Architektur und Baukunst

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Das Atrium im Begegnungshaus

 

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Essraum mit Kugeltisch

 

Der Lichtschacht

Der Lichtschacht

 

„Rhythmus beschwingt die Seele, erhebt diese, fordert sie auf, neue Verbindungen zu suchen und erinnert sie an das Gesetz des ewigen, schaffenden Kosmos. Rhythmische Strukturen sprechen über die Raumgestaltung zur Seele und geben dieser die nötige Thermik, so dass sie sich leichter für die nächstmöglichen Ideale interessieren kann.“

 

Wohnraum mit Schlafmöglichkeit

Wohnraum
mit Schlafmöglichkeit

 

Austellungsraum mit plastisch gestalteten Ausstellungstischen

Austellungsraum mit plastisch gestalteten Ausstellungstischen

 

Für den Ausbau des Begegnungshauses in Tenno sowie der Seminarhäuser in Cavedine und Lundo hat Heinz Grill Ideen einer Innenarchitektur entwickelt, die dem Bedürfnis des Einzelnen nach einer kreativen und die Sinne ansprechenden Gestaltung der Wohnräume entgegen kommt. Diese ganz neu entwickelte Architektur sucht eine schöpferische und sinnesfreudig erlebbare Mitte zwischen einer typisch westlichen bzw. anthroposophischen und einer östlichen Baukultur, welche wie beispielsweise im Feng Shui, Yoga oder Ayurveda mehr die energetischen Prinzipien in den Mittelpunkt stellt.

„Diese Architektur ist so ausgerichtet, dass sie vor allem eine möglichst menschliche und doch metaphysische Sinnesentwicklung und Sinnesberührung erbaut. Sie ist weniger auf das energetische Prinzip ausgerichtet, noch ist sie so ausgerichtet, dass sie nur rein das Geistleben hereinzuführen versucht. Es sollte in dem Sinnesprinzip, also in dem Erleben der verschiedenen Formen und Farben dasjenige entstehen, dass der Mensch eine zunehmende Interessensanregung gewinnt und dass er bestimmte angenehme Anregungen in der Seele verspürt, die ihn schließlich weitermotivieren und weiterversöhnen mit einem möglichen Ziel des sozialen und seelischen Aktivierens.“

Die Gestaltung der Formen, Farben und vor allem die Bezüge der Raumelemente zueinander sollen den Blick nach außen lenken und mit den lebendigen Sinnesanregungen kosmische Qualitäten wie Licht und Wärme, also sogenannte Ätherkräfte in der Seele entzünden. Man könnte vielleicht weniger im physischen sondern mehr im seelisch-kosmischen Sinne von einem Lichtraum oder Lichthaus bzw. Wärmehaus sprechen. Auch durch die rhythmische Gestaltung der Formelemente zueinander soll die Seele angeregt werden, Verbindungen zu suchen. Diese Architektur möchte damit dem Bedürfnis nach seelischer-geistiger Entwicklung wie auch nach Erweiterung der Beziehungsfähigkeit entgegenkommen.

„Der Rhythmus in einem Raum erlöst den Raum leichter aus dem sogenannten sinnlichen Schweresein. Das, was dem Rhythmus entgegengesetzt ist, ist das Wesen der Schwere, der Verhaftungen, des ganz Passivseins. Rhythmus selbst macht aktiv, während viele Formen, die unrhythmisch oder monoton sind, die Seele passiv stimmen. Rhythmische Strukturen beleben das Gemüt und sie fordern auf, sich mit den Sinnen mit der Außenwelt zu verbinden. Die rhythmische Struktur bewirkt auf den Sinnesprozess und seine Erlebnisweise immer eine Anregung, so dass der Mensch im Allerinnersten das Verbindende suchen möchte. In der Folge eines rhythmischen Erlebens fühlt sich die Seele sympathisch. Es kann nun bei diesen rhythmischen Gestaltungen, die hier natürlich nicht in der Vollendung präsentiert werden, sondern nur eine Anregung darstellen können, dennoch empfunden werden, wie sie dem Gemüt eine Aufforderung geben, das Verbindende in der menschlichen Sphäre zu suchen. Je günstiger die gesamte rhythmische Durchgestaltung eines Appartements, eines ganzen Hauses, beispielsweise einer Innenarchitektur, gelungen ist, umso mehr fordert diese Struktur über das Sinnes- oder Wahrnehmungsvermögen des Menschen dazu auf, Verbindungen im menschlichen Leben zu suchen.“

Die Ideen des Neuen Yogawillen zu einer erweiterten und künstlerisch ansprechenden Baukultur wurden bereits im Rahmen verschiedener Tagungen im Dialog mit anthroposophischen Künstlern und Architekten wie auch direkt an verscheidenen Bauprojekten mit den jeweiligen Handwerken und Baumeistern weiter entwickelt.

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Die Grundgedanken dieses Bauimpulses von Heinz Grill finden Sie in folgender Literatur:

„Die Idee der Synthese zwischen Spiritualität und Baukunst“
Die Gedanken dieses Buches, stellen vor allem die Beziehung des Menschen zum Wohnraum in den Mittelpunkt der Betrachtung. Das Buch enthält zahlreiche Fotos über die Architektur im Begegnungshaus in Tenno.

„Aspekte einer beginnenden Synthese von Spiritualität und Baukunst“
Mit einem Vortrag von Peter Frank Heyne, „Vom Wandel der Nützlichkeit“, Karl-Dieter Bodack „Wirkungen der Architektur auf den Menschen“ und Heinz Grill „Der christliche Impuls des Bauens.“

„Das Wesensgeheimnis der Seele“
Dieses Hauptwerk von Heinz Grill enthält als grundlegendes Studien- und Schulungsbuch die wesentliche Inhalte zur Entwicklung der so bedeutsamen Licht- und Wärmekräfte in der Seele, so wie zum Aufbau spiritueller, künstlerischer und sozialer Prozesse im Leben.

Empfehlenswerte Literatur von anderen Autoren zu diesem Thema:

Rudolf Steiner, „Wege zu einem neuen Baustil“
Mit tiefgründige Ideen zum Bauen, die während dem Bau des Goethe