Die Stärkung des Immunsystems durch die Auseinandersetzung mit dem Bösen

Artikel von Heinz Grill:

Unterschied in der Immunreaktion bei entzündlichen und chronischen Erkrankungen

Bei chronischen Erkrankungen und ganz besonders bei der so sehr gefürchteten Karzinomerkrankung lässt sich in der Regel eine spezifische oder allgemeine Schwächung der Immunabwehr feststellen. Die akute Entzündungserkrankung hingegen, die meist mit fiebrigen Attacken einhergeht, offenbart ein sehr lebendiges Reagieren der Körperabwehr und darf, wenn es nicht zu häufigen Erscheinungen kommt, als wünschenswert betrachtet werden. Im besonderen zeigen die Fieberreaktionen den lebhaften wärmebildenden Charakter des Menschen, während bei chronischen Erkrankungen, Karzinomen und schweren Nervenleiden die kalte, schleichende Reaktionsweise überwiegt.

Unterschiedliche Erklärungsansätze für Krankheiten

Im Allgemeinen erklärt die wissenschaftliche Methodik die menschliche Pathologie aus den physischen Umständen, wie beispielsweise der Genetik oder den Toxinwirkungen, einseitigen Belastungen, Erschöpfungen, psychischen Stresssituationen, Ernährung und ungünstigen Lebensweisen. Die Bedeutung der Moralität dürfte wohl aus allen Erklärungsmodellen sowohl schulmedizinischer als auch naturheilkundlicher Art eliminiert sein. Es stellt sich für diese folgende Auseinandersetzung, die eine gezielte und geschulte Begegnung mit den negativen Einflüssen darstellt, die Frage, ob der Anfang aller Erkrankungen in einer ungesehenen Verfehlung der moralischen Verpflichtungen der Menschheit und nicht nur des einzelnen Erkrankten, sondern der allgemeinen Menschheit, wurzelt. Man könnte sich sogar der Frage hingeben, ob in einer materialistischen Zeitkultur, die das Konsumprinzip an höchste Stelle stellt, nicht der vielleicht sogar gesünder ist, der eine Anpassungsstörung vom Arzt diagnostiziert bekommt, als derjenige, der in bester Übereinstimmung mit den Machtspielen des Systems mitschwingt. Die Moralität jedenfalls als tiefste Größe des Menschseins, müsste eine genauere Betrachtung erhalten. Wie äußert sich Moralität, welche Dimension lebt in ihr?

Die Auseinandersetzung mit dem Bösen als wirksame Immunstärkung

Der Begriff Moralität stellt eine menschliche Größe des Charakters und seiner bestentwickelten Fähigkeiten im Sinne eines veredelten Daseins dar.1) Nach Hegel ist Moralität „das einfache Wissen und Wollen der reinen Pflicht im Handeln“ (s. Eisler, philosophisches Wörterbuch) Ein Gegenprinzip zu dieser wirklich menschlichen inneren Größe offenbart die so häufige Erscheinungsform des sogenannten Moralisierens, das in seinen Grundzügen nichts anderes als vorverurteilende und emotional gebundene menschliche Neigungen aufweist. Die Moralität ist kühn, überzeugend, sie trägt eine natürliche Macht ohne nach außen machtvolle Gestiken zu demonstrieren. Sie ist die Autorität und sie ist nicht nur zeitlich kulturell gebunden, sondern universal gültig. Wenn aber diese Entwicklung zu Moralität, die jeder Mensch wohl in seinem Allerinnersten durch seine geistige Herkunft bewusst oder unbewusst erstrebt, größere Verfehlungen erleidet und – wie es ganz besonderes heute in einer manipulativ geführten Massenmedienkultur geschieht – der Mut zum Aufrichten nicht erfolgt, kann man sicherlich nicht umhin als dass man sagen muss: Die heutige Zeit ist allgemein krankmachend und führt ein Degenerationsprodukt eines immer schwächer werdenden Menschen herbei. Unweigerlich ist der Bürger dieser gegenwärtigen Suggestionskultur zum Mitmachen und Mitschwingen verurteilt. Die Auseinandersetzung mit dem sogenannten Bösen stellt einen gewagten aber sehr wirksamen Schritt zur Reifewerdung der inneren Willensstrukturen eines jeden Menschen dar.

Ich muss mich vor dem Bösen schützen!

