Von Heinz Grill
Der Angriff auf andere vermindert die geistige Integrität des Angreifers.
Wie kommt es, dass Uwe Burka, Anneke Schammann und ein Medium die Sektenanschuldigungen auf immens umfangreiche Weise verbreiten, mit allen Sektenklischees, die nur bekannt sind, bestücken und ihr Sendschreiben ungefragt vielen anthroposophischen Einrichtungen aufdrängen? Es gibt hierzu eine biographische Begründung, die mit den stattgefundenen Ereignissen chronologisch sehr gut nachvollziehbar ist, und es gibt eine tiefere esoterische Ursache, die in den karmischen Zusammenhängen ihre Wurzeln trägt.
Die Schilderung der inneren karmischen Hintergründe kann und wird wohl als Angriff auf Uwe Burka und Anneke Schammann aufgefasst werden. Viele Menschen fordern heute, man müsse alle geistige Forschungsarbeit anonym halten, ohne Namensbenennung, und jede Form der Auseinandersetzung so allgemeingültig wie nur möglich darlegen. Der Hirte soll die Böcke und die Schafe nicht mehr unterscheiden. Es sei bereits eine Persönlichkeitsrechtsverletzung, wenn jemand eine Auseinandersetzung mit einem Werk wage oder sich zu öffentlich getätigten Aussagen kritisch äußere. Andeutungen, Suggestivfragen und pauschalisierende Verdammungssprüche seien gefragt, aber man müsse immer allgemein bleiben und es dürfe sich niemand persönlich angesprochen fühlen. Alle Meinungen sollten unter dem Gebot der Toleranz unreflektiert das nichtssagende Podium weltlicher Öffentlichkeit überschwemmen.
Diese Entwicklung der Meinungsbildung mit allerlei Suggestionen und einer Anonymisierung ist heute sehr modern geworden und zerstört das schöne Konzept von adhikāra1) adhikāra ist die Befähigung, aus individuellen Eignungen und Abstimmungen zum Geiste zu streben. Es ist die Hinwendung der Individualität in ihrer eigenen Möglichkeit im Einklang mit dem Universellen. In diesem Konzept finden das Individuelle, das Universale und das Kulturelle eine außerordentlich deutliche Zuordnung. Es verhindert jegliche sektiererische Form. Eine Dreigliederung in ausgeprägter Praxis schützt den Menschen vor ideologischen und fundamentalistischen Tendenzen. Das Konzept adhikāra ist in der Sonnenoase auf anspruchsvolle Art entwickelt und deshalb genau sektiererischen, institutionellen Manifestationen und Gruppenbildungstendenzen entgegengesetzt., das in anspruchsvollen spirituellen Schulen des Yoga und allgemein der orientalischen Philosophie noch gepflegt wird. Die moralisierende Verdammung hätte in diesem Konzept keinerlei Berechtigung und Verfolgungen anderer könnten nur als absurd und selbstzerstörerisch gelten. Uwe Burka und Anneke kennen nicht im Geringsten dieses wunderbare Konzept des adhikāra und studieren auch nicht die Wirkungen von persönlichen Taten auf die nachtodliche und schließlich geistige Welt.
Yo yacchraddhaḥ sa eva saḥ – Und was auch immer in ihm dieser Wille und dieser Glaube ist: Er ist jenes und jenes ist er. (Bhagavadgita, XVII, 3)



Die Angriffslust auf andere, die sich im Willen grundlegt, führt zur Offenbarung des Selbststatus, der mit den Attributen gleichzusetzen ist, die man dem anderen zuweist. Gandhi unterschied in seiner Lehre noch ahimsa, Gewaltfreiheit, von himsa, Gewalt, die er nicht nur auf die äußeren Taten, sondern ebenso auf die Art und Weise von Äußerungen bezog. Der große indische Rechtsgelehrte wurde sehr konkret, präzise, gleichsam wissenschaftlich genau, indem er den Wertbegriff der Unabhängigkeit lehrte, aber er verdammte nicht den Menschen, in seinem Fall den Engländer, der das Land Indien besetzte, sondern eben die Übergriffigkeit der Kolonialpolitik. Der Umgang mit Kritik scheint heute einer der schwierigsten Punkte im menschlichen Miteinander zu sein. Jede kritische Äußerung erscheint, selbst wenn sie noch so sachlich gemeint ist, wie eine persönliche Verletzung. Würde man aber eine Seele befragen können, die nicht mehr unter den Lebenden