Entbehrt nicht vielleicht der Lachyoga jeglichen Humors?
Bitte beachten Sie auch den Vortrag von Angelika Dahlhaus „Die Kunst des würdigen Humors“.
Ach wie sehr begehrt mein Herz nach Heiterkeit,
inmitten Schicksalsdrängen rennt hinweg die ganze Lebenszeit.
Ein Blick in holden Spiegel lässt mich im Skelett erstarren,
im Kopfstand kaum gepolstert mit blankem Haupt verharren.
Vielleicht mit einem andern Stil des Yoga experimentieren?
Das glatte Haupt müssten doch noch einige Haare zieren.
Wer hat nicht in schönster Asketenliteratur gelesen,
der Kopfstand ist für beste Haartracht auserlesen.
Lachyoga erscheint ein unvergleichlich Quell der Emotion,
fern von allem Denken, für mich jedoch reine Degeneration.
Auf Kommando lachen setze frei die hohe Lebensenergie,
um scheinbar aufzulösen die gestaute intellektuelle Apathie.
Oh nein, nicht nur der Gegner schalt mich wie einen Fritzen,
über den Asketenyoga sei ich noch nicht hinausgeschritten.
Wie sehnlichst trachte ich nach dir Merkur, der du bringst Humor,
mit schönen Geistesblitzen sollst du klingen an mein Ohr.
Lachen sei heiter und gesund und doch ein wenig wund,
es setze Emotionen frei und doch währt es nur kurz herum.
Asketenopfer – stehe treu und eifrig wieder auf dem Kopf,
vielleicht werden die drei letzten Härchen noch zu einem Zopf.
Oh weh, wie knechtend arm bangt im Yoga heiteres Lächeln,
denn nur Wahrheit aus Himmelsquellen mag den Körper entfesseln.
Merkur, witziger Geselle, enthebt das Denken aus dem schroffen Leib,
in frechen Sternesblitzen erwacht ein himmlischer Wahrheitseid.
Humor, die leise Asketenfreude, flammenden Schwertes deiner Seele
mag zu quellen erheben dich, ein Zauber in der lichten Kehle.
Im Ringen Weltenmut erwacht das heitre Wahrheitslicht,
frei des Lachens Glut – Humor bleibt mein keckes Merkur Ich.
(von Heinz Grill)