Die so verführerisch und bequem anmutenden Formulierungen, man solle das Böse meiden und sich keinesfalls mit negativ gestimmten Menschen auseinandersetzen, denn man könne beispielsweise ihre zerstörerischen Energien aufnehmen oder man würde ihrer Raffinesse unterliegen und selbst böse werden, ist eine Formulierung, die dahingehend anmutet, wie wenn Kinder die Hand vor ihre Augen halten und sagen: “Du kannst mich nicht sehen, weil ich dich nicht sehe.” Gerade infolge dieser sehr eingebildeten, schutzsuchenden und ängstlichen Haltung sickern die Negativkräfte wie ein herabfallender Regen bis in das Grundwasser hinein. In gleichem Maße bemächtigen sich die Wesenszüge des suggestiven Daseins der meinungsbildenden Systeme und diktatorischen Autoritäten dem innersten Kern des Menschen. Der heutige Bürger partizipiert mit seiner Meinungsfreiheit an den schon längst vorgebildeten Meinungen und bemerkt in den wenigsten Fällen, dass er das Objekt seiner gebildeten Meinung gar nicht mehr kennt. Er fordert Frieden, Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Menschlichkeit und Liebe und büßt diese Werte durch die manipulativen Zeitbedingungen gänzlich bei sich selbst ein. Das Tragische ist, wie Erich Fromm beschreibt, dass der Mensch, bevor er sein Liebespotential entfaltet, aus Zeitgründen vorweg verstirbt.

Eine der wirklichen Möglichkeiten zu rascher Entwicklung und zur Stärkung des Immunsystems bildet tatsächlich die Auseinandersetzung, und zwar die wirkliche Auseinandersetzung, nicht nur die schnellfertige Abwehr, mit einigen tatsächlich wirksamen bösen Kräften.2) Der Begriff Immunsystem kommt aus dem lateinischen (immunis) und bedeutet frei, rein, unberührt. Das Immunsystem bezeichnet im allgemeinen Verständnis das biologische Abwehrsystem, das Gewebeschädigungen durch Krankheitserreger verhindert. Das Immunsystem besteht aus mechanischen Barrieren (z.B. Haut, Schleimhaut), Zellen (z.B. Granulozyten, natürliche Killerzellen, T-Lymphozyten), Eiweißen, die als Botenstoffe oder zur direkten Abwehr von Krankheitserregern dienen. Auch psychische Immunfaktoren werden dazu gezählt.

Heinz Grill versteht das Immunsystem als Integrationssystem, denn die Immunantwort erfordert zunächst einen intensiven Wahrnehmungs- und Auseinandersetzungsprozess mit dem schädigenden Einfluss, bevor die rechte Reaktion zur Ausscheidung oder Bekämpfung im Körper entstehen kann.
Nun ist es jedoch zu wenig, wenn sich jemand mit dem Elektrosmog und seinen verheerenden Auswirkungen beschäftigt und das Böse tatsächlich in der Materie identifiziert, beispielsweise in den Hochfrequenzen der Elektrostrahlung. Es ist das Objekt des Menschen, mit dem sich der Einzelne beschäftigen muss, denn dieser steht am Anfang aller Erfindungen, Techniken und Errungenschaften. Wie kommt es beispielsweise, dass sich eine derartige große Anzahl von Menschen zu einer fünften Generation des Mobilfunkes entschlossen hat und dieser trotz der hochgradig angeführten gesundheitlichen Belastung zustimmt? Scheinbar kann keine Entwicklung den Menschen in dem Triebe zur fortschreitenden zerstörenden Technik aufhalten. Die Auseinandersetzung mit dem Bösen muss immer eine anthropologische, durchaus auch soziologische und nicht zuletzt eine religiös-spirituelle Forschungsfrage sein. Welche Gründe treiben den Menschen in jeweiligen Einzelfällen oder in größeren Kollektivzusammenschlüssen zu Machenschaften, die der Moralität, Ethik, Ästhetik und dem natürlichen Empfinden gegensätzlich sind? Mit Fragestellungen dieser und weiterer Art nimmt – und das ist nun das besondere – der Einzelne nicht unbewusst die Zeitkräfte in sich auf, er emanzipiert sich vielmehr zu einer weiteren Denkleistung und erhebt alsbald die Frage in sich, wie und welche günstigeren idealeren Voraussetzungen wären zu erschaffen, damit der Mensch zu seiner wirklichen Kapazität und Würde finden kann.

