Der Pfau – mayurasana

Die physischen Kräfte unterliegen der Schwerkraft, während alle ätherischen Wirkungen diesen physischen Körper mit Schwerelosigkeit, Bewegung und Levitation durchdringen. Sie sind deshalb dem physischen Leib entgegengesetzt, denn sie fördern beispielsweise die Wirbelsäule entgegen der Erdanziehungskraft zu ihrer eleganten Aufgerichtetheit.

Bei mayurāsana muss der Körper durch ein weites Nach Vorne Hinausgleiten und Anheben des Kopfes, in eine gewagte Balance gebracht werden, damit die Schwerkraft der Beine nicht zu weit nach unten zieht. Für Momente kann der Übende das Eingreifen der Ätherkräfte in dieser Balance erfahren. Gelingt ihm eine gute Verteilung des Körpergewichtes mit einem weiten Hinauslagern des Kopfes nach vorne steigen die Beine relativ leicht nach oben.

Der aufgestellte Pfau stellt ein sehr großes Wagnis an das Gleichgewicht. Für Momente gelingt es dem Übenden sich der Schwere des Körpers zu entledigen und sich die Bewegungsform des Aufrichtens geschmeidig hineinzugeben.

Diese Pfauenposition wurde mit relativ weit angehobenen Beinen demonstriert, da in diesen Variationen die Überwindung der Schwerkraft leichter erlebbar ist. Die Grundstellung des Pfaues schlägt ein sehr klares horizontales Ausspannen in eine Ebene vor. Diese lässt jedoch weniger die ätherischen Wirkungsdimensionen in die Erfahrung führen, da sie nur mit einem sehr starken physischen Krafteinsatz absolviert werden kann.

Eine besondere Variante des Pfaus ist der Pfau im Lotus, der etwas weniger Krafteinsatz als die Grundstellung erfordert.

(Text und Ausführung: H. Grill, Sprecher: U. Mayr)

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