Die Zunahme der Weltbevölkerung aus der Sicht des Karma und der Reinkarnation

Artikel von Heinz Grill

Der steile Anstieg der Bevölkerungsrate die letzten Jahre

Mit dem Anfang der Zeitrechnung erscheint rückblickend eine geschätzte Zahl von 200 Millionen Menschen, die lebend auf der Erde verweilten. Nur langsam stieg die Bevölkerungszahl in den kommenden Jahrhunderten an und nahm im Jahre 1650 etwa eine runde Zahl von 500 Millionen Menschen an. Es erfolgte schließlich die Industrialisierung und die Entwicklung von vielen neuen technischen Errungenschaften. Im Jahre 1900 zählte die Gesamtheit der menschlichen Erdenbewohner bereits eine erstaunliche Summe von 1,6 Milliarden und 65 Jahre später breitete sich diese massiv auf 3,3 Milliarden aus.

Heute wird eine – wenn man es vom Standpunkt der proportionalen räumlichen Verhältnisse betrachtet erschreckende – Zahl von 7,7 Milliarden Menschen weltweit konstatiert. Können sich diese Massen an Menschen sinnvoll mit der Natur verbinden, harmonisch, künstlerisch das Leben gestalten und ausreichend den individuellen Bedürfnissen nach Raum gerecht werden?

Die Beziehung des früheren Menschen zum Geiste und zur Erde

Im Menschen existiert durch seinen Geist
ein vertikales Prinzip.

Aus der Sicht der Reinkarnation fehlt heute dem Menschen die tatsächlich geistige substantielle Kraft zur ausreichenden tiefgreifenden Entwicklung. Um die höhere Wirklichkeit des Geistes zu verstehen, erscheint es sinnvoll eine vertikale Linie auf abstrakte Weise von oben, das heißt vom Kosmos, zur Erde hinunterreichend zu denken. Der Mensch trägt in sich die schöpferische Kraft des Geistes, er ist begabt mit dem Gedanken, den er zu höchsten Erfindungen entwickeln kann und mit dessen Hilfe er die unterschiedlichsten Eroberungszüge zur Natur leistet. Eine vertikale Linie lebt deshalb im Menschen. Das Tier hingegen äußert sich durch eine Wirbelsäule, die sich tendenziell auf die horizontale Bewegung ausrichtet.

Während das Tier ganz in die horizontale Linie eingebunden ist.

Indem sich derjenige, der sich eine Anschauung über die Verhältnisse der ersten Grundsätze einer Reinkarnationslehre aneignet, die vertikale Linie nun mit einem Zenit und einem Nadir vorstellt, so kann er die Punkte rein anatomisch am Menschen mit dem Haupt und mit den Füßen markieren. Aber diese Linie sollte nun nicht begrenzt auf den menschlichen Körper gedacht werden, sondern sie sollte bis zum Erdmittelpunkt und bis hinauf zur Sonne ihre Ausspannung erhalten. Geistig gesehen ist nämlich der einzelne Mensch nicht nur innerhalb seines körperlichen Daseins benennbar, er ist vielmehr mit einem tiefgründigen geistig kosmischen Licht- und Wärmeverhältnis, das der Sonne und den Planeten entspricht, ausgestattet und darüber hinaus mit allen chemischen Erdensubstanzen energetisch verbunden. Die Seele und der Geist kommunizieren in die höchsten Höhen des Sonnensystems und berühren sich mit den tiefsten Stoffen der irdischen Welt.

Humus besteht nicht nur aus Materie, sondern ist auch von Lebenskräften durchdrungen.

Der frühere Mensch, beispielsweise zur Zeitenwende, war noch sehr intensiv mit den Sonnenkräften des Firmaments verbunden. Gleichzeitig nahm er die irdische Welt sensitiv, wesenhaft und nach den Elementen, wie auch nach Energien wahr. Wenn er eine Handvoll Erde nahm, diese mit den Sinnen betrachtete, fühlte er ihre Lebendigkeit und sah wesenhafte, fruchtbare Kräfte. Sein Gemüt atmete förmlich mit den Elementen der Weltenschöpfung und er hätte noch keine Stoffanalyse der Bodenbeschaffenheit, wie man diese heute vornimmt, gebraucht, um zu wissen, wie er diese Erde nützen kann. Der damalige Bürger erlebte die Erde und die Natur mit ihren elementaren Geistern und Kräften. Seine Seele war sowohl intuitiv im Zenit des Geistes, als auch mit den Elementen der Erde wahrnehmend verbunden, aber sie war noch nicht wirklich in einem ausreichenden Selbstbewusstsein gegründet.

