Künstlertage 2017-2018

Diese Tage werden von Heinz Grill moderiert und inhaltlich begleitet. Das Thema für diese Tage hat er mit folgenden Gedanken kurz skizziert:

„Im Zeitraum vom 28. Dezember 2017, 13 Uhr bis 1. Januar 2018 mittags findet das jährliche Treffen der Künstler, Architekten und allen Interessierten, die eine künstlerische Beziehung innerhalb ihrer Arbeitsbereiche entwickeln wollen, in Lundo statt.

Das Thema dieser Tage soll mit der Zeitaktualität eine Verbindung aufweisen:

Das schaffende, erschaffende und verwandelnde Prinzip im Menschsein und seine Beziehung zu einer friedfertigen Kultur.

Dieses gleiche Thema darf auch einmal mit ganz anderen Worten ausgedrückt werden:

Der Egoismus des Menschen und seine Auflösung durch eine Entwicklung einer ästhetisch schönen und universal aussagekräftigen Kunst.

Obwohl das Thema dieser Tage mit diesen beiden Benennungen zunächst sehr unterschiedlich dargelegt ist, beinhaltet es in der Sinngebung eine außerordentlich große Verwandtschaft.

Sehr häufig werden Fragen nach praktischen Möglichkeiten, die der Einzelne zum Frieden in der Welt beitragen kann, gestellt. Gewissermaßen wie unbeholfen und hoffnungslos stehen heute viele Menschen dem manipulativen und profitgierigen Treiben des weltlichen Daseins gegenüber. Eine Antwort auf die Frage, wie sich der Einzelne gegen Krieg oder Lüge in der Welt aufzurichten vermag, gibt es wohl in einer direkten und spezifischen Weise nicht. Wohl aber kann die Art, wie der Einzelne seine Schöpferkräfte entwickelt, wie er diese in Beziehung zu seinen Mitmenschen auszudrücken lernt, und des weiteren wie er mit seinen Handlungen und Werken eine edle Darstellung bietet, in der Summe der gesamten Weltenaktivitäten einen Stern der Anmut, Inspiration und der Hoffnung erzeugen.

Ich bitte für diese Tage, die mit Meditationen, Gesprächen und einigen praktischen Asana und Seelenübungen begleitet sein werden, möglichst eine große Phantasie mitzubringen und freue mich damit auf ein Wiedersehen über das zu Ende gehende Jahr.“

Anmeldungen und Nachfragen richten Sie bitte an folgendes Kontaktformular 

One Reply to “Künstlertage 2017-2018”

  1. Stimmt, was heute am meisten fehlt, ist (echte) Spiritualität. Auch Konstantin Wecker hat dazu in seiner Kolumne „Hinter den Schlagzeilen“ einige lesenswerte Gedanken verfasst:

    http://hinter-den-schlagzeilen.de/eine-neue-politik-braucht-spiritualitaet
    >>Eine neue Politik braucht Spiritualität … Als geübtem Wanderer zwischen den Welten wird mir gerade in jüngster Zeit immer wieder deutlich vor Augen geführt, wie scheinbar unüberwindbar der Graben zwischen dem „politischen“ und dem „spirituellen“ Lager ist. Auch in persönlichen Kontakten erlebe ich immer wieder, dass gerade die sogenannte linke Szene, die ich ja nicht ohne Grund noch am ehesten als meine politische Heimat betrachte, vollkommen „zu“ ist gegenüber allem Spirituellen. …
    Einzig in der Friedensbewegung finden sich Verbindungen zwischen beiden Welten, ansonsten ist die Debatte von Häme einerseits und borniertem Desinteresse andererseits geprägt.

    Seit Ernst Bloch die Jungsche Psychologie als reaktionär, also antirevolutionär, weil irrational denunzierte, begann eine bis heute anhaltende Verweigerungshaltung gegenüber dem Kampf um die persönliche Identität, gegenüber dem nicht verzweckbaren Weg nach Innen – eine Verweigerungshaltung, die sich bis heute in den Köpfen der gesellschaftlich und politisch Engagierten als Brandmauer gegen jeden Ansatz von Spiritualität festgesetzt hat.

    Etwas anders verhält es sich bei unserer spätbürgerlichen, spätkapitalistischen Leistungsgesellschaft. Geübt darin, Waren herzustellen um sie darauf wieder zu vernichten, bekämpft sie dieses verständliche Verlangen nach religio natürlich nicht, sondern vermarktet sofort jedes Aufkeimen spirituellen Begehrens, um es dadurch gleich darauf der Beliebigkeit anheim fallen zu lassen, ins Gewöhnliche zu zerren, als käuflich zu korrumpieren. Gleichzeitig misstraut sie natürlich jedem, der sich dieser Vermarktbarkeit verweigert und sich dem Gebrüll der marktschreierischen Welt durch Innenschau in der Stille entzieht. Diese im wahren Sinn des Wortes authentischen Menschen, Individualisten, die sich der Normierung und dem Massengeschmack verweigern, werden gerne der Lächerlichkeit preisgegeben und als Sonderlinge an den Pranger gestellt.

    … so sehr ich die Notwendigkeit, sich gerade jetzt in politisch verhängnisvolle Mechanismen einzumischen propagiere – so sehr plädiere ich dafür, das eigene Selbst nicht zu verleugnen. Ich möchte dazu ermutigen, Selbstbestimmung der Fremdbestimmung entgegenzusetzen und sich dem zu öffnen, was jenseits des diskursiven Verstandes in uns wohnt, dem Mysterium durch stille Einkehr zu begegnen. Unsere Aufgabe ist es, Spiritualität – frei von esoterischen Vermarktungsmechanismen und Elfenbeinturmelei – zuzulassen, sie wiederzuentdecken und ins Diesseits zu befördern.

    Seit die Idee aufkam, dass Irrationalismus zum Faschismus geführt hat, ist Spiritualität natürlich nicht ganz ohne Grund in bestimmten Kreisen verpönt. Ich selber bin ja in erster Linie Künstler, und Kunst ist ihrem Wesen nach irrational. Schon von daher verbietet sich für mich eine strenge Abwehrhaltung.

    … Wegen des Irrationalitätstraumas hat man im Nachkriegsdeutschland versucht, die Kunst nur noch rational zu gestalten. Das musste natürlich schief gehen und führte oft zu bemühten, uninspirierten und staubtrockenen Kunstschöpfungen… <<

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