Das Immunsystem ist ein Wahrnehmungssystem

Das menschliche Immunsystem arbeitet nach Wahrnehmungsprozessen. Die Wahrnehmung und ihre positive Steigerung im Sinne von Unterscheidung und Kräftigung ist eine der ersten signifikanten Reaktionsformen des Immunsystems. Es werden von der körpereigenen Abwehr Gedächtniszellen ausgebildet, die diese leibinnere Wahrnehmung organisieren und auf untolerierbare Stoffe mit unterscheidender Spezifität reagieren.3) Nach einer Infektion bleiben spezifische Antikörper und Gedächtniszellen erhalten, um bei erneutem Kontakt mit dem Krankheitserreger eine rasche spezifische Abwehrreaktion zu ermöglichen. Das Immunsystem entwickelt sich durch die Zunahme von spezifischen Gedächtniszellen in seiner Art genau bemessenen Erkenntnisfähigkeit weiter. Im übertragenen Sinne kann der Mensch seine Wahrnehmungsfähigkeit verbunden mit einer Gedankenbildefähigkeit zu bestimmten Phänomenen, die das Menschsein hervorbringt, entwickeln und diesen schließlich mit einer gesünderen Selbstkraft begegnen. Die innere strategisch verteilte körperliche Wahrnehmungsfähigkeit in der zellulären und humoralen Abwehr, die auf beispielsweise B-Lymphozyten und T-Lymphozyten ausgerichtet ist, bleibt in der Regel im Unbewussten, während der Mensch nach außen eine vollreife und sich weitende Bewusstseinsentfaltung zu den Umweltbedingungen, menschlichen Eigentümlichkeiten und schließlich zu dem Bösen entwickeln muss.4) Die Zellen der adaptiven Immunabwehr (im wesentlichen die T-Lymphozyten und B-Lymphozyten) sind in der Lage spezifische Strukturen der Angreifer zu erkennen und gezielt zelluläre Abwehrmechanismen und molekulare Antikörper zu bilden.

Maßgeschneiderte Antikörper werden von den B-Lymphozyten oder auch den Plasmazellen produziert. Sie können bestimmte Eiweißstrukturen oder auch Zuckerketten (Antigene) an der Oberfläche der eingedrungenen Fremdstoffe erkennen und sich an diese anheften. So werden die Fremdstoffe entweder direkt unschädlich gemacht, oder sie werden durch die Anheftung kenntlich gemacht (opsoniert) für andere Fresszellen (Phagozyten).

Zelluläre Abwehr: Die Zellen des Immunsystems zirkulieren in Blutgefäßen und Lymphbahnen und kommen auch im Gewebe selbst vor. Sie können entweder die Erreger selbst auffressen (phagozytieren), oder durch die Produktion von Immunmodulatoren und Zytokinen andere Abwehrzellen zum Ort der Entzündung locken.

Humorale Abwehr (von humor, Flüssigkeit): Die humoralen Bestandteile des Immunsystems bezeichnen verschiedene Plasmaproteine (Antikörper, Komplementsystem, Interleukine), die passiv im Blut, der Lymph- oder der Gewebeflüssigkeit zirkulieren. Sie können im Unterschied zu den Abwehrzellen nicht aktiv an den Ort der Infektion wandern. Ein Eiweißmangel kann zu einer Immunschwäche führen.

Bei einer Erstinfektion reagieren zunächst die Zellen der angeborenen Immunabwehr. Sie können den Krankheitserreger fressen, in sich aufnehmen. Anschließen präsentieren sie bestimmte Bruchstücke der Erreger an ihrer Oberfläche den Zellen er adaptiven Immunabwehr, also den T-und B-Lymphozyten, die daraufhin aktiviert werden. Sie können nun die Erreger direkt abtöten, oder sie für die Vernichtung durch weitere Abwehrzellen markieren. Nach einer Erstinfektion bleiben Antikörper und Gedächtniszellen zurück, um bei erneutem Erreger Kontakt schnell reagieren zu können.

Es ist nicht richtig, sondern sogar gefährlich, wenn jemand ein schlechtes Buch oder einen manipulativen Artikel aufschlägt, und diesen sogleich aus Angst beiseite legt oder, wie es manchmal sogar schon vorgekommen ist, mit Verbrennungseifer vernichtet, damit er durch das Negative nicht berührt wird. Würde ein gesunder Mensch in den Wintermonaten und Übergangszeiten, wenn viele Viren und Bakterien unterwegs sind, nicht mehr auf die Straße gehen, damit er sich vermeintlicherweise vor den Krankheitskeimen schützt, droht ihm schnell eine bedenkliche Schwäche. Der Krankheitskeim will vom Menschen bewältigt, bearbeitet und schließlich durch größere Immunkraft überwunden werden. Der einzelne Mensch ist nicht wie eine Pflanze, die beim ersten Frost eingehen muss und die man deshalb sofort am Abend vom Balkon ins Zimmer stellen müsste. Das Reifwerden erfordert eine Konfrontation mit den differenziertesten Phänomenen, sowohl dem Positiven als auch dem Negativen.