Die Anforderungen der gegenwärtigen Zeit

Der Mensch lebt und arbeitet heute in einer entfremdeten Welt.

Der Unterschied zu dem heutigen Bürger ist deshalb derjenige, dass das Bewusstsein des früheren Menschen noch viele geistige sogenannte Wesenheiten wahrnehmen konnte und sich intuitiv wie in einem kosmischen Traum aufhielt, aber noch kein eigenes Verständnis für das Selbst hatte. Die Angst vor dem Tod war beispielsweise früher noch weitaus geringer als heute. Die Linie von oben nach unten war lang, aber sie war noch nicht in sich gefestigt, gegründet und das Haupt des Menschen war mehr von einem sogenannten atavistischen Hellsehen begleitet.1) Der Begriff Atavistisches Hellsehen heißt genau genommen, nach wörtlicher Übersetzung, vom Großvater abstammendes Hellsehen. Dieses überlieferte Hellsehen steht im Gegensatz zu dem heute aus vollreifen Bewusstsein und frei von der Genetik zu entwickelnde geistige Bewusstsein.

Gute Begegnungen zwischen Menschen führen zu guter Aufrichtung.

Heute lebt der Mensch in einer intensiven materialistischen Zeitepoche. Er fährt Auto, öffnet den Computer, schaut Fernsehfilme und wenn er wissen möchte, wie das Wetter am nächsten Tag ist, hört er die Wettervorhersage in den Nachrichten. Der Bürger wird über die Ereignisse, die in Amerika stattfinden, informiert, oder wenigstens glaubt er, dass er über diese eine rechte Kunde erhält. Das Auto jedoch, das er fährt, kennt er in den technischen Details nur noch sehr bedingt und das Öl, das der Verbrennungsmotor verbraucht, muss er nicht selbst beschaffen. Der Materialismus kennzeichnet sich geradewegs durch die Entfremdung. Der utilisierende und konsumorientierte Gebrauch der Technik führt zum Verlust der wirklichen Bezüge zur Materie. Obwohl der heutige Bürger nahezu jeden Moment im Konsum von Stoffen und im Gebrauch von Maschinen agiert, fühlt er sich wie isoliert und auf diesem Erdboden wie heimatlos. Sowohl der Geist mit seiner Tiefe, als auch die Nähe zum Erleben der Weltenphänomene fehlt ihm in der Seele. Die lange verbindende Linie zwischen Zenit und Nadir, zwischen Geist und Erde ist zerrissen. Der moderne Mensch ist weder im Geiste gegründet, noch ausreichend im irdischen Dasein inkarniert.2) Der Begriff Inkarnieren heißt, dass die Seele sich mit dem Körper harmonisch verbindet. Ein weniger esoterischer sondern mehr psychologischer Begriff wäre hierzu ebenfalls geeignet: die Integrität des Menschen ist nicht ausreichend gegeben. Der Mensch fühlt sich nicht mehr in seiner Seele als Ganzes.

Die starke Überbevölkerung der jetzigen Zeit erscheint aus geistiger Sicht wie ein hoffnungsloses Baumeln und Taumeln von Seelen zwischen Himmel und Erde. Der Nadir der Erde kann von diesen vielen Seelen kaum erreicht werden und dennoch aber drängen sich die Kräfte zur Inkarnation, zur Verkörperung. Es ist ein Bild der Unruhe und der Verzweiflung.

Die Angst als Wesensmerkmal der Zeit

Schenkt eine Inkarnation in diese Zeit tatsächlich Bequemlichkeit und Wohlergehen?

