”Für unsere Zeit ist es viel wichtiger, ein Fühlen zur Meditation zu gewinnen, als in eine Meditation zu gelangen.“
aus »Yoga und Christentum«
„Die vielen verschiedenen Begriffsbestimmungen, die in unserer Zeit über die Meditation bestehen, erschweren das Verständnis und die Praxis der Meditation. Meditation ist hier nach dieser Begrifflichkeit mit jedem Tag, mit jeder Stunde, mit jeder Minute, mit jedem Augenblick gegeben. Sie ist die Wärme und das Licht der Sonne zugleich, das in unberührten Sphären frei von jeglicher irdischen Schwerkraft und Verunreinigung strahlt. Meditation ist fern von der Sympathie oder der Antipathie des menschlichen Fühlens, sie ist fern von der menschlichen Logik. Kranke wie auch gesunde Menschen können sich der unendlichen Sphäre der Meditation hinwenden, da diese Welt frei von allen körperlichen wie auch gemütshaften Erscheinungen ist. So ist sie auch frei von Anstrengungen. Für unsere Zeit ist es viel wichtiger, ein Fühlen zur Meditation zu gewinnen, als in eine Meditation zu gelangen.
Die Meditation soll nicht als eine äußere Aktivität, sondern als eine gezielte innere Aufmerksamkeit verstanden werden. Der Körper ruht, der treibende Strom der Gedanken und Gefühle wird nicht als wichtig erachtet. Die Seele selbst aber bleibt wachsam wie ein Hausherr, der hohen Besuch erwartet. Um aber diese Wachheit in ihrem inneren Sinne hervorzubringen, bedarf es der gedanklichen Anregung von außen. Wer in einer Schrift, die aus der inspirativen Sphäre des Geistes spricht, besinnlich liest, bemerkt die Tiefe der Worte. Er empfindet das Feinere hinter dem Gröberen. Der Körper kommt dadurch ganz natürlich zur Ruhe und die Gedanken werden stiller. Nicht unbedingt die einzelnen Worte sind es, die die Wahrheit erwecken, sondern der zarte Klang der Sprache, die in Anerkennung und Achtsamkeit wie der anhaltende Ton einer Zimbel in das Unendliche hinausschwingt. Diese feinen Kräfte wirken stärkend auf die Lebenshülle des Menschen, auf jenen zarten Leib, der in seinen feinsten Schichten das Licht der höheren Weisheit und seligen Freude in sich trägt.“
aus »Yoga und Christentum«
„Das Wesensgeheimnis der Seele“
In diesem Hauptwerk von Heinz Grill werden die vier Prozesse vorgestellt, welche ausgehend von den vier Hauptorganen des Menschen zu einem Aufbau von Lebenskräften für andere beitragen können. Im Zusammenhang mit der Meditation ist vor allem das Studium des »Herzprozesses« bzw. des »spirituell-sozialen Prozesses« von Bedeutung.
„Die Meditation – ein überirdischer Funke des Denkens“
Broschüre mit Vorträgen Heinz Grills zum Thema.