Die Verkörperung Ahrimans – Teil 2

Die Erscheinung des Antichristen und Ahrimans

Von Heinz Grill

Das Böse ist die groteske Widersprüchlichkeit zu dem liebenden und harmoniebedürftigten Menschen der heutigen Zeit. Wenn man nur annähernd einen Versuch darlegt, die inneren Umstände und Wesenhaftigkeiten von diesen Unannehmlichkeiten, die die Welt so sehr beherrschen, zu beschreiben, so können die Worte wohl nicht wie eine vorzügliche Festrede mit lobpreisenden Ansprachen sein, auf die schließlich Blasmusik und Tanz folgen könnten. Aber wie hieß es bereits in den alten Upanishaden, aus überlieferter spiritueller Botschaft gesprochen: „Die Helden und die Weisen sind seine (des Geistes, Anm. des Autors) Speise und der Tod ist das Gewürz seines Festmahles.“

Der folgende Artikel ist deshalb keine angenehme Lektüre.

Zahlreiche Internetseiten sind heute mit Spekulationen überfüllt, die das Kommen von bösen Mächten, dem Antichristen und vor allem Ahrimans, dem Weltenversucher, darlegen. Welche Phantasmen befinden sich aber, wenn man das nur von einem etwas fachlicheren Blick betrachtet, heute als esoterische Meinung in der Öffentlichkeit? Es ist, als ob man als völlig unerfahrener Bergsteiger, ja nicht einmal als Wanderer, sondern nur als Spaziergänger des Flachlandes, die große Civetta-Nordwestwand und ihre alpinen Routen durchsteigen wollte. Oder es ist wie wenn ein junger Naturopath, der zwar die Anwendung eines Kräutertees für den Hausgebrauch versteht, sich aber in einer manischen Einbildekraft getrieben fühlt und glaubt, er könne schon die ganze Medizin mit seiner kleinen Errungenschaft transformieren. Spekulationen sind es, phantastische Besserwissereien gegenüber der materiellen Welt, die heute die ahrimanische Wesensnatur definieren wollen.

Suchbild: Wo ist Ahriman?
Zeichnung: Andrea Partheymüller
Die künstliche Intelligenz wird als ahrimanisierte Welt betrachtet.
Was ist jedoch bereits mit dem Elektrosmog?
Zeichnung: Melissa Winter

In einer geistigen Schule muss der Aspirant als elementaren Lernschritt lichte von dunklen Kräften unterscheiden können und schließlich die verschiedensten Wesenheiten, ob sie förderlicher, gesundheitserbauender und ästhetischer Art sind oder ob sie bindend, verkrüppelnd und krankmachend ihren Einschlag nehmen, klar, bildlich, mit geeigneten Wortbegriffen und praktischen Vergleichen charakterisieren. Es genügt deshalb nicht, ein Bekenntnis zum Christentum profan rituell oder verbal abzulegen oder eine lapidare Wortformulierung auszusprechen, man würde mit den Engeln zusammenarbeiten, sondern man muss, wie bei jedem anderen Beruf, sein Gesellenstück leisten und den Sachverhalt so beschreiben, dass er mathematisch und genau, eigentlich wissenschaftlich genau nachvollziehbar ist. So wie ein Arzt eine tiefe Beinvenenthrombose von einer Triceps-Surae-Muskelzerrung unterscheiden lernen muss, damit er eine rationale Therapie einzuleiten vermag, so muss derjenige, der eine Geistschulung absolviert, einen Engel tatsächlich in der Tat und im Aussehen beschreiben und diesen von einem zugriffigen, bindenden, ahrimanisierenden Wesen differenzieren können. Schließlich bedarf es des sorgfältigen Studiums der Lebensgesetze des Menschseins und der Unterschiede von körperlichen zu seelischen Erscheinungsbildern und zuletzt von geistigen höheren Wirklichkeiten. Indem ein Aspirant ein tatsächlich sorgfältiges Studium mit prüfungsrelevanten Abschlüssen vorlegt, kann er den Zeitphänomenen wirksam begegnen, Versuchungen zurückweisen und ein Lebensziel nach erbauenden und universal gültigen Idealen leisten. Die Macht Ahrimans oder des Antichristen, wie man in erweiterter allgemeiner Form das Böse bezeichnen kann, tritt an ihn nicht mehr wirksam heran und kann sein Bewusstsein nicht mehr irritieren. Die Versuchermacht scheut die geistige Integrität. Sie kann sie nicht benetzen und in ihren Bann ziehen. Ein spirituelles Studium in solider Ausrichtung schützt deshalb den Menschen vor den vielen Fangschlingen, die die reine Bemühung stürzen und die Gemüter in die wesenhafte teuflische Gier des Feindes der unbekannten Versuchung, die tatsächlich so schwer zu greifen ist, hineinziehen.