Es treten immer mehr Menschen aus dem Geistigen in die Inkarnationssphäre zur Erde. Der Zustand, der sich jedoch mit diesem überdurchschnittlichen Wachstum der Bevölkerung zeigt, ist wie eine Art Panikzustand, vergleichbar mit Passagieren, die sich in höchster Unruhe auf einem untergehenden Schiff befinden. Die Seelen werden aus Angst geboren und die Menschen werden nun nicht wie fundierte Geschöpfe, sondern wie Wesen in die Erdensphäre gedrängt. Die Kinder fallen förmlich in eine Welt der Masse, der Unruhe und der übersteigerten Leistungsszenerien. Sie finden mit den ersten Atemzügen eine Welt vor, die unangenehme und kaum ertragbare Entfremdungsgefühle produziert. Das Leben im Physischen wird ihnen von Seiten der Medizin und Verwöhnungen der Erziehung angenehm und sicher bereitet, aber dies eben nur im Sinne der Vorzüge des Physischen. Das Seelenleben jedoch erhält kaum die ausreichende Natürlichkeit und Nahrung.

Die Kinder, die schließlich adoleszent und erwachsen werden, lernen durch die starke Enge im Erdenraum ein Gefühl für den Wert von intensiver Beziehung kennen. Nichts anderes als den Mangel an wirklicher Nähe, Verbindung und seelischer Identität lernen die vielen jungen Menschen nun kennen. Sie entwickeln daraus Sehnsüchte, die sie zutiefst in ihrer Seele produzieren und wenn diese Menschen älter werden und sterben, so nehme sie diese Erfahrungen in die nachtodliche Welt mit hinüber. Paradoxerweise entflammt eine tiefe Sinnfrage durch die überhand nehmende Sinnlosigkeit der überwuchernden Bevölkerungsexplosion. Die Lernschritte jedoch bleiben mehr im Unbewussten und zeigen sich nicht an der Oberfläche. Eine erste Liebe zum Geist und eine erste Liebe zur Erde kann durch die Seele gewonnen werden, wenn sie im Strome der reißenden Panik der modernen Gesellschaft leben muss. Angst muss die Seele bewältigen und schließlich entsteht erst für eine nächste Inkarnation eine wirkliche Erkraftung der Seele.

Das Lernen in der Zeit der Überbevölkerung ist deshalb ein eigenartiges paradoxes Lernen. Es ist ein Lernen zur elementarsten Liebe und Wertschätzung sowohl zur Erde als auch zum Geiste.

Das Fehlen der geistigen Verantwortlichkeit führt zum Ungleichgewicht in der Welt

Welche Kräfte trägt ein Mensch in die geistige Welt hinein?

Die Welt, die in der indischen Philosophie mit brahman bezeichnet wird, beinhaltet die Ideen, die wartenden Ideale und die Kräfte zur Verwirklichung dieser Ideale. Sie ist wie ein unsichtbares Reservoir, das wie ein großes Mysterium hinter der Sonne und den Planeten webt und atmet. Jeder einzelne Mensch trägt in diese geistige Welt all diejenigen Kräfte hinein, über die er eine ausreichende Kenntnis und Verantwortung übernommen hat. Man stelle sich nun vor, wie viele Menschen heute einer Verantwortung ausweichen und sich krank schreiben lassen, wenn sie gewisse Anforderungen bewältigen müssten. Wie viel Verantwortung muss eine Frau Merkel in ihrer Amtszeit als Bundeskanzlerin überhaupt übernehmen? Zu Lebzeiten sollte sie bereits Kräfte in die geistige Welt, in brahman, hineintragen. Sie wäre eine führende Persönlichkeit und müsste ausreichend geniale Gedanken zur Erhaltung der Kulturschätze von Deutschland im Sinne von Philosophie, Denkkraft und Erfindungsgeist fördern. Die Kanzlerin ist ein Ausdruck für das Volk und wenn man Frau Merkel studiert, entdeckt man statt Fülle eine unsagbare Leere und Positionslosigkeit.

