Bewegungsansatz in Yogaübungen zur Gesundheitsförderung

Diese hier im Bild dargestellte Bewegungsform ist eine Basisübung, die auf die drei großen Körperbereiche Atemsystem, Verdauungssystem und Bewegungsapparat sehr förderliche Wirkungen hat. Sie kann in verschiedenen Variationen ausgeführt werden und findet sich als Bewegungsansatz in mehreren asana (Yogaübungen) wieder.

Die sich öffnenden Arme werden weit nach oben und außen gerichtet, das Sonnengeflecht angehoben, die Wirbelsäule gestreckt und in eine Wölbung geführt. Schultern und Nacken bleiben entspannt, der Brustkorb weitet sich. Der Atem fließt in eine Weite nach außen.

Die Sinne nehmen den äußeren Raum wie tastend, empfangend auf und nehmen gleichzeitig auch den eigenen Körper wahr. Der Übende wird aufmerksam auf den ihn umgebenden Raum und erlebt gleichzeitig sich selbst. Es entsteht eine Empfindung von „In-Beziehung-Sein“.

Diese Übung kann in unterschiedlichen Variationen ausgeführt werden. Das Wesentliche dabei ist der Gedanke der weiten Ausdehnung aus dem Sonnengeflecht, das Anheben des unteren Rippenbogens und die nach außen in den Raum gerichtete Wahrnehmung. Die Flanken werden angenehm geweitet und die Lungen mit einer Leichtigkeit belüftet.

Organisch betrachtet hat diese Übung sehr positive Wirkungen auf das Herz/Kreislaufsystem. Das gesamte Mediastinum, der mittlere Brustbereich, öffnet sich, wird weiter, freier. Mit der Durchstreckung und Öffnung des Brustkorbes werden auch die Herzkranzgefäße besser durchblutet, das Herz bekommt mehr Sauerstoff.

Auf das venöse System wirkt diese Übung entstauend, denn die Leber steigt durch das Anheben des Brustkorbes in einer gewissen Leichtigkeit nach oben. Sie bekommt mehr Raum und saugt so mehr Blut an. Die Leber liegt unterhalb des Zwerchfells, ist mit diesem verwachsen und nimmt so an jeder Atembewegung teil. Ist die Atmung weit und frei, dann ist auch die Leber bewegt. Bildlich kann man sich die Leber wie ein Blutschwamm vorstellen. Wird der Schwamm zusammengedrückt, wie das bei einer eingeschnürten Atmung der Fall ist, kann weniger Blut aus der Peripherie aufgenommen werden. Umgekehrt, wenn der Brustkorb in eine schöne Ausdehnung kommt, dann wird der Rückstrom des Blutes aus dem Verdauungstrakt über die Vena Porta angeregt. Das bewirkt wiederum auch eine Entlastung im gesamten Verdauungsapparat.

Eine weitere sehr förderliche Wirkung entsteht auf die Wirbelsäule im Sinne einer Entlastung der Bandscheiben. Diese bekommen durch die Durchstrecken wieder mehr Raum, werden fülliger und damit wieder stabiler. Die Durchblutung wird angeregt und die Muskulatur besser versorgt.

Christina Kullmann
Osteopathin, Physiotherapeutin

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