Tischtennispieler gesucht!
Von Heinz Grill
Sehr eigenartig leitet sich das Wort Sport etymologisch aus dem englischen „sport“ oder dem noch älteren englischen „disport“ 1)Ursprünglich aus dem lateinischen disportare – sich zerstreuen mit den Bedeutungen wie „Zerstreuung“, „Vergnügen“, „Kurzweil“ oder sogar „Zeitvertreib“ ab.2) s. Der Deutsche Wortschatz von 1600 bis heute (DWDS) Im Allgemeinen versteht man unter Sport eine körperliche Ertüchtigung und leistet Wettkämpfe mit vergleichbaren Leistungen. Die Kompetition nimmt eine relativ große Rolle in vielen sportlichen Disziplinen ein.
Der Yoga ist nun gar nicht auf Kompetition oder äußere Leistungsdarlegung ausgelegt, er schult weitaus mehr das Bewusstsein und führt mit seinen Körperübungen sinnvolle Gestaltungsprozesse, die sowohl gesundheitlich als auch ästhetisch anmuten, herbei. Mit Sport ist im Allgemeinen die Yogaübung nicht vergleichbar. Dennoch ist es oftmals einseitig, wenn Personen jegliche sportliche Disziplin, die sie früher gemacht haben, mit Yogaübungen ersetzen wollen und ganz besonders ist es sogar schade, wenn frühere sportliche Betätigungen ganz vergessen werden.
In der Gegend von Lundo und Naone, die sehr natürlich ist, viel frische Luft aufweist, kaum Handysmog transportiert und sowohl Berge als auch Seen in idealsten Voraussetzungen anbietet, kann der Sport im Allgemeinen eine sehr gute Förderleistung erhalten. Es ist aber nicht die Kompetition, die im Vordergrund steht, sondern mehr die ästhetische Ausrichtung von Bewegungen und sinnvolle soziale Begegnungen im Miteinander. Keinesfalls wäre der Sport eine Form der Zerstreuung. Er bietet vielmehr eine Möglichkeit der ästhetischen Weiterentwicklung und dies in ganz besonderem Maße im menschlichen Miteinander.
Folgende Gebiete bieten sich an:
- Wanderungen in unterschiedlichen, kürzeren und längeren Bergzonen
- Gipfelanstiege mit einigen gefahrlosen Herausforderungen
- Schwimmen und die Begegnung mit dem Element des Wassers
- Radfahren und Radtouren
Das Klettern
Bisher war es hauptsächlich das Klettern in den Felsen des Sarcatales, das sich zu einer großartigen neuen und sanften Kletterkultur entwickelt hat. Viele Kletterer, die einmal schon ihre Ausrüstung sogenannterweise an den Nagel gehängt hatten, holten diese wieder hervor und begannen, die von uns entwickelten und gut hergerichteten Routen zu wiederholen. Das Klettern setzte einen Meilenstein für eine neue Begegnungsmöglichkeit mit der Natur und eröffnete viele Kommunikations- und Begegnungsmöglichkeiten.
Das Tischtennisspiel
In unseren Häusern gibt es mittlerweile drei Tischtennisplatten, die auf weitere Besucher und vor allem sogar auf aktive Experten warten. Es fehlen noch die entscheidenden Gegner, die das Spiel auch wirklich einmal gelernt haben und neben dem einfachen Ping-Pong doch einige schöne und anhaltende Ballwechsel ermöglichen. Gerade bei dieser Sportart, die einige Wenige in der Sonnenoase in früheren Wettkämpfen getätigt hatten, lässt sich heute eine außerordentlich schöne, sinnvolle, ästhetische Spielart im Miteinander generieren. Heute muss man nicht mehr gewinnen, sondern erfreut sich mehr an dem schönen gemeinsamen Aufbau von Spielformen und Bewegungsmomenten. Die soziale Komponente nimmt ebenfalls bei dieser Sportart eine große Rolle ein, da jeder Spieler seinen Gegner ausreichend kennenlernen muss, um mit ihm zu einer konstruktiven Ballführung zu gelangen.
Es werden, um es kurz auszudrücken, Spielfreunde und Personen, die nach langen Jahren ihre Talente wieder etwas erwecken wollen, gesucht. Der Autor dieser Zeilen hat übrigens nach 45 Jahren erstmals wieder einen Schläger gekauft und trotz beschwerlichen Augenlichtes einige Ballwechsel in Bewegung gesetzt.
Anmerkungen
⇑1 | Ursprünglich aus dem lateinischen disportare – sich zerstreuen |
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⇑2 | s. Der Deutsche Wortschatz von 1600 bis heute (DWDS) |
so schön zu beobachten, wie bei dem rhytmischen Spiel (im kleinen Video zu sehen) ein Miteinander entsteht. Der Kraftsoß auf den Schläger (bei H. Grill) geht durch den Körper bis un den Boden und löst die Gegenkraft vom Boden in den Körper aus, es entdeht ein leichte Hüpfbewegung, ein leichtes Abheben/Levitation!
Ein kleines Beispiel, wie der Sport soziale Begegnungen öffnet und bereichert.
Ich bin beruflich öfters in Barcelona tätig. Da ich auch gerne Tischtennis spiele, habe ich mir gedacht einen örtlichen Tischtennisverein aufzusuchen. Es fand sich sogar ein Verein nicht weit weg von der Arbeitsstelle. Die Trainingszeiten sind im Internet ausgeschrieben und so habe ich mich auf den Weg gemacht und die Sporthalle aufgesucht. Ein etwas mulmiges Gefühl hat mich doch begleitet, wie die Trainer und Sportler wohl reagieren, wenn man plötzlich unangemeldet erscheint und auch nicht die lokale Sprache spricht. Die Bedenken waren unberechtigt. Ich habe meinen Namen gesagt, Tischtennisschläger ausgepackt, somit war klar um was es ging. Schnell hat sich für mich ein Dolmetscher gefunden, der ins Englische übersetzt und im nu war ich im Training integriert. Ich war erstaunt, wie unkompliziert es von statten ging. Spannend war auch die Möglichkeit, mit so vielen unterschiedlichen Spielern zu spielen. Der Verein kann bis zu 20 Platten stellen, dementsprechend herrscht ein reger Spielbetrieb. Wo die Sprache eine Barriere bildet, öffnet der Blickkontakt und der Ballwechsel an der Platte eine alternative Form der Begegnung und Kommunikation. Dies war und ist eine sehr bereichernde Erfahrung.
Hoch geschätzter Heinz Grill,
ich würde liebend gerne mit dir und anderen Geisteswissenschaftlern TT spielen, denn ich betrachte diesen Sport als mehr als nur „angewandten Darwinismus“. Hier ist meine Spielosophie dazu und ein Bild von mir: https://www.youtube.com/watch?v=KaCkZxO_n2U (Ich bin der Lockenkopf mit Wollpulli).
Von Herzen, Florian