Die Leere, die in der geistigen Welt durch die intellektualistischen, kompensatorischen Lebensstilformen ohne Beziehung und Tiefe entsteht, führt in der Folge zu einer höchstmöglichen Geburtenrate. Es müssen unendlich viele Menschen in diese Welt geboren werden, da es zu wenig Verantwortung in der Politik, im Sozialleben und in der Kulturerhaltung gibt. Die Quantität der Menschheitsfülle zeigt das Fehlen von Tiefe und Bewusstheit.3) In der indischen Philosophie war die Bedeutung der Überbevölkerung bekannt. Je weniger Menschen die Pflicht erfüllten – und damals war die geistige Verpflichtung maßgeblich gemeint – desto ausufernder wurde die Bewegung der Bevölkerung. Der Begriff wurde mit samkarasya benannt. Vergl. Bhagavdigta 3.24

Das Versagen von Religionen und die Bevölkerungsexplosion

Auftanken allein führt noch nicht zur Entfaltung der Schöpferkraft.

Solange Religion eine Flucht vor dem Leben und einer tieferen Begegnung mit den Inhalten des Geistes darstellt, verwehrt sich die geistige Welt und antwortet gerade mit jenen Phänomenen, dass sie die Menschen durch das Karma bedingt auf die Erde sendet, damit diese den Zustand der Heimatlosigkeit vorfinden. Wenn ein Interessierter, der sich einer spirituellen Schulung anschließt, diese nur zum sogenannten Energieakkumulieren und zum Lebensausgleich nützt, bleibt er seiner möglichen Lebensaufgabe und seiner tieferen Inkarnation fern. Das Wort „Energieauftanken“, das sehr häufig in esoterischen Szenen gebraucht wird, könnte man bestenfalls auf eine materielle Konsumgesellschaft anwenden, jedoch nicht zur produktiven Entfaltung des menschlichen Geistlebens. Da heute im Yoga, in Meditationen, in Anthroposophie, in buddhistischen Einrichtungen und in christlichen Bibelkreisen meist die Lebenskompensationen überwiegen und der Begriff Spiritualität nicht selten zur Sublimierung des Alltages dient, können sich die Menschen nicht ausreichend im Zenit des Geistes und im Nadir der Erde gründen. Die Flüchte in Gruppen fördern deshalb sehr häufig die Bevölkerungsexplosionen.

Der einzelne Mensch erscheint in seinen Bewusstseinskräften schwächer als vor fünfzig Jahren. Die Erfahrung in Yogakursen zeigt, dass die Wirbelsäulenbelastungen bei jungen Menschen außerordentlich imponieren, das ist ein Umstand, der auf eine wachsende Stoffwechselschwäche und nicht zuletzt auch auf eine mangelnde Konzentrationsfähigkeit hinweist. Das Bewusstsein des jungen Menschen wird von zu vielen Informationen überladen und gewinnt nicht mehr die ausreichende Zeit sich in soliden Beziehungen zu orientieren und mit tieferen Empfindungen zu gründen. Emotionen treten an die Stelle von vernunftbegabtem Denken.

Die Missstände, die im Gesellschaftsleben durch Schwäche existieren, treten den Menschen unweigerlich und aufdringlich vor die Augen. Die Erfahrung zeigt, dass man bei einem Kurs, sei es ein Yogakurs oder ein Philosophieunterricht, sehr viel Mühe investieren muss, um ein zukünftiges Ideal gewaltfrei und souverän denken zu können. Spricht man aber bei einem Kurs über die Missstände der Kultur und beschwert sich mit kräftigen Aussagen über die Unmöglichkeit der Politik, erhält man Zusprüche und viele Wortunterstützungen. Wo aber bleibt die Produktivität, die Konstruktivität des Denkens? Es sei alles zu schwierig, wird gesagt. Ideale könne man nicht mehr denken, da man durch die Überforderungen und Probleme in der Welt zu geschwächt ist. Mit unfreundlichen Blicken wird man als Referent betrachtet, wenn man die emotionalen Beschwernisse nicht zum Thema werden lässt und von der Verantwortlichkeit des Menschen, seinen Möglichkeiten und seinen dringlichsten geistigen Zielen zu sprechen beginnt.4) Indem der Einzelne sich zur geistigen Schulung entschließt, wird er weniger von den Suggestionen der Politik, Kirchen, Medien und Ökonomie ergriffen. Er gründet sich schließlich in tiefgründigeren Gedanken und entwickelt eine eigenständige Selbstkraft, eine Kraft, die ihn individuell stabilisiert und gleichzeitig universal für erweiterte Formen der Beziehung und des Erlebens öffnet. Die Liebe zur geistigen und zur irdischen Welt steigert sich in ihm und seine Seele erfährt Nähe, bewusste Verbindung und Sinnhaftigkeit. Seine Füße treten anders auf die Erde und sein Haupt erlebt die Welt des universalen schöpferischen Geistes. Die Linie zwischen oben und unten, zwischen Zenit und Nadir, kann sich durch eine geordnete und disziplinierte geistige Schulung ausspannen und in eigenständigem Bewusstsein erleben.