weilt, beispielsweise die hohe Persönlichkeit von Professor Karl Dieter Bodack, der im Leben Erstaunliches leistete, so kann er aus dem nachtodlichen Erleben sehr deutlich aufzeigen, dass eine Kritik auf sachlicher Ebene wünschenswert ist und auf klare Weise die Umstände, um die es sich handelt, mit dem Namen benannt werden müssen. Nivellierungen, Relativierungen, billige Entschuldigungen und Desinteresse am Leiden anderer verträgt die seelische nachtodliche Welt nicht. Verfolgungen Dritter mit allerlei Denunzierungen ohne Konkretheit, nur um des persönlichen Machteifers willen, führen zu einem Empfindungsverlust, der sich ganz besonders auf jegliches geistiges Grundgefühl auswirkt. Die Seelen im Nachtodlichen ziehen sich von all jenen zurück, die glauben, sie müssten andere denunzieren, anprangern und in der Öffentlichkeit ausschalten. Die Verhaltensweisen, bei denen sich Menschen niemals festlegen und doch projizieren, erscheinen weiterhin im Nachtodlichen für die Seelen wie ein Verlust ihrer eigenen Mitte, ihres Kernes und wahren Wesens.2) Die heutige Form der Kritik bewegt sich meist in Pauschalisierungen, emotionalen Werturteilen, die ohne Anschauung entstehen, und in schnellfertigen Urteilen, die nach Gruppe oder Zugehörigkeit getroffen sind. Die Seele aus dem Nachtodlichen und sogar auch aus dem Diesseits will eine wirkliche Wahrnehmung finden, und hierzu braucht es eine konkrete Benennung, damit die Aufmerksamkeit des mentalen Bewusstseins in eine Führung kommt. Wenn beispielsweise ein Anthroposoph das Schreiben von den beiden, Uwe und Anneke, erhält, so kann er sich mit der Meinung schnellfertig zurückziehen und distanziert sagen, er wolle mit dieser Schlammschlacht nichts zu tun haben. Der Verstorbene aber fühlt sich mit dieser Aussage wie unbeachtet zurückgestoßen. Er fühlt in seinem Lichtleib den Einzug eines Schattens, der eine ausstrahlende Bewegung zum Veröden bringt. Wenn aber nun der Anthroposoph das Schreiben betrachtet und bemerkt, dass es unter der Würde einer anthroposophischen Auseinandersetzung ist, es als würdelos mit Distanz zu weiteren Werturteilen benennt und sich bewusst und gezielt mit dieser Wahrnehmung von den Handlungen der Schreiber distanziert, nimmt die Seele aus dem nachtodlichen Reich den Hinterbliebenen wahr und fühlt eine Verbindung. Diese Bewertung ist nicht parteilich, sondern sie entspricht lediglich der Beurteilung des Dokuments und kann und muss sogar von einem denkend vernünftigen Menschen eingenommen werden.
Uwe Burka und Anneke Schammann gehören aber mit Sicherheit nicht zu jenen Menschen, die biegsam wie frische Weidenstöcke sind und billig eine Meinung von anderen annehmen. Sie sind nicht von den gemütshaften Mondphasen leicht beeinflussbar und sie scheinen auch gegenüber juristischen Konsequenzen keinerlei Respekt aufzubringen. Sie vertreten klar und unbeirrt, gleich wie viele Kritiker sie am Wegrand zurücklassen, ihre Sektenjagd, die das Böse verdammt und das Gute erhebt. Sie spannen unbefangene Anthroposophen vor den Karren, um die „unterwandernde Yogagilde“ zu verdammen. Sie rühmen sich großartiger Taten und nehmen gemäß ihrer Propaganda in der Anthroposophie scheinbar eine erste Rangordnung ein.

Gesellschaftsstrukturen.
Die Forderungen, die die beiden in ihrem Sendschreiben und in bereits früher dargelegten Briefen aufstellen, sind nicht zweideutig, sondern unmissverständlich gegen das Unreligiöse, Böse und Schlechte gerichtet. Das Äußerungsrecht in Form von Kritik sei verwerflich, denn es wird von den beiden sofort als Manipulation gewertet. Infolge der Umstände, dass die Polarisierungen in der Anthroposophie bereits groß geworden sind und Rudolf Steiner mehr relativiert als ernst genommen wird, muss eine Darlegung, die einigermaßen den Versuch unternimmt, die Umstände, wie sie zusammentreffen und ihre eskalierende Verlaufsform nehmen, als unangemessener Angriff erscheinen.
