Wie könnte Frieden entstehen?

Ich bedanke mich für die Zurverfügungstellung dieses Artikels von Dr. Wilfried Wiebecke. Er ist Arzt für Allgemeinmedizin bei Wien, Anthroposoph, Förderer von Hilfsprojekten vor allem für die Ukraine und anthroposophischer Projekte mit zahlreichen Kontakten dort. Er war für einige Jahre Vorstandsmitglied der „Ärzte gegen den Atomkrieg Österreich“. Jetzt ist er Mitglied des erweiterten Vorstandes der GAMÖ, Anthroposophische Ärzte Österreichs. Er sucht immer wieder Kontakte zu Politikern mit empathischer Anteilnahme an den verschiedenen sozialen und politischen Leiden in der Welt.

Wie könnte Frieden entstehen?
Oder: Die Affen sind an allem schuld

Es war wohl ca. 1985, als unser Hausarzt, Dr. Herbert Klaar, wie immer bei wichtigen Anlässen in Begleitung mit seinem treuen Freund Georg Schwartze, einem Schriftsteller und Radrennfahrer, im alten Wiener Rathaus ein Friedenssymposium organisierte und moderierte. Es waren an Gästen z.B die Gründer der österreichischen Grünen, eben das Ehepaar Dr. Freda Meißner-Blau und Dr. Paul Blau, dann der Präsident der „Österreichischen Ärzte gegen den Atomkrieg“ und viele andere interessante Menschen gekommen. Der weltoffene Kardinal König schickte ein Grußtelegramm mit klaren unterstützenden Worten. Kardinal König hatte eine tiefe Beziehung zur russisch-orthodoxen Kirche und hat in Wien auch eine diesbezügliche Institution gegründet, um Freundschaft zwischen den Kirchen aufzubauen. Unsere, das heißt, einer Flötenstudienkollegin und meine Aufgabe war es, eine musikalische Umrahmung für diese Veranstaltung zu gestalten.

Da hörten wir sehr viele Informationen: Über gerade noch nicht zur Weltvernichtung führende atomare Fehlalarme auf beiden Seiten, darüber, dass die Mitglieder der Friedensbewegung viel weniger Angst vor der Vernichtung durch Atomwaffen hatten und auch, sehr eindrucksvoll von Dr. Blau, einem Rechtsanwalt, vorgetragen, dass er trotz der Mahnung der Kollegen aus den USA, seine Anwaltskanzlei doch aus Europa in die USA zu verlegen, in Europa bleiben wollte. Es gäbe nämlich den Plan, in Europa einen begrenzten Atomkrieg zu machen. Ronald Reagan sagte das sogar einmal öffentlich. Dr. Paul Blau und viele anwesende Personen versuchten diese Idee eben zu verhindern. Interessant: Ronald Reagan, der Aufrüster, ein Friedensheld der Medien, Jimmy Carter, der offen zugab, Angst vor den Atomwaffen zu haben, ein Kriegstreiber in den Medien? Nichts hören, nichts sehen, nichts sprechen – das Motto der Medien bis heute? Sogar bei Donald Trump, der so lange großartig ist, so lange er mit Raketen und Worten sehr aktiv ist? Wenn er aber beginnt Frieden zu machen, dann droht ihm ein Impeachmentverfahren? Der langjährige Bundeskanzler von Österreich, Dr. Bruno Kreisky war wegen dieser Äußerung Ronald Reagans kaum auf ein gemeinsames Foto mit Ronald Reagan zu bekommen. Es war die Zeit, wo in Österreich die Abrüstungs- und die START Verhandlungen zwischen der damaligen Sowjetunion und der USA stattfanden. Dr. Klaar und Georg Schwartze trafen sich mit vielen bedeutenden Menschen, vor allem mit Sozialisten- und Grünen-Politikern, aber auch mit konstruktiven Menschen anderer Parteien. Ja, ich wollte so werden wie Dr. Klaar und Georg. Dr. Klaar war zusätzlich Gründungsmitglied der IPPNW, der internationalen Ärzte gegen den Atomkrieg. Es war die Aufgabe dieser, unserer Organisation, aufzuzeigen, dass es bei einem Atomkrieg fast keine medizinische Hilfe gibt!

Die Flötenkollegin, die mit mir damals gespielt hatte, brach ihr Flötenstudium ohne Abschluss bei unserem Lehrer ab und schenkte ihm zum Abschied die Skulptur der 3 Affen. Nichts hören, nichts sehen und nichts sprechen. Unser Lehrer fragte mich, da er zu mir tiefes Vertrauen hatte, was dieses Geschenk denn bedeuten würde? Ob das ein Wink mit dem Zaunpfahl wäre, dass er dumm wäre? Ich konnte dieses Symbol damals auch nicht einordnen.

Nichts hören – nichts sehen – nichts sprechen

Jahre später berichtete uns eine Bekannte über eine schockierende Beobachtung: Ein berühmter Journalist, dessen Bruder mit uns in geschäftlicher Verbindung war und der einmal inhaftiert wurde, hätte ein Tattoo dieser 3 Affen. Sie nahm an, dass dieser Journalist ebenfalls einmal im Gefängnis gewesen war und dort womöglich dieses Tattoo erhalten hätte. Erst viel später erfuhr ich, was dieses Symbol für wichtige Netzwerke bedeutet: Es bedeutet, dass Mitglieder bestimmter, elitärer, sehr mächtiger, geheimer Clubs, das was sie in diesen Clubs hören und sehen, nicht weitergeben dürfen. Wenn man so unbefangen auch die oberen Etagen der Entscheidungsgremien betrachtet, so fallen einem immer wieder Personen auf, die gerne einen Affen haben. Bei uns heißt „einen Affen haben“, dass der Mensch zu viel an „spirituellen“ Getränken konsumiert hat und dann nicht mehr sicher auf den Beinen steht. Zu diesem Thema fällt mir der Kommissionspräsident der EU ein. Zahlreiche Bürgermeister Wiens hatten auch damit Probleme, die sind damit aber in höchster Gesellschaft, auch der frühere Präsident Bush und der SPD Kanzlerkandidat Martin Schulz sind Ex-Alkoholiker. Ja, die Entscheidungsträger haben etwas mit den Affen zu tun, sei es jetzt in den wichtigen Clubs oder eben einfach so.

Warum demonstriert heute kaum noch jemand?

Vor kurzem hatte ich ein Gespräch mit dem Herausgeber einer sehr engagierten Internetzeitung. Er fragte mich, warum während dem kalten Krieg Zehntausende gegen die Atomwaffen demonstriert haben und jetzt kaum jemand? Meine damalige Antwort war, dass ich das z.B. als Folge des meiner Information nach schon jetzt durchgeführten, leicht sichtbaren atmosphärischen Geoengineering sehe. Doch es sind wohl viele Faktoren, die die Menschen innerlich antriebslos und gelähmt machen. Wie die Affen müssen sie in der Schule Stoffe auswendig lernen, ohne die Inhalte zu verstehen. Die allgemeine Erziehung ermöglicht oft keine Berücksichtigung der tiefen Lebensaufgaben und Begabungen der heranwachsenden Kinder. Außerdem wird der Stoffwechsel der Menschenkinder mit vielen Giften, Herbiziden, Pestiziden, Nitraten, Farbstoffen, Konservierungsmittel, Verpackungen aus Aluminium und Plastik und vieles mehr ständig überlastet. Zusätzlich dazu kommt der „IT-Müll“. Unzählige, nicht verarbeitete optische und akustische Eindrücke durch Fernsehen, Handy Smartphone, Tablet etc. Oft wenig Möglichkeit, in und mit der Natur zu spielen. Fast immer gibt es einen Tagesrhythmus, vor allem bei oft wenig Licht, der von äußeren „Notwendigkeiten“ gesteuert ist. Es ist sehr selten, dass der Mensch seinen in sich lebenden Rhythmus entdecken und aufbauen kann.

Wenn der normale Bürger sich dann vollkommen überfordert immer mehr innerlich zurückzieht, so darf einen das nicht wundern. Das wäre dann ein weiterer Bereich der drei Affen, nichts hören nichts sehen und nicht sprechen. Die Leber, die Lebenskräfte des Menschen sind von außen, aber auch von innen her depressiv geworden. Der Mensch ist ins Burnout gefallen. Die offenen Planungen und Versuche, das Sonnenlicht durch Geoengineering immer mehr zu verdunkeln, anstatt die Ursachen des Klimawandels konstruktiv zu reduzieren, werden die Kraft der Menschen noch weiter schwächen.

Die Weltereignisse würden die Aktivität der Menschen dringend benötigen

Doch würden gerade auch die Weltereignisse die Aktivität der Menschheit dringend brauchen. Denn auch die Eliten sind vollkommen überfordert. Die der Wärme des warmherzigen Bewusstseins entstammenden Willensimpulse können durch das ätherische Zentrum der Leber nicht mehr zur Tat werden. Die Menschheit kann der Idee eines Weltkrieges, vielleicht sogar mit Atomwaffen, derzeit nicht viel Kraft entgegensetzen.

Ja, manchmal sprechen sie sogar.

Hier ein niederländischer Banker, der ausgestiegen ist. Oder Eduard Snowden oder Julian Assange oder Chelsea Manning. Die Helden von heute? Doch was passiert? Snowden darf nicht in den Westen reisen, Julian Assange „sitzt“ in der Ecuadorianischen Botschaft fest, Chelsea Manning war 7 Jahre bis Mitte Mai 2017 im Gefängnis. Der niederländische Banker Ronald Bernard erzählt erst seit kurzem seine Leidensgeschichte und nennt keine Namen. Kann das uns und unsere Helden denn aus dem Affenkäfig herausführen?

Im Märchen täuscht Hänsel die fast blinde Hexe mit einem Knochen und Gretel stößt sie dann in den schon für Hänsel vorbereiteten Ofen. Viele männliche Anteile also sind im Affenkäfig: Das Streben nach Reichtum, nach Macht, nach Ruhm (nicht zu verwechseln mit dem Streben nach Rum!?), nach Karriere. Man könnte sich das Dasein im Affenkäfig auch etwas erfreulicher und damit gesünder gestalten: Wenn man jeden Tag für etwas dankbar wäre?

