„Die vermeintliche Annahme, man stehe grundsätzlich auf der richtigen Seite des Glaubens und auf der Seite des friedvollen Volkes, impliziert die unverrückbare Feststellung, dass die anderen auf der falschen Seite des Glaubens stehen, kriegerische Absichten hegen und Sekte sind.
Das Wagnis, an den anderen und seine Wirklichkeit zu denken, wäre ein Grundstein gegen religiöse Diskriminierung und würde die individuellen Kräfte für eine gelungene Friedenspolitik schaffen.“
Heinz Grill
Bei der Tagung am 2.9.2017 in Bamberg zum Thema Krieg und Frieden hat Daniele Ganser die Spirale des Kriegs eindrücklich dargestellt mit dem Begriff TAT (teilen-abwerten-töten). Zuerst werden Völker isoliert und gespalten, gespalten in sich und gegenüber ihren Nachbarn bzw. anderen Nationen. Diesem Spalten folgt dann als zweiter Schritt in der Regel das Abwerten. Die isolierten und gespaltenen Nationen werden als das Böse schlechthin bezeichnet, ihre Staatsoberhäupter als Despoten, Diktatoren beleidigt, z.B. mit Bezeichnungen, wie „der Irre von Teheran“ oder „der neue Hitler“ und sie werden dämonisiert. Es werden ihnen barbarische Verbrechen gegen die Menschlichkeit unterstellt (wie z.B. Giftgasangriffe auf Kinder). So entsteht schließlich die Voraussetzung für den dritten Schritt des Tötens, also die öffentliche Zustimmung für kriegerische Handlungen. Bei der Tagung in Bamberg wurde aber auch deutlich, dass zur Friedensförderung diesem TAT (teilen-abwerten-töten) ein VAV (verbinden-aufbauen-verwandeln) entgegen gesetzt werden müsste.
Deshalb möchte ich an dieser Stelle einen Gedanken von Heinz Grill veröffentlichen, der diese verbindende Idee näher Charakterisiert (siehe Text am rechten Rand).
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