Wer Ahriman kennt, wird ihn aus Weisheit niemals angreifen, wer ihn aber nicht kennt, konfrontiert ihn und verbindet sich auf unsolide Weise mit ihm.

Die Authentizität des Bösen

Allgemein ist das Böse eine wirkliche wesenhafte Existenz, die in den verschiedensten Erscheinungsformen, einmal sanft und einmal jähzornig, mit tausendfachen graduellen Abstufungen das Leben begleitet. Der Widersacher, der Satan, in der Anthroposophie mit Ahriman benannt, der die große Weltenverführung von Verhaftung und Bindung darstellt, erscheint nicht nur einmal und nie wiederkommend, beispielsweise, wie man es leichter denken kann, explizit in einer Einzelperson, die imstande sei, die gesamte Welt in ein tiefes und auswegloses Chaos zu stürzen. Obwohl Rudolf Steiner von einer wirklichen Inkorporation Ahrimans spricht und diese im Bilde einer Einzelperson für die geistige Vision erscheint, so ist dies eine besondere Vision, die in ihrer lichteinsaugenden und abschirmenden Wirklichkeit eben im Menschen aufersteht und in der Realität deshalb eine relativ breite Ausgestaltung findet.1) Von Rudolf Steiner gibt es die Aussagen:

„Geradeso wie es eine Inkarnation Luzifers im Beginn des 3. vorchristlichen Jahrtausends gegeben hat, wie es die Christus-Inkarnation gegeben hat zur Zeit des Mysteriums von Golgatha, so wird es einige Zeit nach unserem jetzigen Erdendasein, etwa auch im 3. nachchristlichen Jahrtausend, eine westliche Inkarnation des Wesens Ahriman geben.“ (…)

„Aber geschichtlich finden wir, daß das Luziferische überwog in gewissen Strömungen der Kulturentwickelung der vorchristlichen Zeit und bis in die ersten Jahrhunderte der nachchristlichen Zeit hinein, daß dagegen Ahriman seit der Mitte des 15. Jahrhunderts wirkt und immer stärker und stärker wird, bis eine wirkliche Inkarnation des Ahriman unter der westlichen Erdenmenschheit stattfinden wird.“ (…)

„Ahriman wird erscheinen in Menschengestalt. Es wird sich nur darum handeln, wie er die Menschen vorbereitet findet: ob seine Vorbereitungen dazu helfen, daß er die ganze Menschheit, die sich heute die zivilisierte nennt, zu seinen Anhängern hat, oder ob er die Menschheit so findet, daß sie ihm Widerstand leisten kann.“ (Alle Zitate aus dem neunten Vortrag der GA 193, S. 165 ff.)

Wahr ist es jedoch, dass es einige Menschen gibt, die sich so sehr mit dem Negativsten verbinden, dass sie gerade auf dieser Grundlage das Karma von anderen Menschen aufnehmen und zu einer prototypischen Ausgestaltung des sogenannten Teufels selbst werden. Die Anthroposophie spekuliert auf das Kommen von Ahriman, aber es ist, wenn man die Umstände ganz genau einmal in den Inkarnationsfolgen gewissenhaft verfolgt – und das ist wirkliche geistige Arbeit, Meditationsarbeit, die nicht zu unterschätzen ist –, ist bereits das sogenannte Böse im Menschen hereingetreten und es wird sich weiter in kollektiven Kreisen wie ein wuchernder Tumor verbreiten. Eine geistige Wirklichkeitsforschung verhindert die spekulative, so sehr polarisierende und angstbesetzte Zukunft und setzt Hoffnung. Der Teufel ist nicht nur ein Versucher, eine Macht, die unweigerlich ihre Opfer verschlingen müsste und sie mit Gewürzen genussvoll der Hölle serviert, sie ist sogar gerade diese lebendige, so schwer zu begreifende Dimension, die das Karma, das Schicksal von Menschen nehmen kann und eine spirituelle Bahn zu größerer menschlicher Verbundenheit und Liebe eröffnet.

Die Art, wie sich aber das Böse verbreitet, welcher psychologischen Mechanismen es sich bedient und wie es Schicksale geben und Schicksale nehmen kann, ist hochinteressant und verdient in weiteren Betrachtungen eine besondere Aufmerksamkeit. Das Leben und dessen Ausdrucksformen können vonseiten der spirituellen Entwicklung und der Wirklichkeit seelisch-geistiger Gesetze betrachtet werden, und wenn nur kleine Schritte hierzu erfolgen, gewinnen die Ängste, die mit dem Bösen allen Anschein nach erwachen, neue Möglichkeiten und sogar hoffnungsvolle Perspektiven.

Eine genaue Analyse über das Innere des Menschseins

Wie das Krokodil im Wasser, so schleicht sich Ahriman
heimlich an den Menschen heran.
Zeichnung: Birgit Lozina

Es gibt nach fundierter spiritueller Sicht einige Menschen, die nicht nur nach außen sogenannte böse Taten darlegen, sondern viel tiefgründiger bis hinein in ihr vegetatives System die Steuerung des unmittelbaren Bösen selbst repräsentieren. Sie sind nicht nur wie die Naturerscheinung eines Krokodils, sondern wie das Gebiss des Krokodils selbst, das in die Erscheinung tritt.

Eine ganz besondere Inkarnation kam beispielsweise genau durch die Geburt in das Erdendasein und konnte mit der Mutter zusammen eine Art inneren Planeten für das Böse bereits in die stille Sphäre der Welt legen. Sie kam ohne Worte und Handlungen, nur durch ihr Dasein in eine Art innere, ungesehene und völlig unpopuläre, aber doch existenzielle Wirksamkeit. Äußerlich gibt es deshalb geschichtliche Hintergründe für bestimmte Ereignisse, die in der Weltschöpfung sehr negative Spuren hinterlassen. Die inneren, ungesehenen, stillen Mächte, die in einem Kinde sein können, wirken aber dennoch als imponderabler Faktor auf die äußeren Geschehnisse. Genau zu dieser Zeit startete Hitler seinen Polenfeldzug. Diese gleiche Person aber wächst heran, heiratet, gründet Familie, erschafft sich eine Art narzisstische Lebensberechtigung, und dann, als das Millennium eintritt, kann sie erneut mit höchster Wirksamkeit das Niveau des Menschen beeinflussen. Höchste Charismatik und Suggestionskraft prägten sich über die Zeit hinweg in dieser scheinbar sehr unbedeutenden Inkarnation aus. Sie gewinnt eine eigenartige innere, ungesehene Anhängerschaft, und dies ohne äußere Glaubensmerkmale, Nationalzugehörigkeit oder Bruderschaften. Viele Personen, die aus Schwäche verborgene Bündnisse auf suggestive Weise eingegangen sind, besitzen wiederum die Fähigkeit, andere Menschen in den Bann zu ziehen und dadurch Macht zu gewinnen, indem sie sich der Kraft anderer Menschen wie charismatisch bedienen.

Ahriman lässt den anderen nicht gern in Ruhe.
Das Kennzeichen Ahrimans ist der Beutefang.
Zeichnung: Birgit Lozina

Zu Beginn der Coronazeit kam deshalb jene gleiche Wirksamkeit erneut in eine Erscheinung, nur nicht mehr selbst als Person, sondern fortgeleitet durch ihre Anhängerschaft. Die Nachfolge, die nun ganz unbewusst eintritt, besitzt ähnliche Voraussetzungen wie die erste Mutterzelle des absolut Verdorbenen und zieht in besonderer Heimtücke Menschen, die gerade durch ihre Schwäche prädestiniert sind, in den Bann der Versuchung. Nicht nur eine Person, sondern in der Folge immer wiederkehrende Inkarnationen besitzen diese Charakteristika, die nicht mehr in einer Ordnung der Natur erscheinen, sondern eben wie das Gebiss eines Krokodils wie verselbstständigt und meist sehr ungesehen ihr genussvolles sadistisches Spiel betreiben. Das Potenzial dieser Personen ist eine Art negative Initiation.

