Die Aufnahme wurde spontan bei einer Fortbildung angefertigt und leider erscheint die Lichtqualität mangelhaft. Dennoch kann der Beobachter den dynamischen Ansatz im Rücken sehr gut studieren und vor allem die Momente des Loslassens, bei denen sich das Bewusstsein sammelt und die Momente, bei denen der Körper aktiv willentlich ergriffen wird, einstudieren. Die Äthergesetze sind sehr vielseitig und können aus Zeitgründen nur in einem jeweiligen Einzelaspekt erklärt werden. Hier, in der Heuschrecke, demonstriert der Übende wie einerseits der Körper für Momente wie aus der Schwerkraft losgelassen wird und sogleich in einem nächsten Moment aus diesem Losgelöstsein nach oben in die aufgestellte Form schwingt.
Die Arme sind zu einem kräftigen und vor allem lang angesetztem Hebel unter dem Körper platziert. Dieser Hebel muss kraftvoll in den Einsatz gelangen. Gleichzeitig erfordert die Heuschrecke eine Beweglichkeit in allen Abschnitten der Wirbelsäule vor allem in den oberen und mittleren Partien. Fehlt diese Beweglichkeit beispielsweise in der Brustwirbelsäule gelingt ein vollständiges Hochsteigen des Körpers in die aufgestellte Halbmondwölbung nicht. Ein Erzwingen durch Krafteinsatz bei fehlender Wirbelsäulenflexibilität sollte unbedingt gemieden werden, denn diese sehr anmutig akrobatische Stellung kann die Halswirbelsäule unangenehm belasten und Schmerzen hervorrufen.
Das mehrmalige Hineingehen hintereinander stellt einen relativ großen Anspruch an die dynamische Koordinationsfähigkeit der Wirbelsäule dar. Gleichzeitig behält der Übende das Bewusstsein innerhalb der Spannungen und muß die Momente des Loslassens des Körpers bei gleichzeitigem Ergreifen der Wirbelsäule und des Hebels sorgfältig miteinander abstimmen. Überwindung des Körpers und Ergreifen des Körpers finden im Bild einen eleganten Ausdruck.
(Text und Ausführung: H. Grill, Sprecher: U. Mayr)