Ein wichtiger Schritt wäre es schon, wenn Hänsel erkennt, dass er im Affenkäfig ist und Hilfe braucht. Die erschöpfte Leber könnte durchaus auch medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Zinn, z.B. Stannum per Taraxacum, Hepatodoron, Neurodoron wären schon einmal ein guter Schritt. Apropos Schritt: Jeder aus ihm selbst heraus getätigte Schritt, in die Natur hinaus, in die Auseinandersetzung mit Wahrhaftigkeit und Lüge, wäre eine Hilfe. Jeder aus ihm selbst heraus geführte Gedanke, den er dann innerlich stützen könnte, jedes von ihm konstruktiv aufgebaute Gefühl und eine Meditation zu einer politischen und sozialen Verantwortung wäre ebenfalls ein Heilungsimpuls. Die künstlerische Betätigung in einer oder mehreren Künsten wäre eine Hilfe. Der Hänsel kann auch durch seine eigene weibliche Seite, seine „Gretel“ freier werden. Ein dem Menschen entsprechender eigener Rhythmus, Willensübungen, z.B. jeden Tag um dieselbe Zeit eine Tätigkeit durchführen, könnte eine Grundlage bringen, damit man nicht mehr so sehr durch politische und ökonomische Systeme manipulierbar ist und könnte den Menschen so einer Freiheit und einem größeren inneren Frieden näher bringen. Wenn der innere Friede durch Stärke da ist, dann ist der Schritt zum äußeren Frieden viel näher. Auch wenn ich mich selbst liebe, weil ich mich mit Lüge und mit Wahrheit auseinandersetze, dann kann ich auch die anderen lieben. Umgekehrt geht es genauso. Wenn der Mensch auf seinem inneren Wege weiter kommt, dann werden auch die äußeren Gitterstäbe, letztlich entweder durch die innere Wärme schmelzen oder er wird in sich die Kraft entwickeln, diese Gitterstäbe zu überwinden!

Wer wird in den Ofen geschoben – die Hexe oder der Hänsel, also wir?

Im Gesamten möchte ich sagen, dass, so wie wir das in Österreich begonnen haben, man viele Gespräche führen muss, damit mehr Aufmerksamkeit zum Thema entsteht und sich die Personen dem Eingesperrtsein bewusst werden. Dass wir selbst in dem Zustand des Hänsels sind, haben wir vielleicht noch gar nicht realisiert.

Dr. Wilfried Wiebecke

 

2 Replies to “Wie könnte Frieden entstehen?”

  1. Ja, es liegt wirklich vieles im Argen. Und wie Noam Chomsky feststellt, beschäftigen sich Politik und Medien heut fast nur noch mit Nebensächlichkeiten, kaum jemand wagt die wirklich drängenden Probleme anzusprechen. Woher kommt diese Apathie? Ehrlich gesagt, ich bin da inzwischen weitgehend ratlos.
    Schön jedenfalls, dass sich damit doch nicht alle zufrieden geben, sondern sich einige konstruktive Gedanken machen. Es ist höchste Zeit.

  2. Sehr schön das Spiel: SCHAU MIR NICHT IN DIE KARTEN ICH MUSS GEWINNEN, mit den drei Affen zu beschreiben. Vielleicht fehlt da noch ein Vierter, der mit dem Brett vor dem Kopf. Denn Beschränkungen erzeugen Enge und Mangel und nicht Erweiterung. So sind diese Affengesellschaften zu bedauern, weil sie sich gegenseitig ständig kontrollieren müssen, ja bedrohen, dass sie sich auch an diese Regeln halten. Und das kann man sichtbar machen. Doch auch das ist nur die Kontrolle der Kontrolleure. Was können wir wirklich tun? Wenn ich also das Märchen Hänsel und Gretel betrachte, will man die, die kontrolliert verbrennen. Ist das nicht die Aufforderung seine einene Kontrolle und damit die Angst zu verbrennen? Und in die Faszination von unserem inneren Kind das in ein Feuer der Begeisterung entzünden? Wie können wir das Tun??, frage ich als Mann. Meine Erfahrung ist, wenn ich etwas tue ohne Erwartung, werde ich von Menschen, die auch immer weniger Erwartungen haben, beschenkt. Das ist ein Gedanke, der in die Tat umgesetzt FÜLLE erzeugt. Tut das nicht jede Mutter, die ihre geborenen Kinder bedingungslos liebt, nicht automatisch? So lerne ich da in ihr diese FÜLLE zu sehen, um ihr zu sagen ICH LIEBE ES – WIE DU BIST. Und was ist wenn sie mir das wirklich glaubt? Dann bin ich glücklich, weil sie mir damit zeigt: ICH LIEBE ES- WIE DU TUST. Und als Mann tue ich dann alles für sie. Wer kann das schon spüren?

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