Eine künstlerische Darstellung von Ahriman

Ahriman ist die Wesensmacht der Versuchung zur Weltenbindung. Er ist nicht schön, er ist immer hässlich. Er kann sich nicht in schöne Kleider werfen und seine Werke, die er hervorbringt, sind ebenfalls nicht sehr schön.

Zeichnung von Agelika Gigauri

4 Replies to “Eine künstlerische Darstellung von Ahriman”

  1. Hinweis von Rudolf Steiner, wie man sich vor der – in jedem von uns wurzelnden und unablässig zugreifenden – ahrimanischen Wesensmacht bewahren kann (bzw. vor deren Absicht, uns immer tiefer in materialistische Gesinnung zu treiben und in Abhängigkeiten zu verstricken):
    „Auf welche Weise kann man sich vor Ahriman schützen?
    Indem man zufrieden ist mit dem, was einem beschieden ist:
    Erfreue dich dessen, was dir gewährt ist; entbehre gern, was dir nicht beschert ist!
    Dann kann Ahriman nicht an uns heran!“

  2. Der Teufel und der Mensch:

    Mensch:
    Ich weiß nicht, mir wird gar so sonderbar,
    Mir wird so schwindelig und so verworren.

    Teufel
    Das macht nichts, mach Dir einfach klar:
    Es ist der Irrsinn der Vernunft Dir am Verdorren,
    So dass du endlich schaust welch grausig Wesen
    Der Mensch an sich trägt, wenn ein Lichtgedankenwesen
    Als volle Wirklichkeit ihm gilt,
    Statt das, was aus dem Innersten hervor ihm quillt.

    Mensch:
    Aber ach, so eben dachte ich noch klar und hell
    Und wusste auch noch, was zu tun war schnell.
    Jetzt aber bin ich gänzlich ohne Rat,
    Es hemmt mich alles gar zur rechten Tat…

    Teufel:
    Lass Dich nicht wirren und Dich Deines Selbst`s berauben,
    Hör auf, auf den Gedanken and`rer Menschen je zu glauben!
    Sie wollen nur Dir selbst Dich stehlen
    Und zuletzt gar mächtig über Dich befehlen!

    Mensch:
    Jetzt fühl ichs, welcher Irrtum bei mir lebte,
    als ich mit meiner Seele an Gedanken klebte.
    Jetzt kann ich endlich freier mich erfühlen
    um aufzuhören mich mit eitlen Seelenqualen zu durchwühlen!
    Jetzt spür` ich in mir ganz mein eig`nes Recht.
    Was war der Rat der andern gar so schlecht!
    Jetzt weiß ich: Ja, in mir steckt des Gehirnes Kraft,
    Die mir Genugtuung und Power schafft,
    Und die, die mir zu stehlen sie versuchen,
    Die will ich künftig ganz und gar verruchen.
    Die Menschen, die mit eitlem Lichtesschein,
    Vergiften wollen gar mein eigen Sein,
    Die sollen mir des ew`gen Todes Sterben,
    Und dann vom Weltenplane ganz verbannet werden!

    Teufel:
    Jetzt sprichst Du endlich gänzlich recht
    Und, wie ich höre, gar nicht allzu schlecht!
    Denn Menschen, die Vernunft gar preisen,
    So tun als würden sie auf eine Wahrheit weisen,
    Die müssen wir vom Platze bannen,
    Ihr Sein verschafft uns sonst nur Pannen
    Zerstörend unsren Weltenlauf.
    Drum stoppet deren Amoklauf!
    ______________________________

    Derweilen nahte sich ein wahrer Mensch dem Treiben
    Und hört mit großen Ohren zu – den Reden dieser beiden.
    Und als so konsensvoll die beiden schlossen,
    Dass man zu stoppen hätte alles Denkens Possen,
    Und zu verbieten alles Kritisieren,
    Um ja nicht das Gesicht je zu verlieren,
    Da wollte er zuerst gar mächtig widersprechen,
    Um mit den vielen Lügen gar zu brechen…
    Doch als er so das Wort erhob,
    Da stellt sich ihm entgegen strengst Verbot
    Und brachte ihn in allergrößte Not….

    Ja, als er gar nach Argumenten suchte,
    Erlebte er sogleich, wie man verfluchte
    Sein freches Sinnen ihren Worten wild zu widersprechen
    Und mit dem stillen Konsens gar zu brechen!
    Und schon wollt man ihn abermals zu Kreuze tragen.
    Wie konnte nur zu widersprechen er es wagen!

    Doch gar im allerletzten Augenblicke
    Entschloss er sich mit weitem Blick zurücke
    Sein Auge einmal auf zum Geist zu richten
    Und sich zu ihm bei Leib und Seele zu verpflichten.
    So stand er da, zur Kreuzigung bereits entblößt,
    Als neuer Odem ihm von oben eingeflößt,
    Er sich ermannt zu solchen edlen Worten:
    Ach Herr, der Du vor Jahren schon am gleichen Zeichen
    Mit Deiner lichten Seele musstest weichen,
    Dem fest gefügten Leib, den Du erbautest,
    Und dann von oben all das Elend schautest,
    Das dich in diese Lage bringen musste,
    Wie sah von dir ich bislang nur die Kruste!

    Und sah vor sich in klaren, reinen Zügen
    Ein Bild, das ihn befähigte zu schauen all die Lügen
    In einem neuen, nie gekannten Glanze.
    Es war, also ob in reinem, lichten Tanze
    Sich fein empfindend zarte Wesen schwangen.
    Da wich auf einmal von der Brust ihm all sein Bangen.

    Und als den Henker er so vor sich stehen sah,
    Da sprach er nur: Ach ja, Du bist ja auch noch da!
    Der Henker aber beugt vom Augenglanz geblendet
    Sein Haupt zur Erd`, das Antlitz abgewendet.
    Als durch die Menge dann ein leises Raunen ging
    Und Sich allmählich in dem Himmelszelt verfing
    Und mächtig anschwoll bis zum Sang und Jubilieren,
    Bis gar zuletzt die Erde selbst begann in vielen Klängen zu vibrieren,
    Und als das Haupt der so vom Kreuz bewahrte
    Zur Menschenmenge wandte, die er um sich her gewahrte,
    Da sah er überall die Augen hell erstrahlen
    Und Sonnenlicht durchdrang den Tag, den sonst so fahlen.

    Den Teufel sah er in die tiefe Grube fallen
    Und Worte der Entschuld`gung lallen.
    Doch wusst er: Niemals durft er diese jenem geben,
    Da er sich sonst erheben würd` zu neuem Streben.
    Im Finsteren der Höhle müsst` er sitzen bleiben,
    Dem Menschen sollt er tief sich ins Gedächtnis schreiben
    Als ewig Mahnmal echten Geisteshassens
    Und alles geistigen Erblassens,
    Auf dass der Mensch an ihm zum lichten Geiste auf sich richte.

    Das war vom Teufel, Mensch und von dem Christus
    die Geschichte.

    Jens Edrich 2.6.25

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert