Die spirituelle Heilkunde und ihre praktische Anwendung im Leben – Teil 1

Erster Teil eines Zyklus von mehreren Aufsätzen von Heinz Grill

Die rechte Aktivitätsleistung aus dem Bewusstsein

Diese Wandzeichnung stellt den Wärmeäther im Bild der Waage dar. Er gleicht zwischen den Polaritäten oben und unten, links und rechts aus. Die Erdenschwere links und die zu starken Fliehkräfte rechts.

In Naone fand über die Tage von Christi Himmelfahrt ein viertägiges Seminar statt, mit dem Thema, wie der Heilkundige, jeder Pädagoge und ambitionierte Bürger heilsam gegenüber sich selbst und zu den Mitmenschen wirken kann. Die Tage begannen bei schlechtem Wetter und so mancher brachte Gefühle der Erschöpfung und der Niedergeschlagenheit mit. Am Sonntag lichtete sich der dichte Wolkenhimmel und die blaue angenehme Sphäre mit Sonnenschein begleitete von nun an die intensive Auseinandersetzung. Die Teilnehmer erfreuten sich eines tatsächlich gelungenen Aufbaues mit einer wachsenden Lebenskraft und Perspektive für die Zukunft.

Im Mittelpunkt eines spirituellen Heilansatzes steht der Christus oder, wenn es mit anderen Worten ausgedrückt wird, das geistige werdende Selbst. Die Frage jedoch, wie dieses geistige Potenzial von seiner schlummernden Form in eine konkrete und bewusst gestaltete Wirklichkeit zu führen ist, beschäftigte die Teilnehmer. Ein gewisses Ideal der heilkundlichen Anwendung besitzen sehr viele Personen und es existieren unendlich viele esoterische Zweige, die sich mit Geistheilung, mit Engeln und mit der Übertragung von feinstofflichen Energien auseinandersetzen. Welche Formen sind allgemein mit einem Geistheilen kompatibel und welche Techniken, Denkformen, Umgangsweisen mit Esoterik und meditative Ansätze können Illusionen erzeugen? Diese Frage, obwohl sie nicht im Mittelpunkt der Tage der Auseinandersetzung stand, konnte weitreichend geklärt werden, denn die gesamte Arbeit forderte alle Teilnehmer zu einer mentalen und seelischen Aktivität mit unterscheidungsbildenden Vergleichen auf, sodass fast alle eine größere Kraft freisetzen konnten, als sie im gewöhnlichen Dasein mit sich tragen.

Die Biene offenbart für die Heilkunde durch ihr gehaltenes Wärmevermögen eine große Rolle.
Zeichnung: Birgit Lozina, Teil der Ausstellung in Naone zu dem Wesen der Tiere

Die Auseinandersetzung erfolgte am ersten Tag zu dem Begriff des sogenannten Feuer- oder Wärmeäthers. Dieser Begriff, der durchaus von der Anthroposophie ursprünglich geprägt ist, stellt eine Art feinstoffliches Lebenskräftepotential dar, das nicht durch reinen Zufall einmal mehr und ein anderes Mal weniger verfügbar ist. Damit eine Ätherkraft, die sehr fein und fast unmerklich ist, vom einzelnen Menschen entwickelt und zur Verfügung eines heilsamen Wirkens gebracht wird, müssen die menschlichen Bewusstseinskräfte sehr sorgfältig geschult und nach logisch gesetzmäßigen Kriterien zur Anwendung kommen. Eine Heilung oder eine Verbesserung der menschlichen psychischen und physischen Kondition tritt tatsächlich nur dann ein, wenn eine gelungene Aktivitätsleistung dem Bewusstsein zugänglich ist. „Wie erschafft der Einzelne eine Form der Lebenskraft, die in erster direkter Benennung, eine Art feinstoffliche Wärmeleistung darstellt?“ war die Fragestellung, die jeder Einzelne im lebendigen Tun absolvierte.

Eine Heilung mit solider Nachhaltigkeit geschieht am allerwenigsten durch eine passive Teilnahme, vielmehr durch eine sehr regsame, thematische und bewusstseinsorientierte Hinwendung an Gedankeninhalte, die vielleicht zu Anfang befremdend anmuten, befremdend deshalb, weil sie weniger einen materialistischen Konsumcharakter besitzen, sondern inspirierend auf die gesamte Seele ausgerichtet sind. Eine gewisse Grenze von einer persönlichen zu einer nächstmöglichen freieren und universal gültigen Bewusstseinsebene mussten alle gemeinsam überschreiten.

Einige wenige Teilnehmer, die nur eine schnelle esoterische Konsumformel wünschten, schieden sogleich am Anfang des Seminars aus. Die Aktivitäten konnten gemeinsam in gegenseitigen Betrachtungen fortschreiten und es gelang den meisten Teilnehmern, jene sogenannten Wärmeätherkräfte als erstmalige universale Selbstkräfte zu erzeugen.

Wenn man die Wortformel ausdrückt, dass der Christus oder das höhere Selbst das gültige Zentrum der Heilung darstellt, so ist es zunächst eine reine Wortdarlegung, die in der Regel nicht verstanden werden kann. Der Übende bedarf eines schrittweisen Vorgehens, damit er zu dieser Aussage ein erstes identisches Wahrheitsgefühl entwickelt. In langsamen, sich steigernden Aktivitätsphasen konnten verschiedene Bilder und Konzentrationsprozesse zum Aufbau gelangen. Die Übenden bemerkten dadurch die ersten heilsamen Ergebnisse einer gut geführten und solide entwickelten mentalen und empfindungsfreudigen Aktivität.

Wie bewirkt man ein Eingreifen der sogenannten Christus- oder höheren Selbstkräfte?

Diese Fragestellung soll uns für die nächste Zeit in mehreren Artikeln beschäftigen.

One Reply to “Die spirituelle Heilkunde und ihre praktische Anwendung im Leben – Teil 1”

  1. Interessant ist es, die Frage zu stellen, wieweit der Zeitpunkt des Seminars kurz vor Pfingsten und der Inhalt des Seminares eine Bedeutung hat.
    Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem ‚Heiligen Geist‘ und dem Wirken von Ätherkräften? Könnte es sogar sein, dass die Feuerzungen, wie sie im Evangelium beschrieben werden, ein  Bild dafür sind, wie der Feueräther sich bei einem Menschen zeigen kann?

    Sehr eindrücklich war am Ende des Seminares, wie die Stimmung unter den Teilnehmern freier und verbindender wurde.
    Vielen Dank für dieses wertvolle Seminar!

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