Lügen beeinflussen die Meinungsbildung und stören die Gesundheit

Der Glaube es könne das menschliche Gemüt den Wirkungen von Lüge, Erniedrigung und Betrügerei durch Abwendung und Nichtbeachtung ausweichen, ist in seiner letzten Konsequenz verhängnisvoll. Es ist der sogenannte Astralleib die feinstoffliche Trägerkraft für das Bewusstsein und Unbewusste, der grundsätzlich mit den Weltenereignissen und Weltenphänomenen kommuniziert. Praktisch gesehen bedeutet das Vorhandensein des Astralleibes so viel wie, dass der Mensch an den Wirklichkeiten von seinem Nächsten, seiner Umgebung und zuletzt an der Ganzheit des Universums teilnimmt. Beispielsweise hört der Bürger eine Lüge über einen Dritten. Die Zeit und Muße, sich mit dieser Lüge genauer zu beschäftigen, fehlt nun diesem Bürger. Äußerlich empfindet er an der Lüge Desinteresse und weist sie als belanglos von sich. Innerlich jedoch ergreift diese Lüge mit ihrem inneliegenden Motiv denjenigen, der sie unreflektiert entgegennimmt. Sobald die Kommunikation eintritt, übertragen sich nicht nur die äußeren Worte über die Schwingungen des Gehörs, es vermitteln sich untergründig und ungesehen die Motive, die den Worten zugrunde liegen. Mit einem kleinen Tropfen der aus einer riesigen Wolke herabfällt und mit dem Wind weit hinweggetragen wird, erreicht das innerliche Motiv der Lüge den durchaus nahezu unbeteiligten Menschen. Fehlt nun die Auseinandersetzung mit dem Gelesenen, Gehörten, Gesagten des Daseins, beginnen diese kleinen Tropfen im Organischen des Menschen ihr Eigenleben zu entfalten und sie werden aus diesen unbewussten tiefen Schichten das Bewusstsein erreichen. Der Bürger gibt deshalb die Meinungen wieder, die durch unverarbeitete und unbewusst aufgenommene Informationen, Nachrichten oder Darlegungen gebildet wurden. Es sind nicht wirkliche Urteile, die sich in den meisten Meinungswiedergaben verkünden, sondern es sind die Wassertropfen mit ihren infiltrierten Motiven, die von den meinungsbildenden System und lügenhaften Kampagnen entflammen. Es fehlt dem Menschen die wirkliche Auseinandersetzung mit den Wirkungen der Lüge. Das Bewusstsein nimmt die Welt dann nicht mehr nach den wahren und soliden Gedanken der eigenständigen und tatsächlichen geleisteten Urteilsbildung wahr, sondern nach den Färbungen und Infiltrationen, die ihm vorgegeben werden.

Die Aufklärungen von Lügen, wie sie über den Astralleib tief in das Innere des Menschen eingedrungen sind und sich in verschiedenen Disharmonien, Konflikten und Krankheiten zeigten, brachte in Gesprächen erstaunlichste Heilungen. Rheumatische fortgeschrittene Beschwerden konnten gänzlich ohne Medikamente auskuriert werden. Heftige Infekte ließen mit der Erkenntnis der Lüge – unmittelbar auf die Stunde beobachtet – nach und sogar schwere Depressionen gingen zügig in einen Heilsverlauf über. Die Auseinandersetzung mit dem Bösen darf jedoch nicht von jenem eitlen Standpunkt geschehen, dass sich derjenige, der diese betreibt, automatisch zu den sogenannten Guten zählt.

Jede Form der Wahrheitsfindung, Urteilsentwicklung und Bewusstseinsfreiheit geschieht durch gezielte Wahrnehmungen zu den verschiedensten Phänomenen. So wie das Immunsystem mit Wahrnehmungsprozessen gegenüber den Toxinen und Fremden reagiert, so muss zunächst erst einmal der Mensch die Disziplin erlernen, eine Wahrnehmung zu einer moralisch freien hochstehenden Handlung und zu einer im Gegensatz dazu bestehender unmoralischer, lügenhafter Aussage zu gewinnen. Grundsätzlich aber wird der Mensch nicht krank, weil – wie man es so leicht sagt – er sich eine Unterkühlung zugezogen hat, sondern er wird krank durch die Motive, die er teilweise in sich trägt oder die er von außen als Fremdlasten aufnimmt, und die ihm ein Wärmeungleichgewicht geben und ihn zu einer abwehrenden Fieberreaktion veranlassen. Das Immunsystems kann durch gezielte Wahrnehmungsprozesse und Erkenntnisforschungen gestärkt und weiterentwickelt werden.

In einem folgenden Beitrag werden die Zusammenhänge zwischen der Immunabwehr und den entwickelbaren Bewusstseinsprozessen genauer dargestellt.

Anmerkungen

Anmerkungen
1 Nach Hegel ist Moralität „das einfache Wissen und Wollen der reinen Pflicht im Handeln“ (s. Eisler, philosophisches Wörterbuch)
2 Der Begriff Immunsystem kommt aus dem lateinischen (immunis) und bedeutet frei, rein, unberührt. Das Immunsystem bezeichnet im allgemeinen Verständnis das biologische Abwehrsystem, das Gewebeschädigungen durch Krankheitserreger verhindert. Das Immunsystem besteht aus mechanischen Barrieren (z.B. Haut, Schleimhaut), Zellen (z.B. Granulozyten, natürliche Killerzellen, T-Lymphozyten), Eiweißen, die als Botenstoffe oder zur direkten Abwehr von Krankheitserregern dienen. Auch psychische Immunfaktoren werden dazu gezählt.

Heinz Grill versteht das Immunsystem als Integrationssystem, denn die Immunantwort erfordert zunächst einen intensiven Wahrnehmungs- und Auseinandersetzungsprozess mit dem schädigenden Einfluss, bevor die rechte Reaktion zur Ausscheidung oder Bekämpfung im Körper entstehen kann.
3 Nach einer Infektion bleiben spezifische Antikörper und Gedächtniszellen erhalten, um bei erneutem Kontakt mit dem Krankheitserreger eine rasche spezifische Abwehrreaktion zu ermöglichen.
4 Die Zellen der adaptiven Immunabwehr (im wesentlichen die T-Lymphozyten und B-Lymphozyten) sind in der Lage spezifische Strukturen der Angreifer zu erkennen und gezielt zelluläre Abwehrmechanismen und molekulare Antikörper zu bilden.

Maßgeschneiderte Antikörper werden von den B-Lymphozyten oder auch den Plasmazellen produziert. Sie können bestimmte Eiweißstrukturen oder auch Zuckerketten (Antigene) an der Oberfläche der eingedrungenen Fremdstoffe erkennen und sich an diese anheften. So werden die Fremdstoffe entweder direkt unschädlich gemacht, oder sie werden durch die Anheftung kenntlich gemacht (opsoniert) für andere Fresszellen (Phagozyten).

Zelluläre Abwehr: Die Zellen des Immunsystems zirkulieren in Blutgefäßen und Lymphbahnen und kommen auch im Gewebe selbst vor. Sie können entweder die Erreger selbst auffressen (phagozytieren), oder durch die Produktion von Immunmodulatoren und Zytokinen andere Abwehrzellen zum Ort der Entzündung locken.

Humorale Abwehr (von humor, Flüssigkeit): Die humoralen Bestandteile des Immunsystems bezeichnen verschiedene Plasmaproteine (Antikörper, Komplementsystem, Interleukine), die passiv im Blut, der Lymph- oder der Gewebeflüssigkeit zirkulieren. Sie können im Unterschied zu den Abwehrzellen nicht aktiv an den Ort der Infektion wandern. Ein Eiweißmangel kann zu einer Immunschwäche führen.

Bei einer Erstinfektion reagieren zunächst die Zellen der angeborenen Immunabwehr. Sie können den Krankheitserreger fressen, in sich aufnehmen. Anschließen präsentieren sie bestimmte Bruchstücke der Erreger an ihrer Oberfläche den Zellen er adaptiven Immunabwehr, also den T-und B-Lymphozyten, die daraufhin aktiviert werden. Sie können nun die Erreger direkt abtöten, oder sie für die Vernichtung durch weitere Abwehrzellen markieren. Nach einer Erstinfektion bleiben Antikörper und Gedächtniszellen zurück, um bei erneutem Erreger Kontakt schnell reagieren zu können.

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