürlich nicht geschehen, aber vielen Menschen fehlt es heute an neuen Vorstellungen für edlere und würdige Formen der Kultur.

    Für eine neue Kultur sind von Heinz Grill viele weiterführende Ideen und Inhalte gegeben. Diese müssten aber auch von vielen Menschen gewollt, gedacht, bewegt und weiterentwickelt werden, damit sich eine geistige Substanz aufbaut und für die kommende Kultur auch tragfähige und integrierbare Vorstellungen für die Menschen vorhanden sind.

  8. Ich beziehe mich hier vor allem auf das Interview im Video, aber an einzelnen Stellen auch auf den begleiteten Text. Das war ein wirklich sehr interessantes Gespräch, das hier geführt und im Video gezeigt wurde und es gab da recht interessante Gedanken, die ich zunächst ohne Anspruch auf Vollständigkeit versuchen will zu wiederholen:
    Ein zentraler Gedanke war, dass eine entscheidende Heilwirkung gegenüber der Coronaerkrankung oder der Nebenwirkungen einer möglichen Impfung darin besteht, dass der Mensch sich in tiefergreifender und logisch richtiger Weise sowohl mit der Krankheit als auch der Impfung auseinandersetzt, so dass er ein selbständiges Urteil und eine eigene Haltung aus seinem Inneren über diese Phänomene und deren Hintergründe erschafft.
    Ein weiterer Gedanke im Zusammenhang mit einer möglichen Zwangsimpfung war die Entwicklung einer Empathie vor dem Hintergrund, dass im Seelisch-Geistigen oft eine Umkehr der äußeren Verhältnisse vorliegt: Der im äußeren Leben Machtausübende hat in der geistig seelischen Welt dann die größere Last zu tragen und ist dann dort der schlechter gestellte als derjenige, der in der äußeren Welt der sogenannte Verlierer war.
    Ein dritter Gedanke entstand am Schluss durch die Frage des Herrn Wunderlich, warum denn, obwohl die Coronaerkrankung doch nicht diese Gefährlichkeit aufweist, nun so auf einem Impfen oder einer Impfung beharrt wird. Hier wurde recht schön erklärt, dass der Mensch nun mal gerne auf einem Irrtum beharrt, besonders wenn er sonst keine wesentlichen Inhalte hat. Der Irrtum wurde aber nicht nur als äußere Angelegenheit, sondern als ein sogenanntes Wesen beschrieben, von dem durchaus eine Wirkung ausgeht.

    Nun möchte ich hier von meiner Seite noch einige Ergänzungen anbieten:

    Zuerst zu der Erscheinung dieser Coronageschichte und den damit verbunden eintretenden starken gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen, die eine hohe Herausforderung an den einzelnen Menschen stellen. Ich denke, dass solche Erscheinungen und Veränderungen, die wir jetzt in dieser drastischen Weise erleben, eine Folge davon sind das nicht erst kürzlich, sondern schon über einen längeren Zeitraum, vielleicht 100 bis 200 Jahre, genau das nicht in ausreichender Weise ausgebildet wurde, dass, wie im Interview dargelegt wurde, ein tiefgreifendes und eigenständiges Betrachten und Beurteilen durch den Menschen herangebildet wurde oder das auch andere für die Entwicklung des Menschen notwendige Inhalte in nicht genügender Weise zum Tragen kamen. Hier wurde im Gespräch zwischen Herrn Grill und Herrn Wunderlich und im Text ja auch die Krankheitserscheinung der Pocken (verstärktes Auftreten in Europa im 18. und im 19. Jhd., also während der beginnenden Industrialisierung) und das damalige Fehlen einer Liebefähigkeit beziehungsweise Empathie erwähnt, wie das schon Rudolf Steiner aufgezeigt hatte.
    Ich denke weiter, dass nicht nur die sogenannte Coronakrise oder die Pocken ein Hinweis auf eine bisher zu wenig stattgefundene geistig-seelische Entwicklung sind, sondern dass dies auch der Fall ist bei den beiden Weltkriegen und der dazwischen liegenden Weltwirtschaftskrise, zumindest, was den europäischen Raum betrifft.
    Rudolf Steiner schreibt zum Beispiel in seinem Vortrag über die geistigen Hintergründe des Ersten Weltkriegs folgendes:
    „Aus dem Studium der Geisteswissenschaft wissen wir, dass Geisteswesen Lenker und Leiter des Menschheitsganges sind. In der geistigen Welt ist es vorgeschrieben, dass bis zu einem gewissen Zeitpunkt annähernd das eine oder andere geschieht. Nehmen wir an, bis zum Jahre 1950 oder 1970 sei es für die Menschheit der Erde bestimmt, ein gewisses Maß von Liebefähigkeit zur Bekämpfung des Egoismus zu erreichen. Alles, was Geisteswissenschaft ist, will diese Liebefähigkeit erzeugen. […] Aber wenn nicht genügend wäre das Entgegenkommen der menschlichen Seelen gegenüber dem Worte, wenn die Dinge zu langsam vor sich gehen würden, so dass bis zu dem Zeitpunkt, der vorgeschrieben ist, die Liebefähigkeit und Aufopferung nicht genügend entfaltet wäre, dann muss ein anderer Lehrmeister eintreten.“
    Und so trat ein anderer Lehrmeister unter anderem für diesen Punkt auf, nämlich nicht nur die Pocken, sondern auch der Erste Weltkrieg:
    „War es nicht ein ungeheurer Lehrmeister? Stellt er sich nicht dem Materialismus gewaltig entgegen? Was hat sich dann alles in einer Woche vollzogen! Welche Summe von Bekämpfung des Egoismus! Welche Summe von Aufopferungsfähigkeit ist da entstanden!“, äußerte Steiner. Das heißt, die Menschen waren durch die Kriegsereignisse nun gezwungen, vieles an persönlichen Ansprüchen hinter sich zu lassen. (R. Steiner, Die geistigen Hintergründe des Ersten Weltkriegs, GA 174b)
    So denke ich, dass auch dieser Verlust der Integrität, wie er im Text und im Video benannt wird, schon viel länger vorliegt, als nur ein paar Jahre oder Jahrzehnte. Schon Rudolf Steiner sprach in seinen Vorträgen zur Zeit des Ersten Weltkrieges von einem „Karma der Unwahrhaftigkeit“, also einem Verleugnen der Aufgabe, die der Mensch in der Hinwendung zu Tatsachen und deren geistigen Hintergründen hätte und wies, wie es wiederum im zugehörigen Text von Heinz Grill geschieht, auf die Spiritualität, oder wie sich Steiner damals ausdrückte, darauf hin, dass Geisteswissenschaft immer mehr zu den Menschen finden müsste. Entsprechend ernst und dringend dürfte daher die heutige Situation sein.

    Dann würde ich den weiteren dritten Gedanken des im Video gezeigten Interviews, des „Irrtums als wirksames Wesen“ noch mit der Frage erweitern, wie wäre es, wenn das Wesen des Irrtums nicht nur ein Surrogat für einen fehlenden sonstigen Inhalt bietet, sondern einzelnen Menschen oder Menschengruppen sogar Macht über andere Menschen oder Menschengruppen verschafft? Dann wären die betreffenden Menschen erst recht nicht bereit, diesen Irrtum aufzugeben! Dies würde viele der machtvollen und unheilvollen Prozesse in der Wirtschaft und Gesellschaft erklären, denn ein Machtgefühl stellt schon eine sehr große Versuchung dar und kann über viele sonstige Defizite hinwegtäuschen. Den im zugehörigen Text vorliegenden Satz „Es ist lediglich die Tatsache bedeutungsvoll, dass es eine Coronakrankheit nach allen vorliegenden Untersuchungen gibt und darüber hinaus, dass gerade dieses Krankheitsbild die ganze Welt zu Lockdowns und einer wachsenden Krisensituation führt“ würde ich unter diesem Gedanken daher etwas anders formulieren: Die Tatsache, dass man, befangen in der Macht eines Irrtums, eine Krankheit bezüglich ihrer physischen Schadenswirkung derartig fehleinschätzt und mit Eingriffen in die Gesellschaft und Wirtschaft Schäden herbeiführt, die viel größer sind, als die Wirkungen der Krankheit selbst, deutet eben auf die zerstörerische Macht des Irrtumwesens hin, die, weltweit betrachtet, womöglich die Größe der beiden Weltkriege erreichen wird und/oder zu den Automatenformen einer „Verschmelzung unserer physischen, digitalen und biologischen Identität“ führt (siehe Punkt 6, Anmerkungen zum vorliegenden Text, Klaus Schwab). Und diese Macht konnte sich nur so entfalten, weil eben das im Interview, im Text und oben genannte Fehlen der Entwicklungsschritte zu einer größeren Bewusstheit schon lange besteht.

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