In einer guten Geistschule sind diese Inkarnationen bekannt. Sie werden aber niemals namentlich benannt, denn es würde zum einen äußerlich juristisch gesehen das Persönlichkeitsrecht verletzen und zum anderen unnötige Verwirrungen mit kampfähnlichen Situationen erzeugen. Die Menschen müssen sich heute mit dem Bösen wirklichkeitsgemäß und sachlich auseinandersetzen und daraus eine hoffnungsvolle Perspektive entwickeln. Indem sich Geistschüler intensiv auf Ideale ausrichten und gleichzeitig die Widersachermächte bis in den Keimgrund ihres untergründigen Weltendaseins studieren, legen sie ein gewisses Gegengewicht zu den Untergangsstimmungen.

Wer Ahriman kennt, wird ihn deshalb aus Weisheit niemals angreifen, wer ihn aber nicht kennt, konfrontiert ihn und verbindet sich auf unsolide Weise mit ihm. Das geeignete Mittel gegenüber Ahriman ist, ihn zu beobachten und zu erkennen, aber nicht gegen ihn anzukämpfen.

Die Initiation mit dem Bösen steht der spirituellen Initiation gegenüber

Was ist eine negative Initiation? Jemand kann zum Beispiel, anschaulich genommen, einen hochkriminellen Plan mit der Absicht der Schädigung von anderen entwerfen und diesen tatsächlich, mit aller Konsequenz, in die Tat umsetzen, sodass er in den Handlungen das Übel in die Manifestation führt. Würde diese gleiche Person die gewaltsamen und zerstörerischen Pläne nicht realisieren, sondern sie lediglich denken, so wäre sie beispielsweise juristisch niemals belangbar und hätte für sich selbst und dem eigenen Gewissen gegenüber eine Entschuldigung. Diese Person hätte die Tat nur einmal ersonnen, aber aus vernünftigen Gründen nicht zur Ausführung gebracht. Eine Handlung zu denken ist nicht strafbar, eine kriminelle Tat zu vollbringen ist dem Gericht unterstellt und eine Beteiligung an einer gesetzeswidrigen Handlung ist ebenfalls dem Strafrecht unterlegen. Ahriman, mit dem Antichristen verbunden, ist heute nicht selbst der unmittelbare ausführende Täter, er bedient sich durch Initiationskraft der anderen. Die Inkarnation Ahrimans, die mit dem zerstörerischen Willen auftritt, benötigt deshalb nur zu einem gewissen Grade unlautere Handlungen, denn sie ist derartig in der Gewalt des eigenen destruktiven Potenzials inkarniert, dass sie durch die Ausstrahlung der Körperlichkeit selbst ein Übel anrichtet. Was ist aber Ahriman? Diese Versuchermacht kennzeichnet sich durch vollkommene Verhaftung im Willen und Begehren, um die Welt für sich im narzisstischen Eigeninteresse dienstbar zu machen. Es ist nicht eine äußere Erscheinung, wie der digitale Finanzkomplex oder eine Person, die die ganze Welt mit Impfstoff dezimieren möchte, der Mensch selbst geht das Bündnis vollkommen mit Ahriman ein und wird zum gehörnten Tier. Vielleicht ist es nicht schwer, gewisse Versuchungstendenzen von Ahriman bei Bindungen und Verhaftungen erlebbar zu machen. Es ist aber ein gewagtes Unternehmen, eine tatsächliche ahrimanische Inkarnation zu definieren und damit dem Bösen den vollkommenen personalen und namentlichen Bezug zu geben. Ein sehr tiefes Studium des Menschen, seiner Ausstrahlungen, seiner Wirkungen, seiner Biographie und seines Eingeordnetseins in ein Weltenganzes muss unweigerlich erfolgen, um jene Authentizität des Bösen, das vollkommen antichristlich und übel ist, rational zu erkennen.