Der Status meiner Person ist mittlerweile der eines Mörders, einer Mördersekte, eines Schwarzmagiers, eines wirtschaftlichen Ausbeuters, eines unnachgiebigen, autoritativen Menschen mit untragbarem Charakter, versehen mit soziopathischen Neigungen und vollkommener esoterischer Machtgier. Selbst mein Lebenswerk wird als Ergebnis einer künstlichen Intelligenz dargelegt und all meine Leistungen und Werke, die ich bisher vollbracht habe, seien nur narzisstische Selbstdarstellung. Aber das Verhängnis der einmal getätigten Sektenbeschuldigung ist es, dass der Betroffene immer schuldig ist. Er gleicht dem verkörperten Bösen, dem im Irrtum Gefangenen, und wenn er sich nicht äußert, so wertet man dies, wie es ein Sektenreferent der Kirche bestätigt, als Schuldeingeständnis, und wenn er aber im Gegenzug es tatsächlich wagt, die Umstände mit einem Namen zu benennen, sie in eine Aufklärung zu führen, so macht er sich der weiteren Häresie, der Gewalt und der Aggression noch einmal schuldig und verdient die nächsten Sanktionen.
Den Betroffenen, und das sind sehr viele, viele Tausende sogar, können Uwe Burka und Anneke Schammann nicht schaden, denn während sie ihre Schreiben im Eifer ihrer Selbstpropaganda an alle nur erdenklich verfügbaren Adressen verschicken, entstehen weitere gelungene Bücher, Ausarbeitungen von Themen, gute menschliche Begegnungen, künstlerische, edle Werke und vor allem erfolgreiche Seminare. Indem sie aber diese mit Suggestion aufgeladenen Seiten verschicken und auf ungefragte Weise Personen in einen Konflikt verwickeln, der für sie scheinbar höchste Priorität darstellt, benetzen sie andere mit einem Tropfen der Existenzangst. Manche Leser werden diese vielen Seiten durch Erkenntnis und Bewusstsein verarbeiten und damit zurückweisen. Andere aber wiederum beachten sie gar nicht oder übernehmen, wie in einer Werbekampagne, die Meinung von den beiden Agitatoren. Die Affinität von Ängsten ist umso größer, wenn sie unter dem Deckmantel religiöser Aufklärung stattfindet und das so undefinierbare und schleichende Wort der Sekte benützt. Es ist der Astralleib von zwei hyperagierenden Personen, der einen Tropfen der Angst in die Gemüter versenkt und einen unmerklichen Abriss in der Integrität eines jeden einzelnen Menschen zum Geiste verursacht. Die Schreiben enthalten keine sachlichen Argumente, sondern lediglich ein zielsicheres Anklagen einer anderen Spiritualität, die sich nicht anthroposophisch benennt und doch in den Grundsäulen zutiefst mit Rudolf Steiner verwandt ist. Wer die Worte der persönlichen Anklage, leidenschaftsvoll oder auch leidenschaftslos, zumindest unreflektiert und ohne sorgfältige Auseinandersetzung im Vorbeigehen aufnimmt, schluckt diesen Tropfen der Angst. Sekte ist immer mit undefinierbarer Angst belegt.
Die Folge dieser Aktion von Uwe Burka und Anneke wird viele Spaltungen in der Anthroposophie hervorrufen. Wenn man die Wirkungen des Astralleibes studiert, so wird diese Gesetzmäßigkeit, wie sie im Karma gesät wird, erkennbar werden. Das Stillschweigen und die Vereitelung dieser Aktionen sind nicht der richtige Weg. Der Tropfen ist eine geistige Realität. Wirkungen, die äußerlich greifbar sind, sind meist weniger eindringlich, ausdauernd und bestimmend als jene, die auf Suggestionsbasis mit verdeckter Selbstpropaganda geschehen. „Im Namen der Anthroposophie“ geschieht dieser Angriff, und so wie Uwe und Anneke auftreten, scheint es ein inquisitorischer Aufruf an alle zu sein. Erstmals in der Geschichte beginnt eine Hetzjagd gegen andere und betitelt sich anthroposophisch.

Hier die Vorbereitung zu kapotāsana – die
Taube.

den Kehlkopf hinab.
Alle Zeichnungen von Josefo
Im dritten Teil werden die karmischen Ursachen beleuchtet.3) Leider wurden bei dem Artikel, als er veröffentlicht wurde, ein technischer Fehler und eine redaktionelle Ungenauigkeit vorgefunden. Wir bitten dies zu entschuldigen. Die jetzige Version ist ausschlaggebend und besser systematisiert. Die Aussage des Redeverbotes wurde etwas missverständlich dargestellt. Uwe Burka fordert, alle Manipulationen an ihnen und anderen Menschen gegenüber sein zu lassen. Zunächst klingt diese Aussage sehr logisch und berechtigt. Indem aber jegliche Form der Kritik als Manipulation gewertet wird, gewinnt die Aussage nicht mehr rationalen, sondern diktatorischen Charakter. Sowohl Seminarteilnehmer als auch der Autor fühlen sich deshalb zu einem Redeverbot in aller Öffentlichkeit verurteilt, da sie Sekte seien und nur mit den Mitteln der Manipulation arbeiten würden.
Anmerkungen
⇑1 | adhikāra ist die Befähigung, aus individuellen Eignungen und Abstimmungen zum Geiste zu streben. Es ist die Hinwendung der Individualität in ihrer eigenen Möglichkeit im Einklang mit dem Universellen. In diesem Konzept finden das Individuelle, das Universale und das Kulturelle eine außerordentlich deutliche Zuordnung. Es verhindert jegliche sektiererische Form. Eine Dreigliederung in ausgeprägter Praxis schützt den Menschen vor ideologischen und fundamentalistischen Tendenzen. Das Konzept adhikāra ist in der Sonnenoase auf anspruchsvolle Art entwickelt und deshalb genau sektiererischen, institutionellen Manifestationen und Gruppenbildungstendenzen entgegengesetzt. |
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⇑2 | Die heutige Form der Kritik bewegt sich meist in Pauschalisierungen, emotionalen Werturteilen, die ohne Anschauung entstehen, und in schnellfertigen Urteilen, die nach Gruppe oder Zugehörigkeit getroffen sind. Die Seele aus dem Nachtodlichen und sogar auch aus dem Diesseits will eine wirkliche Wahrnehmung finden, und hierzu braucht es eine konkrete Benennung, damit die Aufmerksamkeit des mentalen Bewusstseins in eine Führung kommt. Wenn beispielsweise ein Anthroposoph das Schreiben von den beiden, Uwe und Anneke, erhält, so kann er sich mit der Meinung schnellfertig zurückziehen und distanziert sagen, er wolle mit dieser Schlammschlacht nichts zu tun haben. Der Verstorbene aber fühlt sich mit dieser Aussage wie unbeachtet zurückgestoßen. Er fühlt in seinem Lichtleib den Einzug eines Schattens, der eine ausstrahlende Bewegung zum Veröden bringt. Wenn aber nun der Anthroposoph das Schreiben betrachtet und bemerkt, dass es unter der Würde einer anthroposophischen Auseinandersetzung ist, es als würdelos mit Distanz zu weiteren Werturteilen benennt und sich bewusst und gezielt mit dieser Wahrnehmung von den Handlungen der Schreiber distanziert, nimmt die Seele aus dem nachtodlichen Reich den Hinterbliebenen wahr und fühlt eine Verbindung. Diese Bewertung ist nicht parteilich, sondern sie entspricht lediglich der Beurteilung des Dokuments und kann und muss sogar von einem denkend vernünftigen Menschen eingenommen werden. |
⇑3 | Leider wurden bei dem Artikel, als er veröffentlicht wurde, ein technischer Fehler und eine redaktionelle Ungenauigkeit vorgefunden. Wir bitten dies zu entschuldigen. Die jetzige Version ist ausschlaggebend und besser systematisiert. Die Aussage des Redeverbotes wurde etwas missverständlich dargestellt. Uwe Burka fordert, alle Manipulationen an ihnen und anderen Menschen gegenüber sein zu lassen. Zunächst klingt diese Aussage sehr logisch und berechtigt. Indem aber jegliche Form der Kritik als Manipulation gewertet wird, gewinnt die Aussage nicht mehr rationalen, sondern diktatorischen Charakter. Sowohl Seminarteilnehmer als auch der Autor fühlen sich deshalb zu einem Redeverbot in aller Öffentlichkeit verurteilt, da sie Sekte seien und nur mit den Mitteln der Manipulation arbeiten würden. |
Ich bin sehr froh über die Stellungnahme. Ich bin im Rahmen der freien Hochschule für Geisteswissenschaften des Goetheanums als sogenannte Vermittlerin tätig, bin hier in Kreuzlingen im Zweigvorstand und habe nun auch zwei Mail mit Spendenaufrufen erhalten. Ich praktiziere seit drei Jahren mit Carmen Kraus in Altnau Yoga und erlebe es als Ich-stärkend und entwicklungsfördernd…. Bisher bin ich auch noch von niemandem aus dem Umkreis auf diese Schreiben angesprochen worden. Was ich gerne wüsste: Es wird ja vor allem Geld gesammelt. Gibt es denn einen teuren Rechtsstreit, eine Flut von Anzeigen, wie es im Schreiben heißt? Mit freundlichen Grüßen Birgit Strube