Der Gutmensch im Unterschied zu einem schöpferisch wirksamen Menschen

Der sogenannte Gutmensch, der auf brave Weise den Suggestionen der Zeit folgt, sich gemäß der Kollektivvorgaben seine pseudomäßige Meinung bildet und sich gelegentlich, wie es sich ja in der modernen Gesellschaft gehört, emanzipatorisch gegen die Missstände der Wirtschaft auflehnt, bleibt wie ungeboren. Er geht mit seiner Seele nur bis zum Rand der Weltenschöpfung, denn er findet noch nicht den Mut zu einem Ideal und deshalb lebt er wie apathisch gegenüber den schlimmen Zeitbedingungen.

Die gelungene geistige Schulung fehlt heute in dem Paniktreiben der Bevölkerungsexplosion. Je mehr sich Menschen zu einer tieferen Auseinandersetzung bewegen und den Mut zu Idealen und deren Umsetzung leisten, desto mehr wirken sie ausgleichend auf die gesamte Weltensphäre. Die Menschen müssen ganz geboren werden, denn erst dann, wenn sie ganz bis in die Tiefe des Nadirs ihre Berührung mit dem Erdenstoff finden und bis hinauf in den Zenit die lichte Ausformung des höchsten freien Ideales freudig erleben, kann sich ein Weltengleichgewicht entwickeln.

Anmerkungen

Anmerkungen
1 Der Begriff Atavistisches Hellsehen heißt genau genommen, nach wörtlicher Übersetzung, vom Großvater abstammendes Hellsehen. Dieses überlieferte Hellsehen steht im Gegensatz zu dem heute aus vollreifen Bewusstsein und frei von der Genetik zu entwickelnde geistige Bewusstsein.
2 Der Begriff Inkarnieren heißt, dass die Seele sich mit dem Körper harmonisch verbindet. Ein weniger esoterischer sondern mehr psychologischer Begriff wäre hierzu ebenfalls geeignet: die Integrität des Menschen ist nicht ausreichend gegeben. Der Mensch fühlt sich nicht mehr in seiner Seele als Ganzes.
3 In der indischen Philosophie war die Bedeutung der Überbevölkerung bekannt. Je weniger Menschen die Pflicht erfüllten – und damals war die geistige Verpflichtung maßgeblich gemeint – desto ausufernder wurde die Bewegung der Bevölkerung. Der Begriff wurde mit samkarasya benannt. Vergl. Bhagavdigta 3.24
4 Indem der Einzelne sich zur geistigen Schulung entschließt, wird er weniger von den Suggestionen der Politik, Kirchen, Medien und Ökonomie ergriffen. Er gründet sich schließlich in tiefgründigeren Gedanken und entwickelt eine eigenständige Selbstkraft, eine Kraft, die ihn individuell stabilisiert und gleichzeitig universal für erweiterte Formen der Beziehung und des Erlebens öffnet. Die Liebe zur geistigen und zur irdischen Welt steigert sich in ihm und seine Seele erfährt Nähe, bewusste Verbindung und Sinnhaftigkeit. Seine Füße treten anders auf die Erde und sein Haupt erlebt die Welt des universalen schöpferischen Geistes. Die Linie zwischen oben und unten, zwischen Zenit und Nadir, kann sich durch eine geordnete und disziplinierte geistige Schulung ausspannen und in eigenständigem Bewusstsein erleben.

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