In diesem Sinne gibt es eine Steigerung des Bösen. Man kann eben, wie gesagt, Gedanken zerstörerischer Art denken, diese aber nicht zur Ausführung bringen. Des Weiteren lassen sich zerstörerische Gedanken entwickeln und in Folgen über Folgen in die Umsetzung führen. Das Unheil ist auf dieser Ebene bereits weitreichend gegeben. Die dritte Stufe ist es aber, dass dieses Böse zur eigenen Authentizität selbst wird, und ob nun destruktive Handlungen im Moment von dieser Person ausgehen oder nicht, ist einerlei. Das Schädliche kommt durch diesen Menschen immer und überall zur Wirksamkeit. Der Mensch vollbringt nicht nur böse Taten, er ist selbst bis in sein vegetatives System die Steuerung und Inspirationsquelle des Bösen. Diese Schilderung mag horribel sein, eine Beschreibung aber der Umstände kann keine Relativität und Nivellierungen zulassen. Auf der anderen Seite aber übernimmt diese starke Authentizität des Bösen das Karma von anderen Menschen und ebnet den Weg zu einer größeren, freieren Handlungsinitiative.

Diese starken Verkörperungen von Ahriman, die aber nur in ganz wenigen Menschen prototypisch hervortreten und dies auch in unterschiedlichen Graden, kann niemand belehren und niemand kann ihnen zum Guten verhelfen. Sie wollen das Karma aus geistiger Ordnung heraustragen. Menschen dieser Art sind aber sehr selten und treten in ihrer reinen Ausprägung nur ganz vereinzelt in Phasen von Entwicklungskrisen der Menschheit auf.

Die Folgewirkungen dieser sogenannten „Inkarnationen des Bösen“ komponieren sich schließlich in einer komplexen Vielfalt; sie bedienen sich vor allem jener Menschen, die tendenziell eine schwache Selbstkraft besitzen. Diese fehlende Selbstkraft oder mangelnde moralisch-seelische Stärke ist bei einer großen Zahl von Menschen auffällig ersichtlich, und dies nicht nur in der unreligiösen Gesellschaft, sondern sogar des Weiteren in Alternativkreisen, neuen religiösen Bewegungen, Ideologiegemeinschaften und Kultbewegungen. Es können beispielsweise Menschen nach außen sehr unabhängig und stark erscheinen, mit missionarischem Eifer versehen und sich auf Gurus, Meister, auf Christus, auf das Evangelium oder zumindest auf gute Zwecke berufen und dennoch im Inneren ihrer Seele und ihrer moralischen Anlage sehr schwach sein. Diese Menschen sind besonders offene Türen für eine Art geistigen Materialismus, und das ist die große, neu hinzukommende, sanfte und doch machtvoll berauschende Widersprüchlichkeit, die die Initiation Ahrimans repräsentiert. Die falsche Liebesideologie nimmt die Versuchung sogar stärker auf als manche materialistische Stimmung der Welt.

Ein Kennzeichen Ahrimans und seiner Weltverhaftung ist die Lüge und das Streben nach Macht über das Seelische von Anderen. Nicht um der Wahrheit willen streben diese Menschen nach einer Weltverbesserung und nach dem Geiste, sondern um der persönlichen Selbstbestätigung und um der Anerkennung des Kollektivs.

Anmerkungen

Anmerkungen
1 Von Rudolf Steiner gibt es die Aussagen:

„Geradeso wie es eine Inkarnation Luzifers im Beginn des 3. vorchristlichen Jahrtausends gegeben hat, wie es die Christus-Inkarnation gegeben hat zur Zeit des Mysteriums von Golgatha, so wird es einige Zeit nach unserem jetzigen Erdendasein, etwa auch im 3. nachchristlichen Jahrtausend, eine westliche Inkarnation des Wesens Ahriman geben.“ (…)

„Aber geschichtlich finden wir, daß das Luziferische überwog in gewissen Strömungen der Kulturentwickelung der vorchristlichen Zeit und bis in die ersten Jahrhunderte der nachchristlichen Zeit hinein, daß dagegen Ahriman seit der Mitte des 15. Jahrhunderts wirkt und immer stärker und stärker wird, bis eine wirkliche Inkarnation des Ahriman unter der westlichen Erdenmenschheit stattfinden wird.“ (…)

„Ahriman wird erscheinen in Menschengestalt. Es wird sich nur darum handeln, wie er die Menschen vorbereitet findet: ob seine Vorbereitungen dazu helfen, daß er die ganze Menschheit, die sich heute die zivilisierte nennt, zu seinen Anhängern hat, oder ob er die Menschheit so findet, daß sie ihm Widerstand leisten kann.“ (Alle Zitate aus dem neunten Vortrag der GA 193, S. 165 ff.)

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